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Dienstag, 27. November 2012

Rezension "Der Himmel so fern"

Titel: Der Himmel so fern
Autor: Kajsa Ingemarsson
Verlag: Fischer
Seitenzahl: 438
ISBN:  978-3-596-19440-7
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 12,00 €
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Zum Inhalt:
(c) Fischerverlag
Rebecka ist am Ende. Am Ende ihrer Kräfte, am Ende ihrer Hoffnung. Deswegen beschließt sie, sich das Leben zu nehmen. Sie fährt auf einen hohen Berg und springt. Doch als ihr Leben beendet ist, findet sie nicht den erhofften Frieden. Sie bereut diesen endgültigen Schritt plötzlich so sehr, dass sie am Liebsten alles rückgängig machen würde. Doch das ist nicht möglich, denn die Entscheidung die sie getroffen hat, hat ihr Leben beendet und das für immer. Rebecka merkt jedoch plötzlich, wie sehr ihr Mann Mikael ihr fehlt und wie gerne sie nun in seiner Nähe sein würde. Sie beschließt auch so, also als Geist bei ihm zu sein und versucht so, ihm seine Trauer über ihren Selbstmord zu nehmen. Eines Tages taucht Sofia auf, Rebeckas Schwester, mit der sie jahrelang keinen Kontakt mehr hatte und Mikaels Leben nimmt eine Wendung, die Rebecka überhaupt nicht passt.

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, dass ich mir ein bisschen etwas anderes vorgestellt habe und deswegen auch leider nicht 100% überzeugt von dem Buch bin.

Die Geschichte beginnt mit einer heftigen Szene, Rebeckas Selbstmord, den der Leser live miterlebt. Das war richtig schockierend, aber auch richtig gut gemacht von der Autorin. Ich dachte, nun wird wohl Rebeckas Leben in Rückblenden erzählt und Mikaels Leben nach Rebeckas Tod. Doch nein, Rebecka kommt tatsächlich als Geist zurück und spukt in Mikaels Leben umher. Ich muss zugeben, dass mir das ein bisschen zu viel war. Mit so viel übersinnlichem hatte ich nicht gerechnet und so hat mich das beim Lesen eher gestört. Nach einiger Zeit hatte ich mich zwar etwas daran gewöhnt, aber bis zum Ende blieb so ein bitterer Beigeschmack, der mir klar machte, dass solche Bücher nicht zwingend etwas für mich sind.

Zudem ist mir Rebecka so was von kreuzunsympathisch, wie es bisher selten eine Hauptperson war. Mikael wird als ein total lieber Mann beschrieben, der Rebecka alles gegeben hat und immer für sie da war, sie unendlich geliebt hat. Doch Rebecka strafte ihn dafür mit Nichtachtung, Gleichgültigkeit und Kälte. Ich fand dieses Verhalten ganz schrecklich und habe bis zum Ende keinen richtigen Zugang zu ihr gefunden.

Ebenfalls Schwierigkeiten hatte ich teilweise mit den schnellen Szenenwechseln. Manchmal war es richtig irritierend und ich hatte keine Ahnung bei welcher Person ich mich jetzt befinde. Das hat dann schon auch mal meinen Lesefluss gestört, da ich immer erst eine Weile gebraucht habe, bis ich in der Szene drinnen war. Auch die Zeitsprünge waren stellenweise enorm. Mal war es Winter, dann plötzlich Hochsommer und ein paar Seiten später schon wieder Herbst. Auch das hat mich stellenweise doch sehr verwirrt und gestört.

Positiv lässt sich jedoch der Schreibstil hervorheben, welchen ich als sehr locker und leicht zu lesen empfunden habe, trotz der oben genannten Schwachpunkte bezüglich der schnellen Szenenwechsel. Dadurch kam ich in dem Buch relativ schnell vorwärts. Zudem gab es zwischendrin immer wieder Passagen, in denen sich Rebecka mit einem Engel unterhält. Auch diese machten das Buch sehr kurzweilig.

Auch wenn ich das Übersinnliche nicht so toll fand, so hatten die Gespräche zwischen Rebecka und dem Engel doch eine Tiefgründigkeit, die mir gefallen hat. Kajsa Ingemarsson kann ziemlich gut mit Worten umgehen und findet so manches Mal Formulierungen, die mir wirklich gut gefallen haben.

Auch das Ende gibt dem Buch nochmal einen positiven Punkt. Es fällt nämlich für alle, inklusive mir, befriedigend aus und das finde ich schön. Die Autorin hat die Geschichte zu einem runden, schlüssigen Ende gebracht und sie so abgeschlossen, dass man durchaus sagen kann, man hätte es nicht anders machen können, es musste so sein.

Fazit:
Ein kurzweiliges, gut zu lesendens Buch, dessen übersinnliches Thema nicht so ganz mein Fall war, ich es aber trotzdem gerne gelesen habe und welches auch dank des schönen Endes noch einen Pluspunkt von mir erhält.

Ich bedanke mich herzlich bei Lovelybooks & Fischer für die Bereitstellung des Leseexemplars!

Eigentlich 2,5 Kerzen

1 Kommentar:

  1. Hmm schade .. es klang auf den ersten Blick wirklich sehr gut ... aber ich glaube, das muss ich dann doch nicht lesen. Danke für die offenen Worte!

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