Dienstag, 30. April 2019

Rezension "Frag doch mal die Maus - Bauernhof"

Titel: Frag doch mal die Maus - Bauernhof
Autor: Lukas Schnell 
Verlag: Carlsen 
Seitenzahl: 18
ISBN: 978-3-551-25232-6
Einbindungsart: Pappenbuch
Preis: 9,99 €
Alter: 2-4

(c) Carlsen
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Der Carlsen-Verlag hat eine weitere neue Reihe herausgebracht. Und zwar die "Frag doch mal die Maus ..." - Reihe. Hierbei handelt es sich um eine Sachbuchreihe für Kinder ab 2 Jahren. Für dieses Alter kannte ich bisher nur die "Wieso, weshalb, warum - junior" - Reihe und so war ich sehr gespannt, was mich hier erwarten würde.

Schon im Format unterscheidet sich diese Reihe von der von Ravensburger. Die "Frag doch mal die Maus" - Reihe ist etwas größer. Die Aufmachung jedoch ist ähnlich. Es handelt sich ebenfalls um ein Pappbilderbuch, welches sich durch die Ringbindung sehr leicht umschlagen lässt. Das gefällt mir gut, denn so bleiben die Seiten schön offen liegen, wenn man sie umgeblättert hat.

Empfohlen wird das Buch ab zwei Jahren, was ich vielleicht etwas früh finde. Wobei man schon auch sagen muss, dass man das Buch durchaus mit zweijährigen anschauen kann. Hier wird man jedoch noch nicht viel von dem Wissen vermitteln können. Allerdings gibt es auf den Bildern so viel zu entdecken und gerade das Thema "Bauernhof" eignet sich perfekt für die kleinsten Kinder. Da sind die Tiere und Traktoren, das Obst und das Gemüse. Dies sind viele Dinge, die die kleinen Kinder aus ihrem Alltag kennen. Und so ist das Buch vielleicht, was den Text angeht noch nichts für zweijährige, doch die Bilder sind für dieses Alter durchaus schon interessant.

Ich finde auch, dass man das Buch auf jeden Fall noch mit älteren Kindern, als vierjährigen anschauen kann, denn es wird doch recht viel Wissen vermittelt. Da ist zum einen der recht ausführliche Text, der sich mit den verschiedensten Dingen, die den Bauernhof betreffen beschäftigt. Sei es die Milchproduktion, die Tiere und wo sie leben oder aber das Getreide und die verschiedensten Gemüsesorten. Daneben gibt es immer wieder kleine Infokästen. Hier ist die Maus zu sehen, die noch eine zusätzliche Information zum jeweiligen Thema hat. Diese Kästen sind definitiv erst für ältere Kinder geeignet. Zusätzlich gibt es auf jeder Seite Klappen, hinter denen sich weiterführende Informationen verstecken.

Was ich richtig schön finde ist die letzte Seite. Hier wird mittels eines kleinen Quiz' überprüft, wie gut die Kinder aufgepasst haben und ob sie den Inhalt des Buches schon ein stückweit aufnehmen konnten. Da meine große Tochter Rätsel liebt, ist das genau richtig für sie.

Mit ihren drei Jahren fällt sie sowieso perfekt in die Zielgruppe dieser Bücher hinein. Allerdings steht sie gerade mehr auf erzählende Geschichten, weswegen diese Reihe im Moment noch nicht so interessant ist. Allerdings glaube ich, dass das durchaus noch kommen kann. Je älter die Kinder werden, desto mehr wollen sie wissen. Mit der Reihe "Frag doch mal die Maus" bekommen wir Eltern die Chance, auch die ein oder andere Frage mittels eines Buches zu beantworten.

Als letztes bleiben noch die Illustrationen. Hier muss ich wieder eine Brücke zur "Wieso, weshalb, warum" - Reihe von Ravensburger schlagen. Denn ich kann leider nicht ganz verhindern, dass ich diese beiden Reihen miteinander vergleiche. Vermutlich wird es hierzu aber noch einen gesonderten - ausführlicheren Post - geben. Die Bilder hier sind wirklich schön und natürlich ist es toll, dass auf jeder Seite irgendwie die Maus auftaucht. So begegnen die Kinder einer Figur, die sie vielleicht schon kennen immer wieder. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Zeichnungen der "Wieso, weshalb, warum" - Reihe, etwas besser gefallen. Dies ist aber reine Geschmackssache und nimmt dem Buch nichts von seiner Qualität.

Fazit:
Ein tolles Sachbuch für Kinder ab 2 Jahren, welches sich mit dem interessanten und spannenden Thema "Bauernhof" beschäftig. Immer wieder begegnet den Kindern hier die Maus, als vertrauter Charakter. Auf einfache und spielerische Art wird das Wissen rund um den Bauernhof vermittelt. Durch die harten Seiten, ist das Buch auch vor Schäden durch kleine Kinderhände geschützt und so werden wir hoffentlich lange Freude an dieser Reihe haben.

Montag, 29. April 2019

Rezension "Zähnputzen? Klar, mit Zahncreme!"

Titel: Zähneputzen? Klar, mit Zahncreme!
Autor: Anna Taube (Text) / Regine Altegoer (Illustration)
Verlag: Carlsen 
Seitenzahl: 16
ISBN:   978-3-551-16801-6
Einbindungsart: Pappbilderbuch
Preis: 4,99 €
Alter: ab 2
Reihe: Kleine Entwicklungsschritte
 
(c) Carlsen
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Zähneputzen ist wohl für jedes kleine Kind ein riesen Thema. Und vor allem auch für die Eltern. Wir haben inzwischen zwei kleine Kinder, denen wir die Zähne putzen müssen. Die eine ist drei, die andere eineinhalb. Eigentlich macht es, wenn man ehrlich ist, bei beiden keinen großen Spaß, denn beide mögen es nicht und wehren sich regelmäßig. 
 
Bisher hatten wir kein Buch zu diesem Thema und so war ich sehr gespannt darauf, wie dieses sein würde. Witzigerweise passt die Geschichte perfekt zu unserem Alltag. In der Geschichte bekommt Mia in der Kita Besuch von der Zahnärztin. Auch bei unserer großen Tochter war das vor kurzem der Fall, auch das Geschenk der Zahnbürste, gab es in beiden Fällen. Da musste ich sehr schmunzeln und meine große Tochter konnte sich sofort mit der Geschichte identifizieren. 
 
