Dienstag, 3. Mai 2011

Rezension "Totenmädchen"

Titel: Totenmädchen
Autor: Mary Hooper
Verlag: cbj
Seitenzahl: 317
ISBN:  978-3-570-40072-2
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 7,99 €
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Eine leichtgläubige Magd, ein unrechtes Todesurteil und eine "Auferstehung".

Zum Inhalt:
"Totenmädchen" erzählt die Geschichte der 16-jährigen Anne Green. Diese ist als Magd in einem herrschaftlichen Haus tätig. Eines Tages nähert sich ihr der Erbe dieses Hauses ungebührlich und einige Zeit später stellt Anne Green fest, dass sie schwanger ist. Als ihr Baby tot geboren wird, wird Anne Green der Kindstötung für schuldig befunden und zum Tode am Strang verurteilt. Nachdem sie gehenkt worden ist, bekommen Studenten und Ärzte ihren Körper um diesen zu sezieren. Kurz bevor sie anfangen, stellt ein Student fest, dass ihre Augen flattern. Die Mediziner rätseln ob es sich dabei nur um ein letztes Zucken des Körpers handelt, oder ob Anne Green, die bis zu ihrem Ende beteuert hat, nicht der Kindstötung schuldig zu sein, den Strang überlebt hat...

Meine Meinung:
Das ist mittlerweile mein drittes Buch von Mary Hooper und langsam fange ich wirklich an Gefallen an dem Schreibstil der Autorin zu finden. "Totenmädchen" ist allerdings das Buch, welches mir bisher am Besten gefallen hat.

Die Geschichte war spannend zu lesen und hat mich voll in ihren Bann gezogen. Ich habe mit Anne Green gelitten und gezittert und gehofft, dass ihr am Ende Gerechtigkeit widerfährt.

Anne's Geschichte wird aus zwei Sichten geschildert. Zum Einen aus der Sicht von Anne selbst, die in Gedanken ihre Vergangenheit durchgeht, während sie sich in einem komaähnlichen Zustand befindet,  und so erzählt, was sie an den Strang gebracht hat. Zum Anderen wird die Geschichte aus Roberts Sicht erzählt. Robert ist ein Medizinstudent und soll eigentlich der Sezierung von Anne beiwohnen. Er ist es, der das erste Zucken ihrer Augen bemerkt. Gerade dieses Erzählweise macht die Geschichte so spannend. Man lernt wirklich alle Seiten des Geschehens kennen und kann sich gut vorstellen, was Anne durchgemacht hat. Nachdem Anne aus ihrer vorrübergehenden Bewusstlosigkeit erwacht, wird nur noch das aktuelle Geschehen und die Situation nach Anne's "Auferstehung" erzählt.

Die Emotionen in der Geschichte werden sehr gut rübergebracht. Gerade als Anne zum Schafott geführt wird, hat es mir teilweise die Kehle zugeschnürt, so eindringlich wird das Geschehen beschrieben. Auch die Protagonisten sind glaubwürdig und sehr authentisch, beide sind mit Fehlern behaftet. So lässt sich Anne dummerweise auf den Neffen ihres Dienstherrn ein, obwohl sie es eigentlich besser wissen müsste und verschmäht so den Jungen - John Taylor - , der sie wirklich gerne hat. Robert hingegen stottert und hat es als Medizinstudent nicht leicht, da er immer wieder ausgelacht wird.

Die Geschichte lies sich super in einem Rutsch durchlesen und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Die Begebenheiten die früher herrschten, lassen mich immer wieder den Kopf schütteln. Da werden Frauen, nur weil sie eine Totgeburt haben, der Kindstötung für schuldig befunden, Menschen an den Strang gebracht, die überhaupt nichts verbrochen haben und und und. Mary Hooper schafft es wirklich gut, dem Leser diese doch für uns fremde Welt nahe zu bringen.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen, da es mich einfach gefreut hat, wie die Geschichte ausgegangen ist. Besonders der letzte Satz von John Taylor hat es mir echt angetan *schmacht*

Sehr schön fand ich aus das Nachwort, in dem erklärt wird, dass die Geschichte von Anne Green auf einer wahren Begebenheit beruht und wie das Alles damals in echt wohl abgelaufen ist.

Fazit:
Ein gelungener historischer Jugendroman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite mit Anne Green hat mitfiebern lassen.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei cbj für die Bereitstellung des Leseexemplars!

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