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Samstag, 24. März 2012

Rezension "Sehnsucht nach Sansibar"

Titel: Sehnsucht nach Sansibar
Autor: Micaela Jary
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 444
ISBN: 978-3-442-47666-4
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 9,99 €
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Zum Inhalt:
Deutschland 1888, die junge Viktoria lässt vor versammelter Gesellschaft einen Verehrer abblitzen. Das ist für ihre Eltern eine solch große Schmach, dass sie beschließen Viktoria für ein Jahr ins Exil zu schicken und zwar nach Sansibar. Auf der Fahrt dorthin lernt sie Antonia und Juliane kennen, die sich ebenfalls auf dem Weg nach Sansibar befinden. Alle 3 tragen Hoffnung in sich, Hoffnung auf ein neues Leben, Hoffnung auf Erfüllung ihrer Träume. Sie freunden sich an und beschließen auch auf Sansibar in Kontakt zu bleiben. Doch dort angekommen, ist jede in ihrer eigenen Welt gefangen, mit ihren eigenen Problemen beschäftigt und ihre Freundschaft sowie das Glück jeder einzelnen steht auf dem Spiel. Blutige Aufstände, Cholera und Liebeskummer scheinen den Hoffnungen und Träumen der jungen Frauen einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Meine Meinung:
"Sehnsucht nach Sansibar" ist ein ganz tolles Buch. Die Atmosphäre, die die Geschichte ausstrahlt ist unglaublich packend. Die Exotik Sansibars gibt der Geschichte das gewisse Etwas, was die Autorin durch ihre bildhafte Sprache wunderbar rüberbringt.

Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich die Geschichte verschlungen. "Sehnsucht nach Sansibar" war mein erstes Buch, welches in dieser exotischen Gegend spielt. Ich hab gemerkt, dass diese Thematik etwas unglaublich anziehendes ausübt und ich es total spannend finde, in Gegenden einzutauchen, die mir sonst eher nicht begegnen. Ich habe durch dieses Buch richtig Lust bekommen, noch mehr Romane zu lesen, die ebenfalls einen exotischen Hintergrund haben. Micaela Jary gibt sich zudem unglaublich viel Mühe bei der Landschaftsbeschreibung. Sie beschreibt alles so bildhaft, das man meinen könnte, man wäre schon selbst dort gewesen. Außerdem bekommt man so selbst richtig "Sehnsucht nach Sansibar".

Auch die einzelnen Charaktere beschreibt die Autorin so liebevoll und detailliert, das man meinen könnte es gibt sie wirklich. Jary hat hier vorallem bei den Hauptpersonen drei unverwechselbare junge Frauen geschaffen, die jede auf ihre Weise liebenswert ist. Mir persönlich hat Viktoria am Besten gefallen, da sie vehement versucht ihre Träume durchzusetzen und es nicht einsieht sich einem Mann unterzuordnen. Diese Unabhängigkeit, diese Selbständigkeit, gepaart mit der ein oder anderen Unsicherheit haben mir wahnsinnig imponiert. Teilweise wäre ich wirklich gerne wie sie.

"Sehnsucht nach Sansibar" hat alles was eine Geschichte zum Wegschmökern braucht. Spannung, die richtig Portion Liebe, ohne dabei kitschig zu werden, Freundschaft und eine interessante Umgebung. "Sehnsucht nach Sansibar" eignet sich wunderbar für einen warmen Frühlingstag im Garten, wenn einem die Sonne ins Gesicht scheint. Ich denke, dass man sich dann noch besser vorstellen kann, wie es in Sansibar aussieht und riecht. Obwohl die Autorin selbst sagt, dass es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt, bin ich froh, dass diese trotz allem nicht allzu kitschig ist. Mich stört es, wenn in Romanen die Frauen sobald sie einen schönen Mann sehen zu einem naiven Mädchen verdummen. Natürlich sind auch hier die jungen Frauen nicht immer vernünftig und an der ein oder anderen Stelle sicherlich naiv(besonders Juliane), was aber auch an ihrem Alter liegt. Allerdings hatte ich, vorallem bei Viktoria, nicht das Gefühl, dass sie sich aufgrund ihrer Liebe selbst aufgibt. Nie habe ich die Schwärmereien der drei als nervig empfunden.

Mit dem Ende hat die Autorin es geschafft mich sehr zu überraschen. Ich hatte so nicht damit gerechnet und war kurz auch ein kleines bisschen enttäuscht. Allerdings habe ich mich daraufhin mit der Autorin unterhalten und als diese meinte, dass es genauso beabsichtigt ist und sie dadurch erreichen wollte, dass die Geschichte nicht zu kitschig und vorallem glaubwürdig ist, muss ich sagen, dass ihr das absolut gelungen ist.

Nach dem Ende der Geschichte gibt es noch eine kleine Anmerkung der Autorin, welche ich sehr gelungen finde. Sie beschreibt darin ein paar geschichtliche Details zu Sansibar und lässt den Leser so erfahren, was von ihrem Roman Fiktion, was aber auch wirklich so passiert ist. Besonders bei historischen Romane, bzw. Romanen die eben nicht in der heutigen Zeit oder in einer exotischen Gegend spielen, finde ich solch ein Nachwort immer sehr hilfreich, da man so nochmal ein bisschen Hintergrund erfährt und vielleicht auch Lust bekommt noch mehr darüber zu erfahren.

Zum Schluss möchte ich noch die Autorin zitieren:
"Und doch ist und bleibt es ein Liebesroman, der Sie entführen möchte in eine andere Zeit und Ihnen den Zauber einer anderen Welt nahebringen soll. Wenn mir das gelingt, würde ich mich sehr freuen."

Ich kann aus vollster Überzeugung sagen, dass genau das der Autorin gelungen ist! Ich freue mich auf viele weitere Werke von ihr, die hoffentlich auch in so einer exotischen Gegend spielen, denn das macht einfach wahnsinnig Spaß!

Fazit:
Ein wahnsinnig gelungener Roman vor exotischer Kulisse, der es schafft, den Leser in das weit entfernte Sansibar zu entführen und damit zu verzaubern. Mit unverwechselbaren Protagonisten und einer zauberhaften Atmosphäre hat es Micale Jary geschafft mich gefangen und auf eine Reise mitzunehmen!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Lies&Lausch & Micaela Jary für die Leserunde und die Bereitstellung des Leseexemplars!

1 Kommentar:

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