Was ich ebenfalls sehr schön finde ist, wie positiv das Zähneputzen dargestellt wird. Mia hat richtig Spaß an der Sache und möchte ihren Eltern unbedingt zeigen, wie toll sie das schon alleine kann. Natürlich entspricht das nicht wirklich der Realität, denn welches kleine Kind putzt schon mit so riesiger Begeisterung Zähne. Doch für solch eine Geschichte finde ich es enorm wichtig, dass das jeweilige Thema positiv vermittelt wird. Das ist hier richtig gut gelungen.
 
Dazu tragen auch die wunderschönen Zeichnungen bei. Schon das andere Buch aus der Reihe "Kleine Entwicklungsschritte" - "Einschlafen? Schon ganz allein!" - gefiel mir auch aufgrund der tollen Zeichnungen richtig gut. Dies erwähne ich, weil beide Bücher die selbe Illustratorin haben. Dies finde ich super, denn so passt die Reihe optisch gut zusammen und zudem versteht die Dame ihr Handwerk einfach richtig gut. Ich mag ihre liebevolle Art zu zeichnen. Die kleine Mia ist einfach nur zum Knuddeln, die Bilder schaue ich mir unglaublich gerne an. 
 
Und so finde ich auch das zweite Buch der Reihe "Kleine Enwicklungsschritte" richtig gelungen. Das handliche Format, der übersichtliche Text, der aber auch noch meine dreijährige Tochter gut unterhält und die schönen Bilder, auf denen es so viel zu entdecken gibt, machen dieses Buch zu einer runden Geschichte. Aus der eben erwähnten Reihe gibt es noch zwei  weitere Titel "Windel" und "Schnuller", welches beides Themen sind, die bei uns (noch) nicht relevant sind. Doch sollte das mal soweit sein, werde ich sicherlich auf diese Reihe zurück kommen.

Fazit:
Ein wunderschönes Buch, welches sich dem wichtigen Thema "Zähneputzen" widmet. Mit dem nötigen Feingefühl vermittelt dieses Buch Spaß an der Sache und überzeugt durch präzisen Text und liebevolle Bilder.


Mittwoch, 24. April 2019

[Artikel] "Fühlinchen" & Nachtlicht

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich einen ganz besonderen Artikel für euch. Für den Carlsen-Verlag und die Firma miniland durfte ich das Buch "Fühlinchen" und das wunderbar dazu passende Nachtlicht "Schaf" lesen und testen.



Das Buch:

Titel: Fühlinchen
Autor: Annette Swoboda / Nanna Neßhöver
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 32
ISBN: 978-3-551-51448-6
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 12,00 €
Alter: ab 3 

Ich möchte euch gerne von Fühlinchen erzählen. Fühlinchen, auf den ersten Blick ein Schaf, gehört es in dem Buch zu der Rasse der Linchen. Doch weit und breit ist es das einzige Fühlinchen. Fühlinchen hat Ähnlichkeiten mit einem Chamäleon, denn es wechselt je nach Stimmung und je nachdem, welchem Tier es begegnet die Farbe. Alle anderen Linchen bleiben langweilig weiß und so macht sich Fühlinchen auf die Suche nach einem anderen Fühlinchen. Auf seiner Suche begegnen ihm viele Tiere, in den verschiedensten Stimmungen, doch ein Fühlinchen ist nicht dabei. Da merkt das Fühlinchen, dass es trotzdem nicht alleine ist. Denn jeder fühlt die unterschiedlichsten Dinge zu den unterschiedlichsten Zeiten und manchmal sogar mehrere Dinge auf einmal.

Dieses Bilderbuch ist für Kinder ab 3 Jahren empfohlen. Es gibt nicht viel Text, dafür viele schöne Bilder zu sehen. Die Kinder werden durch diese Geschichte an das schwierige Thema der Gefühle heran geführt. Denn natürlich fühlen die Kinder, gerade in diesem Alter, auch schon Wut, Trauer, Zorn, Neugier, Freude und so weiter. Meine Tochter ist selbst drei Jahre alt und da lässt sich das schön beobachten. Wahrscheinlich wisst ihr auch, dass es Kindern oft schwer fällt ihre Gefühle zu fassen oder zu formulieren. Sie müssen erst lernen, was das einzelne Gefühl überhaupt bedeutet und wie man damit am besten umgeht. Das ist ganz schön schwierig, denn wenn wir ganz ehrlich sind, so fällt es auch uns Erwachsenen nicht immer ganz leicht mit unseren Gefühlen umzugehen. In diesem Buch lernen die Kinder die verschiedensten Emotionen kennen. Die Emotionen bekommen einen Namen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht sicher weiß, ob meine Tochter deswegen jetzt besser weiß, was die einzelnen Emotionen bedeuten, doch finde ich dieses Buch als Einstieg richtig klasse. Den Dingen einen Namen zu geben hilft in vielen Situationen und so werden durch dieses Buch eben die Emotionen greifbarer.

Die Bilder finde ich super. Sie sind wunderbar farbenfroh und total schön und kindgerechet gemalt. Auch sind die Bilder nicht überfrachtet und bringen es durch teilweise recht einfache Zeichnungen genau auf den Punkt, was sie ausdrücken möchten. Die Illustrationen sind so gut, dass sich die einzelnen Emotionen problemlos aus den Gesichtern der Linchen ablesen lassen, was ich wirklich sehr schön finde. Ich denke gerade die Bilder drücken viel mehr aus, als es auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Die besondere Geschichte und die wunderbaren Bilder nehmen sich dem Thema Emotionen an, welche, besonders für Kinder, oft schwer zu fassen sind.  Ich werde das Buch sicherlich noch öfters mit meinen Töchtern anschauen und je älter sie werden, desto mehr werden sie verstehen, was die einzelnen Linchen fühlen und welche Gefühle sie selbst damit verbinden.



