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Dienstag, 18. Januar 2011

Rezension "Blutstein"

Titel: Blutstein
Autor: Johan Theorin

Verlag: Piper

Seitenzahl: 444

ISBN: 978-3492054188

Einbindungsart: Gebunden

Preis: 19,95 €
 
Eine idyllische Insel, eine geheimnisvolle Vergangenheit und ein Unbekannter der Rache übt. 
 
Zum Inhalt:
"Blutstein" erzählt mehrere einzelne Geschichten, die am Ende alle zusammenlaufen. Zuerst einmal wird die Geschichte vom alten Gerlof erzählt. Dieser möchte nicht mehr im Altersheim wohnen, sondern unbedingt wieder nach Hause. Daheim findet er die Tagebücher seiner Frau, die schon vor langer Zeit gestorben ist, und beginnt darin zu lesen. Er erfährt Dinge, die er eigentlich gar nicht wissen wollte und schämt sich immer mehr, dass er in der Vergangenheit gräbt. Man könnte meinen, dass der alte Gerlof nur eine Randrolle einnimmt, aber gegen Ende übernimmt er noch einmal eine wichtige Aufgabe.   
 
Währenddessen begegnet uns Per Mörner. Per Mörner ist geschieden und hat zwei Kinder - Zwillinge. Seine Tochter liegt schwer krank im Krankenhaus, sein Sohn wohnt die meiste Zeit bei der Mutter. Per Mörner wohnt währenddesssen ganz allein auf der Insel Öland und fühlt sich nicht selten sehr einsam. Als dann sein ungeliebter Vater, Jerry Morner bei ihm auftaucht, wird einiges durcheinander gewirbelt. Morner hat eine schmutzige Vergangenheit, die ihn nicht loszulassen scheint. Per Mörner beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und fördert immer mehr unangenehme Details zutage. 
 
Am Rande der Geschichte taucht auch noch die verträumte Vendela auf. Diese wohnt auch, wie alle anderen auf der Insel Öland, zusammen mit ihrem Mann und ihrem kranken Hund. Schon einmal, nämlich als Kind, wohnte Vendela dort, hat aber keine schönen Erinnerungen an diese Zeit. Das Einzige was ihr geblieben ist, ist ihr Glaube an die Elfen, die den Menschen in jeder Situtation helfen, wenn man nur ein kleines Opfer dalässt und genug darum bittet. Schon als Kind scheint das bei ihr auf unheimliche Weise funktioniert zu haben.  
 
Laufen die Geschichten am Anfang noch alle nebeneinander her, treffen die Personen nach und nach aufeinander und ihre Geschichten verknüpfen sich. 
 
Meine Meinung:
Mir hat "Blutstein" sehr gut gefallen. Es war mein erstes Buch von Theorin, obwohl das glaube ich schon seit drittes ist. Schon im Prolog gibt es einen Paukenschlag, man möchte unbedingt wissen wie es zu dieser Situation kam und wie diese ausgeht. Danach "plätschert" die Geschichte ein bisschen dahin, was mich eigentlich nicht sonderlich gestört hat, da man die ganze Zeit eine unterschwelllige Spannung spürt. Ich hatte das Gefühlt, dass man immer ein bisschen in Sicherheit gewiegt werden soll. Sobald man sich damit abgefunden hatte, dass gerade nicht so viel passiert, kommt der nächste Paukenschlag. "Blutstein" ist vielleicht auch kein Krimi im eigentlichen Sinn. Wer erwartet, dass hier die ganze Zeit Spannung herrscht, könnte vielleicht auch enttäuscht werden. Manchmal tritt die Krimihandlung, wie schon gesagt eben in den Hintergrund und man erfährt einiges aus dem Privatleben der Figuren. Mich hat das nicht gestört, so versteht man wenigstens, warum die Personen so sind wie sie sind und was sie dazu gemacht hat. Ich finde es schön, dass die Vergangenheit der Protagonisten beleuchtet wird, macht das doch die Figuren lebendiger und greifbarer. Auch, dass sie nicht immer Erfolg haben und auch bei ihnen mal etwas schief geht wirkt ehrlich und realistisch. Denn bei wem klappt schon alles?
 
Auch die Sagengestalten, die Elfen und die Trolle, fande ich sehr schön in die Geschichte eingebunden. Immer wieder gibt es eine Rückblende zu Vendelas Kindheit, in der sie scheinbar viele Begegnungen mit den Elfen hatte. Die Verknüpfungen der einzelnen Geschichten sind gut gelungen und verständlich. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut, ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen. Auch die etwas düstere Atmospähre von Öland fande ich sehr gelungen und passend. 
 
Das Ende ist vielleicht ein kleines bisschen "too much", wenn man es mit dem Verlauf der Geschichte vergleicht. Ein bisschen weniger Feuer hätte genügt. Trotzdem finde ich das Ende sehr schön gewählt und freue mich über den Ausgang der Geschichte. Zum Glück habe ich hier noch einen Krimi von Theorin stehen, so kann ich bald wieder in die Welt von "Öland" abtauchen.  
 
Fazit:
Ein spannender Krimi, für alle die nicht andauernd blutige Action brauchen und gerne Schwedenkrimis lesen.
 
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Vorablesen und dem Piper-Verlag. 

1 Kommentar:

  1. Tolle Rezi! Ich habe auch die Leseprobe verschlungen und war gespannt auf diesen Krimi. Er kommt auf jeden Fall auf meine Wunschliste!
    Liebe Grüße
    Anka
    von den Verrückten Leseratten

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