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Sonntag, 2. Juni 2019

Rezension "Willkommen in Lake Success"

Titel: Willkommen in Lake Success
Autor: Gary Shteyngart
VerlagPenguin
Seitenzahl: 432
ISBN: 978-3-328-60069-5
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 24,00 €


(c) Penguin
Zum Inhalt:
Barry ist besessen von Uhren. Und völlig überfordert mit seinem autistischen Sohn Shiva. Nachdem seine Firma den Bach hinuntergeht beschließt er aus seinem Leben, welches ihn zutiefst unglücklich macht, auszubrechen. Die Ehe mit seiner Frau ist am Ende und so macht Barry sich auf die Suche nach seiner Jugendliebe Layla. Für diesen Roadtrip nimmt er den Greyhoundbus und trifft dabei auf Charaktere, die ihn prägen, zum Nachdenken bringen, ihn selbst aber nur wenig verändern.


Meine Meinung:
Mir fällt es nicht ganz leicht für dieses Buch eine Rezension zu schrieben. Es handelt sich mit Abstand um den größten Flop, den ich dieses Jahr gelesen habe.


Hin und wieder lese ich gerne Geschichten über einen Roadtrip. Hier erwartete ich mir einen Roadtrip mit politischem Hintergrund. Diesen bekam ich auch irgendwie. Aber auch nur irgendwie. Über die meiste Zeit folgen wir Barry im Greyhoundbus durch Amerika. Wir begegnen gemeinsam mit ihm den verschiedensten Personen, erleben wie er hier und da eine Affäre hat. Leider ist diese Geschichte sowas von nichts sagend, dass mir eigentlich fast die Worte für eine Rezension fehlen. Die Botschaft der Geschichte hat sich mir bis zum Ende nicht erschlosse und so frage ich mich nach über 400 Seiten, wofür ich eigentlich meine Zeit verschwendet habe.


Die Charaktere sind ebenso nervig, wie nichts sagend. Da ist zum einen Seema, Barrys Frau, die sofort nach seinem Weggang eine Affäre mit ihrem Nachbarn anfängt und zudem überall den Schein wahren will. Ihr Sohn Shiva scheint ihr dabei nur peinlich und eine Last zu sein, auch wenn sie ihn liebt. Shiva ist ein autistischer dreijähriger Junge, von dem man nicht mehr mitbekommt, als dass er Wutanfälle bekommt und nur durch wenig zu beruhigen ist. Und dann ist da noch Barry selbst. Selten habe ich so einen schrecklichen Protagonisten erlebt. Egoistisch, selbstverliebt und nur an seine Uhren denkend ist dieser Mann nicht als nervtötend. Ich verstehe diesen Charakter auch überhaupt nicht, weiß nicht, was ich von ihm lernen soll, wie ich eine Verbindung zu ihm hätte finden sollen. Mehr als Geld und hin und wieder mal Sex hat er nicht im Sinn.


Der Schreibstil passt leider ins Bild und trägt einiges dazu bei, dass das Lesen für mich mehr und mehr zur Qual wurde. Er ist holprig, übertrieben und vieles wirkt zu gewollt. Es macht keinen Spaß der Geschichte zu folgen. Es gibt Bücher, die sind so gut geschrieben, dass man die Sätze förmlich aufsaugen und immer wieder lesen will. Dieses Buch gehört mit Abstand nicht dazu und ist in so ziemlich allem das genaue Gegenteil. Sehr schade um diese doch so intelligent und gut wirkende Idee.


Fazit:
Mein bisheriger Flop des Jahres. Das Lesen wurde von Seite zu Seite immer mehr zur Qual. Anstrengende Charaktere, ein extrem anstrengender Schreibstil und eine Handlung, deren Sinn sich mir bis zum Ende nicht erschlossen hat, machten dieses Buch zu einem meiner größten Negativerlebnisse.



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