Das Nachtlich:

Passend zu dem Buch habe ich ein ganz wunderbares Nachtlich bekommen. Nämlich ein Schaf. Dieses leuchtet in den verschiedensten Regenbogenfarben - wenn man das möchte. Man hat nämlich die Wahl, in welchen Farben man das Licht leuchten lassen möchte. Entweder lässt man es im Regenbogenmodus oder stellt eine der Farben (Blau, Rot, Grün) fest ein und das Schaf leuchtet die ganze Zeit in dieser einen Farbe. Dies alles funktioniert mit kalten LED-Licht, was die Sache auch noch sicher macht, denn das Schaf wird während dem Leuchten nicht warm. Somit können sich kleine Kinder auch nicht daran verbrennen.



Was ich richtig super finde, ist dass man dafür keine Batterien benötigt, sondern das Schaf eine Ladestation hat. Damit kann es problemlos an der Steckdose aufgeladen werden. Ist das Schaf voll aufgeladen, so leuchtet es 8-16 Stunden, je nach Betriebsmodus. Hier kann man sich zudem entscheiden, ob es mittels eines Timers nach 30 Minuten abgeschaltet werden, oder die ganze Nacht leuchten soll. Und das alles nur mit einem einzigen Knopf. Kurz war ich verwundert, wo man diese ganzen Funktionen einstellen soll, doch dank der kurzen und übersichtlichen Bedienungsanleitung war recht schnell klar, dass es nur darauf ankommt, wie häufig man den Einschaltknopf drückt. Hiermit kann man nämlich alles steuern, was ich sehr gut finde.



Das Schaf selbst ist etwas kleiner, als ich es mir vorgestellt habe, damit aber völlig ausreichend. Denn es ist schön handlich und perfekt für kleine Kinderhände. Zudem ist es sehr niedlich gestaltet und aus phtalatfreiem PVC, wodurch es sich schön weich anfühlt und zudem nicht gesundheitsschädlich ist. Laut dem  Hersteller hat es dadurch auch eine lange Lebensdauer, was ich jetzt natürlich nicht testen konnte, aber sehr hoffe. Ich bin ebenfalls gespannt, wie das Schaf es verkraftet, wenn es mal irgendwo herunterfällt, denn das lässt sich mit kleinen Kindern natürlich nicht vermeiden.



Ich bin sehr positiv überrascht von dem Schaf. Es ist schön, handlich und leicht in seiner Bedienung. Zudem macht es keine Geräusche, was ein anderes Nachtlich von uns nämlich macht und meiner Meinung nach bei einem Nachtlicht nicht sein darf. Ich bin gespannt, wie meine kleine Tochter reagiert, wenn wir es mal in ihr Zimmer stellen, sobald sie alleine dort schläft. Mit dem Schaf gespielt wurde schon ordentlich. Es wurde durch die Gegend getragen und geknuddelt und ist schon zu einem kleinen Freund meiner Kinder avanciert.



Fazit:

Sowohl Buch, als auch Nachtlicht überzeugen mich auf ganzer Linie und ergeben ein wunderbares Gesamtpaket. Eine super Geschenkidee, auch zum Beispiel zur Geburt, die ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten werde.

Hier kommt ihr zum Buch bei Carlsen *KLICK*
Hier kommt ihr zum Nachtlicht bei miniland *KLICK*

Dienstag, 23. April 2019

Rezension "Mama"

Titel: Mama
Autor: Héléne Delforge / Quentin Gréban 
VerlagarsEdition 
Seitenzahl: 64
ISBN: 978-3-8458-2992-0
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 20,00 €
Alter: ab 6

(c) arsEdition
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Der Muttertag naht und hier habe ich ein Buch für euch, welches perfekt zu diesem Tag passt. Denn wofür gibt es den Muttertag? Ja, für die Blumenindustrie? Aber wofür noch? Um danke zu sagen, danke zu einer Person, die einen vom ersten Tag an bedinungslos liebt. Um seiner Mutter eine Liebeserklärung zu machen und zu zeigen, wie sehr man sie braucht. Und nichts anderes ist dieses Buch. Es ist eine Liebeserklärung an alle Mütter dieser Welt. Von der ersten bis zur letzten Seite.

Das großformatige Bilderbuch kann nicht anders als wunderschön bezeichnet werden. Schon das Titelbild ist ein absoluter Blickfang und strahlt so viel Liebe aus. Die Zeichnungen in dem Buch gefallen mir richtit gut. Jede Seite zeigt eine andere Perspektive des Mutterseins. Und ja, es zeigt auch, dass dies manchmal ganz schön anstrengend ist. Die verschiedensten Kulturen finden in diesem Buch ihren Platz und so sieht man, dass überall das Muttersein ein wenig anders gelebt wird. Und doch haben wir alle etwas gemeinsam. Wir sind Mütter, die ihre Kinder lieben. Dies zeigt dieses Buch auf jeder Seite.

Jede Doppelseite zeigt ein wunderschönes Bild auf der einen und einen dazu passenden Text auf der anderen Seite. Diese Texte sind unglaublich poetisch und zutiefst berührend. Sätze wie "Du bist keine Last, du bist mein Glücksbringer" haben mich zum Nachdenken gebracht und emotional tief getroffen. Und auch wenn dieses Buch ab 6 Jahren empfohlen wird, so finde ich, dass dieses Buch doch mehr eins für uns Mamas ist. Jede Seite zeigt, dass Muttersein einfach so viel mehr bedeutet, als ein Kind auf die Welt bringen und mit allem nötigen zu versorgen. Man ist müde, einem tut alles weh, man gibt sich zeitweise komplett auf, man leidet mit seinem Kind, wenn es ihm nicht gut geht. Und doch ist da dann dieses kleine Wesen, das einen nur anschaut und mit Blicken so viel ausdrücken kann. Die Autoren haben dies in ihren Bildern und Texten unglaublich gut eingefangen.

"Mama" ist nicht einfach nur ein Wort. Mama ist viel mehr. Doch auch dieses eine Wort drückt bereits so viel aus. Und so kurz wie der Titel des Buches ist, so prägnant sind auch die Texte im Buch. Mal etwas länger, mal wirklich nur wenige Zeilen lang, bringen sie genau das auf den Punkt, was sie müssen. Nicht mehr und nicht weniger. Dieses Buch ist so echt, dass ich es sicherlich noch oft in die Hand nehmen und gemeinsam mit meiner Tochter anschauen werde. Vielleicht fehlen einem manchmal als Mama oder auch als Tochter die Worte um das zu sagen, was man seiner Mama bzw. Tochter gerade sagen möchte. Und genau das übernimmt dieses Buch für uns alle, die einfach nur sagen wollen "Ich hab dich lieb, du bist perfekt, wie du bist und ich bin immer für dich da".

