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Mittwoch, 2. Oktober 2019

Rezension "Ich ging in die Dunkelheit"

Titel: Ich ging in die Dunkelheit
Autor: Michelle McNamara
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3-85535-060-5   
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 24,00 €

(c) Atrium
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Als Michelle noch ein Kind war, wurde in ihrer Nachbarschaft ein Mädchen ermordet. Dies weckte ihre Faszination für das Dunkle, das Böse im Menschen, für unaufgeklärte Morde. Als Erwachsene verschrieb sie sich der Suche nach Monstern, die bisher unerkannt entkommen konnten.

Und von dieser Suche berichtet dieses Buch. Denn dieses Buch erzählt von der Suche nach einem Mörder. Von der Suche nach einem Mörder und Vergewaltiger, der Kalifornien zehn Jahre (1976-1986) lang in Angst und Schrecken versetzte und immer wieder ungesehen davon kam. Ein Mann, der Frauen vergewaltigte und ermordete. Ein Mann, der die Ehemänner und Kinder dabei zusehen ließ. Ein Mann, der mit äußerster Brutalität vorging und vor nichts Halt machte. Ein Mann, der nie gefasst wurde, da sich die Ermittlungsmöglichkeiten damals einfach noch in Grenzen hielten. 

Michelle beschloss dem auf den Grund zu gehen und rollte die Fakten von damals nochmal komplett aus. Ging an Tatorte und sprach mit Ermittlern und Angehörigen. Forschte im Netz und in Archiven und schnappte nach jedem Schnipsel an Informationen, den sie bekommen konnte. Diese Suche schildert sie äußerst spannend und packend und ich grußelte mich stellenweise so sehr, dass ich das Gefühl hatte, ich wäre selbst bei der Suche dabei gewesen. Denn die Taten werden doch sehr detailliert beschrieben und man muss als Leser schon einiges abkönnen um das lesen zu können. Denn was in Thrillern noch fiktiv ist, beruht hier auf wahren Tatsachen, was das Buch schon zu sehr hartem Tobak macht.

Die Autorin verstarb leider vor Fertigstellung des Buches, was man diesem leider stellenweise anmerkt. Einige Kapitel wurden lediglich aus ihren Notizen zusammengesetzt. Und das merkt man am Stil total, finde ich. Da die Stellen markiert sind, fällt das sofort auf, aber man würde es vermutlich auch so merken. Die Stellen sind deutlich holpriger, als die, die sie selbst verfasst hat. Was man natürlich auch irgendwie verstehen kann. Natürlich kann man nichts dagegen tun, dass die Autorin verstarb, aber es ist schon schade, dass an diesen Stellen der Fluss etwas fehlt.

Was mich ziemlich gestört hat, war das Durcheinander im Buch. Die Fälle werden durcheinander geworfen und befinden sich chronologisch in keiner logischen Reihenfolge. Wahrscheinlich ist das schon Absicht so, aber für mich war das irgendwie anstrengend, da ich mir mittendrin nicht mehr wirklich sicher war, ob es sich jetzt wirklich nur um einen Täter handelt, um den es in dem Buch geht.

Was ich jedoch total spannend fand waren die Informationen, abseits der Fälle. Nämlich die, wie sich die Kriminaltechnik weiterentwickelt hat und dass den Ermittlern heutzutage viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, als jetzt. Ich vermute in der heutigen Zeit wäre der Täter auch nicht so lange ungeschoren davon gekommen. Besonders spannend fand ich die Entwicklung der DNA-Analyse und die Fakten dazu.

Und so ist das Buch durchaus sehr lesenswert, ist aber definitiv nichts für schwache Nerven. Mich zog es stellenweise so runter von einem Mord nach dem nächsten zu lesen, dass ich das Buch immer wieder pausieren musste. Allerdings ist das bei True Crime wohl so und nun habe ich wieder was dazu gelernt.

Das Buch hat dann auch ein befriedigendes Ende, auch wenn die Autorin das leider nicht mehr mitbekommen hat. Der Täter wurde nach so vielen Jahren des Schreckens und der vergeblichen Suche nämlich gefasst und das war ja letztendlich alles, was McNamara wollte.

Fazit:
Ein düsteres Buch von der Suche nach einem Mörder, das packend geschrieben ist, mit wissenschaftlichen Fakten punkten kann, mir aber stellenweise etwas zu durcheinander war.

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