Mittwoch, 3. April 2019

Rezension "Läuft bei uns"

Titel: Läuft bei uns
Autor: Steffen Weinert 
Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 208
ISBN: 978-3-499-27426-8
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 10,00 €


(c) Rowohlt
Zum Inhalt:
Sebastian ist Vater einer Teenagertochter und alleinerziehend. Eigentlich läuft alles gut, doch plötzlich fängt Mathilda an schlechte Noten mit nach Hause zu bringen. Sebastian macht sich Gedanken und große Sorgen und kommt eines Tages auf die Idee, dass Mathilda vielleicht hochbegabt sein könnte und sich deswegen in der Schule langweilt. Doch das Problem ist ein ganz anderes und liegt viel tiefer, als Sebastian eigentlich glaubt. 

Meine Meinung: 
Dieses Buch bietet deutlich mehr als ich zu Beginn dachte. Erwartet habe ich eine lustige Geschichte eines etwas überforderten Vaters und seiner Teenagertochter. Das habe ich stellenweise auch bekommen, doch an anderer Stelle ist die Geschichte viel tiefsinniger als ich gedacht hätte.

Zunächst beginnt die Geschichte sehr humorvoll. Ich musste total oft schmunzeln. Vieles kam mir bekannt vor, vor vielem graute es mir, wenn meine Töchter mal in dieses Alter kommen. Man lernt Mathilda und ihren Vater Sebastian kennen. Schnell merkte ich jedoch, dass da viel mehr dahinter steckt. Als die Sprache auf Mathildas Mutter kommt, wird die Geschichte sogar unerwartet ernst und tiefgründig und man lernt Seiten an Sebastian kennen, die zunächst verborgen blieben.

Der Schreibstil von Steffen Weinert ist super zu lesen und ließ mich nur so durch die Seiten fliegen. Er hat mit Sebastian und Mathilda zwei extrem starke Charaktere geschaffen. Sebastian ist durchaus als schwerer Charakter zu bezeichnen. Er macht es Mathilda wirklich nicht leicht und ist oftmals sehr anstrengend. Gerne wäre ich stellenweise in das Buch gesprungen und hätte ihn geschüttelt. Er merkt gar nicht, wie er seine Tochter immer mehr einengt und sich damit immer mehr von ihr entfernt. Mathilda ist richtig sympathisch. Obwohl ihr Vater so anstrengend ist, liebt sie ihn und möchte ihn nicht enttäuschen. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die durch die Schicksalsschläge in ihrem Leben eher gewachsen ist.

Die Mischung des Buches ist toll. Die humorvollen Abschnitte, die alle ihre Berechtigung haben, wechseln sich mit ernsten Passagen ab und verhindern so, dass die Geschichte ins lächerliche und übertriebene abgleitet, was ich vor dem Lesen etwas befürchtet hatte. Lediglich eine Szene gegen Ende wirkt etwas übertrieben, trägt damit aber zum Verlauf der Geschichte bei und passt an dieser Stelle auch.

Das Ende gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es ist kein rosarotes Happy End, doch alles geht in eine Richtung die genau richtig ist und Hoffnung macht. Allein durch das Ende merkt man nochmal, wie die Charaktere sich im Verlauf der Geschichte entwickelt haben und über sich hinaus gewachsen sind. Ich finde der Autor hat hier einer schönen Geschichte ein rundes Ende verpasst, was perfekt zum Verlauf passt.

Fazit:
Eine Geschichte, die viel mehr Tiefgang hat, als Cover und Klappentext vermuten lassen. Hier bekommt man eine humorvolle Geschichte, die aber stellenweise so viel Ernsthaftigkeit besitzt und so tolle Charaktere hat, dass sie mir wirklich gut gefallen hat.



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