Fazit: 
Ich liebe dieses Buch, denn es ist eine emotionale Reise und Botschaft. Die vielen Facetten, die wunderschönen Bilder, die vielen Kulturen, die gezeigt werden und dass es auch zeigt, dass das Muttersein nicht immer nur rosig ist, machen dieses Buch rundum gelungen. 


Montag, 22. April 2019

Rezension "Rückwärtswalzer"

Titel: Rückwärtswalzer
Autor: Vea Kaiser
Seitenzahl: 432
ISBN: 978-3-462-05142-1
Einbindungsart: Hardcover / ebook
Preis: 22,00 €

(c) Kiepenheuer & Witsch
Zum Inhalt:
Als Onkel Willi stirbt, ist für seine Frau, ihre beiden Schwestern und seinen Neffen Lorenz nichts mehr, wie es einmal war. Onkel Willi hat sie alle zusammen gehalten, war immer für sie da. Und so beschließen sie, ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Willi wollte immer in seiner Heimat Montenegro beerdigt werden. Da eine Überführung von Österreich dorthin allerdings sehr teuer ist, beschließen die vier das in die eigene Hand zu nehmen und selbst mit dem Auto dorthin zu fahren. Diese Reise stellt sich als große Herausforderung heraus und schweißen die vier mehr zusammen, als sie jemals gedacht hätten.

Meine Meinung:
Während meiner Zeit im Buchhandel begegnete mir der Name Vea Kaiser immer wieder. Gelesen hatte ich jedoch bisher nichts von ihr. Doch das sollte sich jetzt ändern und so war ich sehr gespannt auf ihren neuesten Roman, Rückwärtswalzer.

Der Klappentext klang skurril und ich war unglaublich gespannt, was die Geschichte bringen würde. Dass mich das Buch letztendlich so fesseln würde hätte ich niemals erwartet. Zu Beginn hatte ich zwar keine Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu kommen, doch den Protagonist Lorenz mochte ich überhaupt nicht. Er war der klassische Versager vor dem Herrn. Ließ sich alles von seiner Freundin bezahlen, von Arbeit hielt er nicht viel. Als die Beziehung zerbricht versucht er sein Glück bei der Verwandtschaft. Scheitert jedoch kläglich und muss zum ersten Mal in seinem Leben lernen, dass Geld nicht auf Bäumen wächst. Ich fand ihn extrem anstrengend und konnte nur wenig Entwicklugn bei ihm feststellen. Dies änderte sich jedoch im Verlauf der Geschichte immer mehr und vor allem gegen Ende geht in Lorenz eine Wandlung vor, die ich so nicht erwartet hatte.

Die Charaktere von Lorenz Tanten mochte ich sehr gerne. Vea Kaiser hat hier drei Persönlichkeiten geschaffen, die unglaublich unterschiedlich, doch immer für einander da sind. Das Familienmotto "Keiner wird zurück gelassen" berührt und stimmt hier zu einhundert Prozent.

Da die Geschichte sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart spielt lernt man viel über die Protagonisten. Willi und die Tanten lernt man schon als Kinder kennen und begleitet sie praktisch ihr ganzes Leben hinweg, in Willis Fall sogar bis zum Tod. Man lernt ihre tiefsten Geheimnisse kennen und erfährt wie sie zu den Menschen wurden, die sie heute sind. Dies alles wird wunderbar schlüssig und fesselnd erzählt. Ich habe inzwischen das Gefühl, dass ich nur am Nachbarhaus klingeln müsste und Hedi, Mirl oder Wetti würden mir die Türe öffnen. Gerne würde ich die Tanten persönlich kennen lernen. Denn obwohl sie auch auf ihre Art sehr schrullig sind, so sind es doch faszinierende Persönlichkeiten, deren Leben beeindruckt.

Toll an den Passagen, die in der Vergangenheit spielen, finde ich auch, dass man so viel über die Zeit damals erfährt. Seien es die 60, 70er in Österreich oder auch in Montenegro. Beide Länder und die jeweiligen Zeiten lernte ich so immer besser kennen und so gefielen mir die Abschnitte der Vergangenheit fast über die komplette Zeit noch besser, als die der Gegenwart. Lediglich am Ende des Buches fand ich beide Zeitabschnitte gleichwertig. Denn da wird die Gegenwart so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Dieses Buch ist so gut geschrieben und bietet so unfassbar viele Facetten an Persönlichkeiten und Geschehnissen, dass es definitiv ein Highlight der Literatur ist. Ich merke immer mehr, wie viel Spaß es macht, Bücher zu lesen, die gut geschrieben sind. Gute Sprache, schöne kreative Sätze und eine Prise schwarzer Humor lassen dieses Buch zu einem Erlebnis werden, welches ich euch sehr gerne ans Herz legen möchte.

Fazit:
Ein richtig gutes Buch. Unfassbar gut geschrieben, facettenreiche Charaktere und eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und so viele Dinge bereithält, dass es einfach nur Spaß gemacht hat, dieses Buch zu lesen. 

Mittwoch, 17. April 2019

Rezension "Babymode zum Häkeln"

Titel: Babymode zum Häkeln - 40 Modelle für die ersten 12 Monate
Autor: Yolaine Fournier (Anleitungen) / Pierre Nicou (Fotos) 
VerlagBassermann
Seitenzahl: 128
ISBN: 978-3-8094-3686-7
Einbindungsart: Paperback
Preis: 12,99 €



(c) Bassermann
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Seit einigen Jahren häkle ich wieder sehr gerne. Und natürlich liegt es da nahe, zu schauen ob es auch Anleitungen gibt, um Babyklamotten zu häkeln, auch wenn man dafür vielleicht gar nicht mehr so viel Zeit hat, wenn man frisch Mama geworden ist.


