Mittwoch, 7. März 2012

Rezension "Netzkiller"

Titel: Netzkiller
Autor: Oliver Wolf
Verlag: Gmeiner
Seitenzahl: 326
ISBN: 978-3839212394
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 11,90 €
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Zum Inhalt:
Zunächst sieht alles ganz "harmlos" aus. Eine Seite zum illegalen Download von Computerspielen bzw. -software. Doch sobald sich die potentiellen Benutzer mit ihrer Emailadresse auf der Seite anmelden, wird es bitterer Ernst. Sie erhalten eine Email in der sich ein Bild von Google-Street-View befindet, auf dem eine Person zu sehen ist. Diese Person muss innerhalb einer gewissen Zeit gefunden werden. Passiert das nicht, stirbt sie. Hinter all dem steckt der so genannte Gamemaster, der einen perfiden Plan verfolgt und in dessen Falle immer mehr Menschen tappen. Die Polizei jedoch tappt währenddessen im Dunkeln und bleibt ohne heiße Spur, bis eine Frau fast vergewaltigt wird. Durch diese scheint die Polizei dem Täter näher zu kommen. Doch seine Motive bleiben weiterhin im Dunkeln und er scheint nicht aufhaltbar.

Meine Meinung:
Der Autor schafft es mit "Netzkiller" ein sensibles und wichtiges Thema, nämlich den Datenschutz super rüber- und den Leser definitiv zum Nachdenken zu bringen. Denn wie oft hinterlässt man selbst ganz unbedacht Spuren im Internet. Wie oft lässt man die eigenen Mailadresse auf Seiten zurück ohne darüber nachzudenken. Und genau darauf macht der Autor mit "Netzkiller" aufmerksam.

Ich finde das ist ihm unglaublich gut gelungen. Ich musste mehrfach schlucken und darüber nachdenken, was eigentlich so alles passieren kann, obwohl es doch so harmlos aussieht. Ich denke schon, dass ich in Zukunft zweimal darüber nachdenken werde, auf welchen Link ich klicke und wo ich meine Mailadresse hinterlasse.

Gut gefallen hat mir auch das Lokale an der Geschichte. Da ich selbst aus Baden-Württemberg komme, fand ich es sehr schön, dass die Geschichte im Schwarzwald und in dessen Umgebung spielt. Auch der schwäbische Dialekt eines Protagonisten hat mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.

Die Geschichte ist ziemlich spannend und fesselnd. Der Autor schreibt so locker-leicht, dass sich das Buch wunderbar in einem Rutsch lesen lässt. Durch die vielen Szenenwechsel bleibt man an dem Buch kleben, weil man unbedingt wissen möchte, wie genau die eine Szene weitergeht. Leider muss ich sagen, dass diese häufigen Schauplatzwechsel zu Beginn des Buches den Lesefluss eher gehemmt haben. Was am Ende der Spannung diente, hinterließ bei mir zunächst nur Verwirrung. X Personen tauchten auf, die ich kaum zuordnen konnte und nicht selten ging es mir so, dass ich zurückblättern musste um zu schauen, wohin welche Person gehört.

Ein ganz ganz großes Manko des Buches ist leider auch die Rechtschreibung/Grammatik usw., im Prinzip also das Lektorat. Selten habe ich ein Buch gelesen, das so voller Fehler war. Leider wurde hier wirklich sehr geschlampt und das ist einfach total ärgerlich. Dadurch muss man nämlich manche Sätze mehrfach lesen, da sie einfach aufgrund der Fehler so keinen Sinn ergeben. Ich will damit nicht sagen, dass in einem Buch keine Fehler sein dürfen, niemand ist unfehlbar, aber hier war es leider doch sehr auffällig.

Auch das Ende hat mir leider nicht so gut gefallen. Obwohl das Buch über weite Strecken, eigentlich bis zum Ende, spannend bleibt, hat mich dieses dann doch enttäuscht und hinterlässt leider ein nicht allzu gutes Gefühl. Schon während des gesamten Buches, wirkt das Buch manchmal ziemlich konstruiert (hier sagt der Autor selbst allerdings, dass das so sogar seine Absicht war) und an einigen Stellen auch nicht besonders logisch (Polizei plaudert interne Ermittlungsergebnisse an x-beliebige Zeugen aus). Doch das Ende ist dann einfach zu viel des Guten. Hier wurde nochmal eine ordentliche Portion Action und Blut reingepackt und das war für meinen Geschmack einfach zu viel. Mir hätte es besser gefallen, wenn der Autor die Geschichte hier anders aufgelöst hätte.

Fazit: 
Ein Geschichte der es gelingt, ein sensibles Thema (Datenschutz) sehr gut rüberzubringen und den Leser dafür mehr zu sensibilisieren, dass auch durch die Bank weg spannend ist, durch die vielen Lektoratsfehler, die stark konstruierte Geschichte und das überdrehte Ende allerdings einiges an Pluspunkten einbüßen muss.  

Ich bedanke mich herzlich bei Lies&Lausch für die Leserunde und bei Gmeiner für die Bereitstellung des Leseexemplars.

eigentlich 2,5 Kerzen, da ich aber keine halben vergeben kann runde ich auf!

6 Kommentare:

  1. Schöne Rezension! Oh hilfe, das mit den Fehlern hätte mich wahnsinnig gemacht glaube ich (je nach Schweregrad).

    LG
    Niniji

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    1. Ja hat es mich leider auch ein bisschen :(

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  2. Zu Beginn Deiner Rezi dachte ich noch, oh das muß ich auch lesen .. aber ich hatte neulich erst ein Buch mit so vielen Fehlern, und da reg ich mich mehr über die Fehler auf, als den Inhalt aufzunehmen ... ne, das laß ich lieber :( .. zumal das Ende ja auch nicht so doll scheint. Schade, denn die Idee klang gut und spannend.

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    1. Ja das mit den Fehlern ist echt doof. Vor allem da sie so offensichtlich sind :( Die Idee ist im Prinzip auch gut und spannend, aber die Umsetzung nicht ganz optimal gelungen :(

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  3. Schade drum, der Inhalt klingt vielversprechend. Fehler in dem von dir beschriebenen Ausmaß und ein Ende, welches einen faden Beigeschmack hinterlässt gefallen mir gar nicht. Erstmal bleibt es in der Buchhandlung, danke für deine Rezi :-)

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    1. Ja der Inhalt war eben auch das, was ich an dem Buch anziehend fand, leider ist hier nicht alles so super gelungen und die Fehler sind echt sehr ärgerlich!!! :(

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