Titel: Foster vergessen
Autor: Dianne Touchell
Verlag: Königskinder
Seitenzahl: 256
ISBN:
978-3-551-56042-1
Preis:16,99 € / 11,99 €
Einbindungsart: Hardcover / ebook
(c) Königskinder |
Der 7-jährige Foster und sein Vater sind ein eingeschworenes Team. Foster liebt die Geschichten seines Vaters und kann nicht genug von ihnen bekommen. Doch dies alles ändert sich schlagartig als Fosters Vater an Alzheimer erkrankt. Was zunächst nur ein schleichender Prozess ist und sich nur dadurch äußert, dass sein Vater ab und zu einige Dinge vergisst, schreitet immer schneller voran und in Fosters Leben ist plötzlich nichts mehr, wie es einmal war. Sein Vater braucht mehr Hilfe als ein Kleinkind und Fosters Kindheit ist auf einen Schlag beendet.
Meine Meinung:
Dieses Buch lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Es ging mir extrem nahe und lässt mich auch jetzt noch gar nicht los.
Das Thema Alzheimer ist ja immer ein schwieriges, was zudem eine ganz spezielle Portion von Sensibilität braucht. Es in einem Kinderbuch zu verarbeiten und das auch noch so emotional wie es Dianne Touchell tut ist fast schon ein kleines Meisterwerk. Ich bin eigentlich niemand, der beim Lesen weint, doch hier war ich mit Sicherheit nicht weit davon entfernt. Fast über die komplette Lesezeit hatte ich einen Kloß im Hals.
Erschreckend realistisch und authentisch schildert die Autorin den Verlauf der Krankheit bei Fosters Vater. Zunächst lachen alle noch darüber, dass er statt Hundefutter Katzenfutter bringt. Doch dann wird die Situation immer schlimmer. Er vergisst wo im Haus was ist, er erkennt die Leute nicht mehr und fängt in den unpassendsten Situationen an, auszurasten. Dies alles gipfelt darin, dass er in die Kirche pinkelt und Foster so zum Gespött seiner ganzen Mitschüler macht. Ich konnte mir vermutlich nur annähernd vorstellen, wie es Foster in dieser Situation gehen musste. Um sich der Situation zu entziehen schließt er sich den Lästereien über seinen Vater an. Man merkt jedoch deutlich, wie ihn das innerlich zerreißt.
Ich muss zugeben, dass ich vom Cover her lange gezögert habe, ob ich mir das Buch kaufen soll. Unter dem Schutzumschlag jedoch sieht das Buch richtig schön aus. Das ist noch eine Sache, die ich an den Königskindern so gerne mag. Die Bücher sind mit Liebe gestaltet. Man merkt, dass sich jemand echt Gedanken ein zu der Geschichte passendes Cover zu gestalten. Ich bin so froh, dass ich trotz des Covers, was mir nicht so gefällt zu diesem Buch gegriffen habe, denn es ist so gut, dass es fast weh tut.
Ich war in letzter Zeit selten von einer Geschichte so berührt wie dieser, selten ging mir eine Handlung so nah. Ich hatte fast das Gefühl Foster wäre einer meiner Nachbarn und ich müsste nur die Türe aufmachen um ihm und seiner Familie zu helfen. Man merkt, dass der 7-jährige die Situation gar nicht so richtig erfassen kann und für sich selbst Erklärungen sucht, die die Situation für ihn einfacher machen. Auch die Hilflosigkeit seiner Mutter ist mit Händen greifbar und traf mich tief. Ich stellte mir mich in der Situation vor und auch das brachte mich fast zum Weinen.
Wenn mir ein Buch so gut gefällt wie dieses und mich so berührt, dann fällt es mir oft schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich möchte euch mit meiner Begeisterung anstecken, ich möchte euch dieses Buch ans Herz legen, ich möchte, dass ihr alle die Geschichte von Foster lest und euch genauso abholen lasst, wie ich es getan habe. Lasst euch auf diese Achterbahn der Gefühle ein und ihr werdet mit Emotionen belohnt, die ein Buch nur selten in einem weckt.
Fazit:
Ein tolles, ein emotionales Buch, das mich mitgerissen und berührt hat. Ich war stellenweise fast zu Tränen gerührt, ob der tragischen Geschichte um Fosters Vater. Den Verlauf der Krankheit schildert die Autorin authentisch, gefühlvoll und mit der richtigen Portion Direkheit. Dieses Buch wird euch emotional nicht mehr loslassen - versprochen!
Liebe Caro
AntwortenLöschenIch danke dir sehr für deine total berührende Rezension. Das Buch hätte ich mir vom Cover her wohl auch nicht sofort gekauft, aber der Verlag überzeugt ja normalerweise mit guter Literatur.
Alles Liebe dir
Livia