Ich freute mich sehr, als ich dieses Buch von Bassermann entdeckte, welches Anleitungen für die ersten 12 Monate breithält. Was ich hier allerdings gleich schwierig finde, ist dass die Größenangaben bei den Anleitungen in Monaten sind. Das mag ich weder bei Anleitungen noch beim Klamottenkauf. Denn nur weil zwei Babys 3 Monate alt sind, können sie ganz unterschiedlich groß sein. Und die Angabe "3 Monate" als Größe finde ich völlig ungeeignet. Besser finde ich die Größenangabe in Zentimeter sprich den gängigen Angaben, wie 56/62/68/74.

Das Buch startet mit einer kurzen Inhaltsübersicht, an der man direkt sieht, dass die Anleitungen in die vier Jahreszeiten unterteilt sind. Was ebenfalls sofort auffällt, ist dass eine Einführung ins Häkeln und die Erklärung der verschiedenen Maschenarten komplett fehlt. Das bedeutet dass dieses Buch keinesfalls für Anfänger geeignet ist. Eigentlich kenne ich das, dass Häkelbücher zumindest immer eine kurze Bilderanleitung für feste Maschen, Stäbchen und Co. bietet. Dies gibt es hier gar nicht, was ich echt schade finde. Womöglich liegt das daran, dass das Buch in einem so genannten "Billigverlag" erschienen ist, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Finde es aber doch etwas enttäuschend.

Der Aufbau der Anleitungen ist auch etwas spezieller, was ich aber gar nicht schlecht finde. Denn es gibt zunächst nur Bilder zu sehen und auf den darauf folgenden Seiten folgt dann die Anleitung. Diese ist recht klar strukturiert und unterteilt in Größe / Material / verwendete Maschen / Maschenprobe / einer Zeichnung des Teils und der Anleitung selbst. Was ich gut finde ist, dass es bei einigen der Anleitungen auch eine Häkelschrift gibt. Zwar muss man erst lernen diese zu lesen, doch wenn man das kann, dann ist eine Häkelschrift extrem hilfreich.


Die Anleitungen selbst sind ganz nett, mehr aber auch nicht. Es gibt Anleitungen für Klamotten, Kuscheltiere oder auch mal einen Schlafsack. Etwas besonderes sucht man hier vergeblich, deswegen ist dieses Buch leider keines meiner Highlights in meiner Sammlung der Handarbeitsbücher.

Fazit: 
Ein Häkelbuch welches ich leider nicht besonders gelungen finde. Die Anleitungen sind nicht wirklich kreativ, grundsätzliche Anleitungen von Maschen fehlen und auch die Größenangeben sind nicht so richtig passend. Die Anleitungen sind recht nett, mehr aber auch nicht und so sticht dieses Buch nicht aus der Masse hervor.


Dienstag, 16. April 2019

Rezension "Conni kann nicht einschlafen"

Titel: Conni kann nicht einschlafen
Autor: Liane Schneider (Text) / Janina Görrissen ( Illustration)
Verlag: Carlsen 
Seitenzahl: 32
ISBN: 978-3-551-51828-6
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 12,00 €
Alter: ab 3

(c) Carlsen
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Conni is back. Und das mit einer ganz neuen Geschichte. Denn Conni kann zwar viel, aber auch sie hat manchmal Probleme. Dieses Buch erzählt davon, wie Conni nicht einschlafen kann. Dieses Thema passt perfekt zu unserer dreijährigen Tochter. Fast jeden Abend höre ich den Satz "Mama ich kann nicht einschlafen". Und so freute ich mich darauf, mit ihr zusammen dieses Connibuch zu entdecken.

Die Geschichte erzählt von einem ganz normalen Tag in Connis Leben. Sie geht in den Kindergarten, erlebt viele Dinge und wird dann abends langsam müde. Nachdem noch ein letztes Spiel gemeinsam mit Mama und Papa gespielt wurde, ist es auch schon Zeit Fürs Bett und so werden Zähne geputzt und der Schlafanzug angezogen. Natürlich gibt es auch noch eine Gute-Nacht-Geschichte und Connis Papa kontrolliert noch einmal ganz genau, dass auch ja keine Monster unter Connis Bett sind. Und dann ist es auch schon Zeit zu schlafen. Doch Conni kann nicht. Immer wieder fallen ihr neue Dinge ein, die sie vom Schlafen abhalten, bis sie gegen Ende dann doch endlich müde wird und einschläft.

Die Bilder werden ja inzwischen von Janina Görrissen gemacht, doch nach wie vor muss ich sagen, dass mir die alten Illustrationen von Eva Wenzel-Bürger etwas besser gefallen und ich den Pepp und die freche Conni etwas vermisse. Ich finde bei den neuen Bildern wirkt alles etwas weich gezeichnet und braver, was schade ist. Die Bilder sind trotz allem sehr niedlich und schön, doch die alten gefallen mir einfach besser.

Die Geschichte selbst finde ich aber wirklich gut. Vom Verlag ab 3 Jahren empfohlen, finde ich diese Empfehlung genau richtig. Die Bilder nehmen den größten Teil des Buches ein, der Text steht in einem guten Verhältnis dazu und überfordert die kleinen Kinder auch nicht. Das Thema passt ebenfalls genau zu dem Alter und wird auch sprachlich perfekt umgesetzt. Die Geschichte ist absolut realistisch, geht auf kindliche Bedürfnisse, Sorgen und Ängste ein und endet zufrieden stellend für alle, weswegen sie sich super als Gute-Nacht-Geschichte eignet.

Als Bonus gibt es am Ende des Buches eine Seite die ein paar Tipps zum Thema "Gutes Einschlafen" parat hält. Anhand Conni als Beispiel bekommen Eltern Tipps was das Einschlafen für ihre Kinder erleichtern könnte, welche Rituale dabei helfen abends in eine ruhige Stimmung zu kommen.

Zudem gibt es ein kleines Plakat von Conni, welches mittlerweile an der Schlafzimmertüre unserer Kinder seinen Platz gefunden hat und so sofort zu erkennen ist, wo der Schlafplatz der kleinen Mäuse ist.

Fazit:
Ein weiteres Conni-Buch in unserer Sammlung, welches sicher noch öfters vorgelesen wird. Das Thema "Einschlafen" ist bei kleinen Kindern ein absolut wichtiges und wird hier mit Conni als Protagonistin super umgesetzt.

