Freitag, 15. Juli 2016

Rezension "Lass uns fliegen"

Titel: Lass uns fliegen
Autor: Katrin Bongard
Seitenzahl: 234
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 12,99 €

(c) Oetinger
Zum Inhalt:
Paulina ist beliebt, klug und hat einen perfekten Freund. Doch hinter dieser scheinbar perfekten Fassade, ist alles gar nicht so toll, wie es eigentlich aussieht. Seit Paulina einige Wochen in der Schule gefehlt hat, besucht sie einen Psychologen und nimmt Tabletten. Der Grund für ihr Fehlen bleibt zunächst im Dunkeln. Für Paulina ist nichts wie es einmal war, alles ist schwer und sie muss sich zwingen jeden Tag in die Schule zu gehen. Ihr Freund Jan ist zwar da, aber keine wirklich große Hilfe. Viel mehr fühlt sie sich immer zu Vincent hingezogen, den sie in ihrem Schreibkurs trifft. Vincent, der Schulversager, der das komplette Gegenteil von Jan ist. Doch Vincent scheint sie zu verstehen und für sie da zu sein, dabei merkt sie jedoch nicht, dass auch bei ihm vieles nur Fassade ist und er ein dunkles Geheimnis hütet.

Meine Meinung:
"Lass uns fliegen" ist ein tolles Jugendbuch, das unglaublich viel Tiefgang beweist und auch vor schwerwiegenden Problemen keinen Halt macht.

Ich habe das Buch total gerne gelesen, weshalb ich auch nur einen Tag dafür gebraucht habe. Bongard hat einen tollen Schreibstil, der sich super lesen lässt. Zudem wird die Geschichte interessant erzählt und zwar sowohl aus Paulinas, als auch Vincents Perspektive. Beide wechseln sich ab und erzählen in der Ich-Form vom jeweiligen Geschehen, jedoch nie die gleiche Situation zweimal. Jedes Kapitel beginnt mit einem Schlagwort und wird dann abwechselnd erzählt. Das Einzige was ich manchmal etwas irritierend fand ist, dass die Autorin die Szenen nicht immer komplett zu Ende erzählt. Sie beginnt etwas und man erwartet, dass es auf der nächsten Seite weitergeht, doch da ist der Protagonist dann schon wieder zu Hause oder so. Der Rest ist der Fantasie des Lesers überlassen. Kurzzeitig hat mich das gestört, eigentlich finde ich jedoch, dass das ein total interessantes Stilmittel ist.

Das Buch ist auf gar kein Fall eines, in dem alles eitel Sonnenschein ist. Beide Protagonisten haben Probleme und das nicht zu knapp. Dies sorgt jedoch dafür, dass die Geschichte total viel Tiefgang besitzt. Es ist nicht einfach nur eine simple Liebesgeschichte. Nein, viel mehr zeigt sie, wie hart das Leben wirklich sein kann und dass man, egal wie alt man ist, niemals wirklich unbeschwert sein kann. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.

Alle Probleme und die Verläufe der jeweiligen Situationen sind immer sehr authentisch und glaubwürdig beschrieben. Auch die Protagonisten sind facettenreiche Persönlichkeiten, die Tiefgang besitzen. Zudem waren mir beide extrem sympathisch. Ich könnte mir bei beiden vorstellen, mit ihnen befreundet zu sein, so echt waren sie beschrieben.

Die Geschichte selbst ist einfach toll, der Verlauf, die jeweiligen Beschreibungen, die Hochs und Tiefs, die emotionalen Situationen, die kleine Liebesgeschichte, die die ganze Zeit unterschwellig mitspielt. Ein richtig schönes Buch, dessen einziges Manko wohl darin besteht, dass es schlichtweg zu kurz ist. Die heiklen Themen Drogen, Alkoholsucht und Psychotherapie, werden von der Autorin sensibel und jederzeit mit dem nötigen Respekt behandelt. Daumen hoch für diese gelungene Geschichte.

Fazit:
Ein tolles Buch, das schwierige Themen äußerst sensibel verpackt, tolle Protagonisten hat und dessen einziges Manko es ist, dass es einfach zu kurz ist.

2 Kommentare:

  1. Juchuuuuu! Das Buch habe ich mir letztens gekauft und ich freue mich, dass es dir gefallen hat, denn wir sind ähnlich kritisch :-)

    LG

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    1. Ui, dann bin ich sehr gespannt, wie es dir gefällt :) Viel Spaß!

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