Dienstag, 6. Februar 2018

Rezension "Der Himmel über Appleton House"

Titel: Der Himmel über Appleton House
Autor: S. E. Durrant
Seitenzahl: 233
ISBN:  978-3-551-56030-8
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 16,99 €

(c) Königskinder
Zum Inhalt:
Ira und ihr kleiner Bruder Zac sind Pflegekinder. Sie werden von einer Familie zur anderen geschoben und von einem Kinderheim zum nächsten. Nirgends finden sie eine Heimat. Doch eines Tages lernen sie Martha kennen. Die alleinstehende Frau hat die beiden Pflegekinder über die Ferien zu sich eingeladen. Was zunächst vielversprechend klingt, wird schnell zum Desaster und so geben Ira und ihr Bruder die Hoffnung nach einer endgültigen Bleibe schnell wieder auf. Doch Martha ist hartnäckig und bemüht sich rührend um die beiden Pflegekinder. Als eines Tages ein großes Unglück passiert scheint jedoch auch sie am Ende ihrer Kräfte angekommen zu sein.

Meine Meinung:
So oft lese ich etwas über den Königskinder-Verlag, der nun leider seine Pforten schließen muss. So oft lese ich, wie besonders, wie schön die Bücher aus diesem Verlag sind. Und so war ich natürlich um so neugieriger auf diese Geschichte.

Schon das Cover finde ich einfach nur wunderschön. Es fängt den Charakter der Geschichte perfekt ein. Das kleine Mädchen, das nachdenklich am Fenster sitzt und eine Einsamkeit ausstrahlt, die mit Händen greifbar ist. Hier wurde Ira sehr gut getroffen, wie ich finde. Das Buch besitzt zudem ein Lesebändchen, was ich immer sehr gerne mag. Man merkt, dass sich hier auch ausstattungstechnisch viel Mühe gegeben wurde.

Aber nun zur Geschichte selbst. Die ersten paar Seiten waren für mich etwas gewöhnungsbedürftig, da ich mich kurz an den Schreibstil gewöhnen musste. Zudem fesselte mich die Geschichte nicht sofort und tröpfelte eher etwas belanglos dahin. Allerdings legte sich das recht schnell und ich kam gut vorwärts. Und von einem auf den anderen Moment war ich in der Geschichte gefangen. Vorbei war das Belanglose, vorbei das Dahinplätschern und die Geschichte nahm mich  - vor allem emotional - absolut mit.

Die Geschichte von Ira und ihrem kleinen Bruder Zac ist zunächst einmal sehr traurig. Ich konnte richtig mit ihnen mitfühlen. Das Gefühl kein Zuhause zu haben, nirgends ankommen zu können, muss wirklich schrecklich sein. Doch nach einer Weile bekam das Buch einen ganz besonderen Zauber und wurde hoffnungsvoll, begann zu leuchten. Ira und Zac waren plötzlich wie ausgewechselt. Das Spiel mit den verschiedenen Charakterzügen der Protagonisten gelang der Autorin wirklich fabelhaft. Man merkt richtig wie die beiden Kinder wachsen und reifer werden. Wie gut es ihnen tut, das plötzlich jemand Zeit für sie hat.

Und dann kommt der - leider etwas traurige - Höhepunkt, mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte. Er verändert die komplette Geschichte, zeigt aber auch was wahre Nächstenliebe ist und wie sehr Martha um die beiden Kinder bemüht ist. Das hat mich tief berührt.

Fazit:
"Der Himmel über Appleton House" ist ein eher leises Buch. Es passiert augenscheinlich nicht viel, es gibt keinen krachenden Höhepunkt. Doch genau diese leisen Töne sind es, die dieses Buch ausmachen. Es ist ein wunderbares Buch, das von zwei Kindern erzählt, für die zunächst alles hoffnugslos scheint, die dann jedoch merken, dass sie nicht alleine auf der Welt sind und auch sie geliebt werden. Tief berührend und sehr emotional. 

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