Montag, 15. April 2019

Rezension "Mein dickes Osterbuch"

Titel: Mein dickes Osterbuch
Autor: Judith Allert
Verlag: Carlsen 
Seitenzahl: 144
ISBN:978-3-551-51057-0
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 15,00 €
Alter: ab 4

(c) Carlsen
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Heute habe ich, passend zur Jahreszeit, noch ein Osterbuch für euch. Dieses mal für die etwas älteren Kinder. Vom Verlag ab 4 empfohlen, lese ich dieses Buch mit meiner dreijährigen Tochter, was kein Problem ist. Sie kann den Geschichten recht gut folgen, auch wenn es recht viel Text ist. Sie bekommt aber auch schon immer viel vorgelesen, weswegen sie das durchaus gewöhnt ist.  Natürlich dürfen es für sie auch noch mehr Bilder sein, was bei einem vierjährigen Kind wahrscheinlich schon etwas weniger nötig ist.

Was ich ganz toll finde sind die Rätsel, die sich innerhalb der Geschichten befinden. Die Kinder werden nämlich so in diese mit einbezogen. Mal wird eine Frage zum Text gestellt, mal gibt es eine kleine Aufgabe (wie bspw. den schlafenden Papa in der Geschichte zu wecken). Meine Tochter liebt Bücher und Geschichten in denen sie mitmachen kann und Aufgaben bekommt, weswegen das hier genau das richtige Osterbuch ist. Teilweise sind die Rätsel zwar noch etwas schwierig, doch wenn sie richtig zuhört und mit etwas Hilfe von mir kann sie diese doch recht gut lösen, weswegen uns das Buch sicherlich auch noch durch die restliche Osterzeit begleiten wird.

Doch das Buch ist nicht nur ein reines Vorlesebuch. Nein, neben den vielen Geschichten - die den größten Teil des Buches einnehmen, gibt es noch einige Bastelanleitungen und Rezepte passend zur Osterzeit. Somit hat man hier quasi das Rundumsorglospaket und kann mit seinem Kind backen, basteln und vorlesen. Ein wunderbares Buch zum Entdecken und Liebhaben.

Die Geschichten sind alle von der selben Autorin, die Illustrationen hingegen von vier verschiedenen Personen. Neben Daniela Kunkel, die mir schon aus anderen Kinderbüchern bekannt ist, illustrieren auch Stefanie Jeschke, Horst Hellmeier und Jennifer Coulmann dieses Buch. Keiner steht hier dem anderen in etwas nach, alle liefern unglaublich faszinierende und liebevolle Bilder, die die Geschichten perfekt untermalen. Auch hier kann ich wieder nur erwähnen, dass Carlsen da einfach ein Händchen dafür hat - und nein, ich werde dafür nicht bezahlt. Ich liebe einfach jedes einzelne Buch, so auch dieses hier. Ich mag es wenn Bilder kindgerecht und liebevoll sind und man die gezeichneten Charaktere am liebsten knuddeln würde. Und genau das ist hier der Fall.

Fazit:
Ein wunderbares Osterbuch für Kinder ab 3 - 4 Jahren, zum Vorlesen, backen, basteln und liebhaben. Wunderbare Illustrationen, tolle Geschichten und kniffelige Rätsel machen dieses Buch zu einer runden Geschichte. 


Sonntag, 14. April 2019

Rezension "Niemalswelt"

Titel: Niemalswelt
Autor: Marisha Pessl 
Verlag: Carlsen 
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3-551-58400-7
Einbindungsart: Hardcover / ebook 
Preis: 18,00 € / 12,99 €
Alter: ab 14

(c) Carlsen
Zum Inhalt:
Vor einem Jahr starb Jim. Jim war Bees große Liebe und auch bei seinen Freunden sehr beliebt. Sein Tod als Selbstmord eingestuft, bleibt mysteriös. Da Bee gerne wissen möchte, was damals wirklich geschah, folgt sie einer Einladung ihrer alten Clique. Doch was sie dort erwartet hätte sie niemals für möglich gehalten. Nach einer gemeinsamen Party klopft es plötzlich an ihre Tür. Ein seltsamer Mann steht davor und behauptet, dass sie alle fast tot und in der geheimnisvollen Niemalswelt gefangen sind. Sie müssen sich darauf einigen, wer von ihnen überleben darf, nur so können sie die Zeitschleife verlassen. Doch das ist schwerer als gedacht und so beginnen sie die mysteriösen Umstände, die zu Jims Tod geführt haben, zu erforschen. Was dabei zu Tage tritt, hätte niemand erwartet.

Meine Meinung: 
Auf dieses Buch war ich unfassbar gespannt. Das Cover ist richtig toll, der Klappentext geheimnisvoll. Beides zwang mich förmlich dazu, dieses Buch sofort zur Hand zu nehmen und in der Geschichte abzutauchen. Keine zwei Tage später hatte ich die Geschichte ausgelesen, denn dem Sog der Geschichte, konnte ich mich nur unter Zwang entziehen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig und super zu lesen. Die Seiten flogen nur so dahin, die Geschichte, die extrem kurzweilig war, unterhielt mich bestens. Die Spannung ließ zu keinem Zeitpunkt nach und war über die komplette Zeit unterschwellig zu spüren. Ich liebe es ja, wenn ich bei Büchern keine Ahnung habe, in welche Richtung sie gehen werden und auch hier war ich bis zum Schluss recht ratlos. Ich rätselte gemeinsam mit anderen Teilnehmern in einer Leserund und überlegte mir, worauf das ganze hinauslaufen könnte, doch kam ich bis zum Ende nicht drauf.

Stellenweise wurde die Geschichte etwas verworren und ich musste mich ziemlich konzentrieren. Wobei man auf der anderen Seite auch sagen muss, dass die Autorin hier eine beeindruckende Idee aus dem Hut gezaubert hat. Auf diese Geschichte muss man erstmal noch kommen und ich bin auch im Nachhinein immer noch sehr fasziniert von der Welt die Pessl sich ausgedacht hat. 

Auch die Charaktere und die Clique rund um Jim und Bee sind alle extrem faszinierend und klug durchdacht. Pessl hat hier ganz besondere Individuen geschaffen, die mir sicherlich alle sehr lange im Gedächtnis bleiben werden. Jeder hat seine Ecken und Kanten. Ich muss zugeben, dass ich keinen wirklich gerne mochte, erst gegen Ende werden die Charaktere nahbarer und ich brachte ihnen Verständnis und auch so etwas wie Sympathie entgegen.

Mit dem Ende schaffte es Pessl nochmal micht so richtig außer Atem zu bringen, denn ich sitze hier und weiß immer noch nicht genau, was ich glauben soll. Was ist Wahrheit, was der Fantasie der Charaktere entsprungen. Was ist jetzt wirklich passiert und was ist reine Fiktion in der Fiktion. Die Autorin wählt den extrem klungen Schachzug und überlässt uns Lesern und unserer Fantasie, was wir aus dem Ende machen. Auch wenn das nicht heißt, dass das Ende offen ist. Die Geschichte wird schon aufgelöst, doch bleibt manches etwas schwammig und ich denke noch jetzt darüber nach, was die Autorin sich dabei wohl gedacht hat.

Ich fand das Buch wirklich gut. Die Idee ist toll und neu. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass hier etwas aufgewärmt wird, was es schon ewig oft gab. Sie hat sich mit ihrer Geschichten und ihren Charakteren extrem auseinander gesetzt. Pessl liefert eine runde Geschichte ab, die ohne Widersprüche zu überzeugen weiß. So ein kleiner Haken bleibt, da ich nicht weiß, was ich mit dem Ende machen soll. Irgendwie ist es richtig cool und ich finde es toll, dass die Autorin diesen Weg geht, auf der anderen Seite aber, hätte ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht. Hier bleibe ich ein wenig Zwiegespalten zurück, obwohl die Geschichte sonst der absolute Kracher war.

Fazit:
Eine Geschichte, die zu überzeugen weiß. Spannung, extrem tolle und authentische Charaktere und eine wahnsinnig kreative Geschichte fesselten mich fast pausenlos an das Buch. Lediglich das Ende lässt mich etwas zwiegespalten zurück, da ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht hätte, es aber trotzdem toll finde, wie die Geschichte aufgelöst wird.


Samstag, 13. April 2019

Rezension "Wer hockt im Grase? Der ... Osterhase

Titel: Wer hockt im Grase? Der ... Osterhase
Autor: Sandra Grimm (Text) / Marion Elitez ( Illustration)
Verlag: Carlsen 
Seitenzahl: 12
ISBN: 978-3-551-17111-5
Einbindungsart: Pappbilderbuch
Preis: 8,99 €
Alter: ab 18 Monaten

(c) Carlsen
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Bald ist Ostern. Habt ihr schon ein passendes Geschenk für eure kleinen? Wenn nicht, dann habe ich hier ein ganz wunderbares Kinderbuch für euch.

Meine kleine ist gerade 19 Monate alt, das Buch ist empfohlen ab 18 Monaten. Somit ist es genau richtig für ihr Alter und ich war sehr gespannt, wie es ihr gefallen würde. Bisher hat sie leider noch nicht so viel und gerne Bücher angeschaut, wie ihre große Schwester, doch ich merke wie sich das im Moment verändert.

Sie schaut immer mehr Bücher an, nur beim Vorlesen fehlt ihr noch etwas die Geduld, sie steht schnell auf und holt sich ein neues Buch wenn ich damit anfange. Doch auch hier ist dieses Buch perfekt. Es besteht aus kurzen Sätzen, die in Reimform sind. Jede Seite besteht aus einem einzelnen Satz. Zusätzlich gibt es auf jeder Doppelseite eine Klappe, die man rausziehen kann, auf dieser wird der Satz vervollständigt. Beispiel: "Wer hat im Frühling viel zu tun? Ganz viele Eier legt das ... - und die Antwort auf der Klappe ist dann "Huhn". Somit kann das Kind auch mitraten, wie der Satz weitergehen könnte. Meine kleine Tochter ist dafür vielleicht noch etwas klein, meine große hingegen fand das ganz witzig.

Eigentlich bin ich gar nicht so ein Fan von Büchern in Reimform, doch hier ist das genau richtig. Zudem weiß ich, dass kleine Kinder Reimform sehr gerne habe und Büchern gerne folgen, die diese Form haben. 

Neben der Menge an Text, ist für mich ein absoluter Pluspunkt erneut die Art der Illustration und die wunderbar liebevollen Bilder. Der Carlsenverlag hat hier für mich einfach ein absolutes Händchen und Gespür dafür, was kleine Kinder brauchen und gerne haben. Keines der Kinderbücher hat mich bisher enttäuscht, was die Illustrationen angeht. Und auch hier genieße ich das Anschauen des Buches einfach nur. Die Hasen sind so niedlich gezeichnet, die Bilder detailliert aber nicht zu überfrachtet. Die Kinder haben viele Dinge zu entdecken und trotzdem verlieren die Bilder dabei nie ihre klare Linie.

Die Qualität des Buches gefällt mir ebenfalls sehr gut. Die harten Pappseiten sind perfekt für kleine Finger, die manchmal vielleicht auch etwas grob sind. Auch die herausziehbaren Seiten sind sehr stabil, robust und halten einiges aus. Und so ist dieses Buch mit Sicherheit ein langlebiges, welches uns noch eine ganze Weile begleiten wird - bestimmt auch noch nach Ostern.

Fazit:
Ein wunderbares Osterbuch, welches durch seine wunderbaren Illustrationen, die Reimform und Textmenge, sowie seine Robustheit und Qualität absolut überzeugen kann und in jedes Bücherregal für Kinder ab 18 Monaten gehört.

Donnerstag, 4. April 2019

Rezension "Raketenwissenschaft für Babys"

Titel: Raketenwissenschaft für Babys
Autor: Chris Ferrie
VerlagLoewe
Seitenzahl: 26
ISBN: 978-3-7432-0370-9
Einbindungsart: Pappbilderbuch
Preis: 9,95 €
Alter: ab 2

(c) Loewe
Zum Inhalt & Meine Meinung:
Als ich das erste Mal von dieser Reihe "Baby-Universität" hörte, war ich sofort interessiert. Ich habe zwei Töchter (1,5 & 3), die beide gerne Bücher anschauen. Dadurch bin ich auch immer wieder auf der Suche nach neuen, besonderen Titeln und diese Reihe gehört definitiv dazu.

Als ich das Buch dann in der Hand hielt, kam jedoch schnell die Ernüchterung. Ich muss leider sagen, dass ich den Sinn dieses Buches leider gar nicht verstehe. Das Buch ergibt überhaupt keinen Sinn für mich, die Altersangabe noch weniger. Vom Verlag wird das Buch ab 2 Jahren empfohlen. Ehrlich? Nicht mal ich verstehe den Inhalt wirklich, geschweige denn meine beiden Töchter. Meine kleine Tochter hat sich das Buch keine zehn Sekunden angeschaut, meiner großen Tochter könnte ich das überhaupt nicht vorlesen, da sie wahrscheinlich nur Bahnhof verstehen würde.

Das mag vielleicht hart klingen, aber ich bin echt froh, dass ich mir das Buch nicht gekauft, sondern es als Rezensionsexemplar bekommen habe. Ich muss ganz offen sagen, dass ich dafür kein Geld ausgeben würde, außer vielleicht ich würde es als Gag verschenken. Wenn ich jemanden kennen würde, der Naturwissenschaften liebt und dieser Jemand bekäme ein Baby, dann wäre das vielleicht ein witziges Geschenk zur Geburt. Aber mehr für die Erwachsenen, als für das Kind selbst.

Ich hab das Buch jetzt öfters angeschaut und zurück bleibt bei mir ein großes Fragezeichen. Selbst nach mehrmaligem Anschauen bin ich nicht schlauer und suche weiterhin nach dem Sinn dieser Reihe. Mit einem Augenzwinkern gesehen mag das Buch ganz witzig sein, mehr aber auch nicht.

Ich hatte glaube ich noch nie so einen riesen Flop was Bücher für meine Kinder angeht und bin wirklich enttäuscht von "Raketenwissenschaft für Babys". Auch die weiteren Titel "Evolution...", "Quantenphysik..." und "Relativitätstheorie..." ...für Babys ergeben für mich keinen größeren Sinn. Diese Themen sind absolut nicht geeignet für kleine Kinder und können auch nicht so verpackt werden, das kleine Kinder diese verstehen. Falls die Bücher humorvoll gemeint sein sollen, geht das etwas an meinem Humorzentrum vorbei und ist maximal etwas für Menschen mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. 

Fazit:
Es bleibt bei mir ein ganz großes Fragezeichen zurück. Leider gefällt mir dieses Buch ganz und gar nicht und der Sinn bleibt mir auch nach mehrmaligem Anschauen verborgen.  


Mittwoch, 3. April 2019

Rezension "Läuft bei uns"

Titel: Läuft bei uns
Autor: Steffen Weinert 
Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 208
ISBN: 978-3-499-27426-8
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 10,00 €


(c) Rowohlt
Zum Inhalt:
Sebastian ist Vater einer Teenagertochter und alleinerziehend. Eigentlich läuft alles gut, doch plötzlich fängt Mathilda an schlechte Noten mit nach Hause zu bringen. Sebastian macht sich Gedanken und große Sorgen und kommt eines Tages auf die Idee, dass Mathilda vielleicht hochbegabt sein könnte und sich deswegen in der Schule langweilt. Doch das Problem ist ein ganz anderes und liegt viel tiefer, als Sebastian eigentlich glaubt. 

Meine Meinung: 
Dieses Buch bietet deutlich mehr als ich zu Beginn dachte. Erwartet habe ich eine lustige Geschichte eines etwas überforderten Vaters und seiner Teenagertochter. Das habe ich stellenweise auch bekommen, doch an anderer Stelle ist die Geschichte viel tiefsinniger als ich gedacht hätte.

Zunächst beginnt die Geschichte sehr humorvoll. Ich musste total oft schmunzeln. Vieles kam mir bekannt vor, vor vielem graute es mir, wenn meine Töchter mal in dieses Alter kommen. Man lernt Mathilda und ihren Vater Sebastian kennen. Schnell merkte ich jedoch, dass da viel mehr dahinter steckt. Als die Sprache auf Mathildas Mutter kommt, wird die Geschichte sogar unerwartet ernst und tiefgründig und man lernt Seiten an Sebastian kennen, die zunächst verborgen blieben.

Der Schreibstil von Steffen Weinert ist super zu lesen und ließ mich nur so durch die Seiten fliegen. Er hat mit Sebastian und Mathilda zwei extrem starke Charaktere geschaffen. Sebastian ist durchaus als schwerer Charakter zu bezeichnen. Er macht es Mathilda wirklich nicht leicht und ist oftmals sehr anstrengend. Gerne wäre ich stellenweise in das Buch gesprungen und hätte ihn geschüttelt. Er merkt gar nicht, wie er seine Tochter immer mehr einengt und sich damit immer mehr von ihr entfernt. Mathilda ist richtig sympathisch. Obwohl ihr Vater so anstrengend ist, liebt sie ihn und möchte ihn nicht enttäuschen. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die durch die Schicksalsschläge in ihrem Leben eher gewachsen ist.

Die Mischung des Buches ist toll. Die humorvollen Abschnitte, die alle ihre Berechtigung haben, wechseln sich mit ernsten Passagen ab und verhindern so, dass die Geschichte ins lächerliche und übertriebene abgleitet, was ich vor dem Lesen etwas befürchtet hatte. Lediglich eine Szene gegen Ende wirkt etwas übertrieben, trägt damit aber zum Verlauf der Geschichte bei und passt an dieser Stelle auch.

Das Ende gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es ist kein rosarotes Happy End, doch alles geht in eine Richtung die genau richtig ist und Hoffnung macht. Allein durch das Ende merkt man nochmal, wie die Charaktere sich im Verlauf der Geschichte entwickelt haben und über sich hinaus gewachsen sind. Ich finde der Autor hat hier einer schönen Geschichte ein rundes Ende verpasst, was perfekt zum Verlauf passt.

Fazit:
Eine Geschichte, die viel mehr Tiefgang hat, als Cover und Klappentext vermuten lassen. Hier bekommt man eine humorvolle Geschichte, die aber stellenweise so viel Ernsthaftigkeit besitzt und so tolle Charaktere hat, dass sie mir wirklich gut gefallen hat.