Montag, 15. August 2011

Rezension "Alice im Netz"

Autor: Antje Szillat
Verlag: Edition Zweihorn
Seitenzahl:153
ISBN: 978-3-935265-48-5
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 6,95 €

Zum Inhalt:
Alice, auch die "Rasende Rita" genannt schreibt einen Blog über die Dinge, die an ihrer Schule passieren. Auch auf vielen anderen Internetplattformen, wie SchülerVz ist sie präsent. Dabei merkt sie nicht, dass sie wahnsinnig viel über sich selbst verrät, bis sie eines Tages eine merkwürdige Email von einem gewissen Jared erhält. Zunächst erscheint ihr diese Email als harmlose Sache und sie ordnet sie in die Kategorie "Dummer Scherz" ein. Doch dann bekommt sie immer mehr Emails und stellt fest, dass dieser Jared sie zu beobachten scheint und alles über sie weiß. Alice bekommt es mit der Angst zu tun und merkt dabei nicht, dass die eigentliche Gefahr viel näher ist als sie denkt.

Meine Meinung:
Puhh, was für ein Buch. Hier kann man wirklich sagen, in der Kürze liegt die Würze. Trotz seiner "nur" knapp 150 Seiten schaffte es das Buch mich sehr aufzuwühlen und zum Nachdenken zu bringen.

Antje Szillat schafft es eine Geschichte gepaart mit einer Botschaft spannend rüberzubringen und den Leser so durchweg auch zu unterhalten. Die Geschichte beginnt zunächst harmlos. Alice ist einfach ein Mädchen, das sich über gewisse Dinge und Menschen an ihrer Schule auf ihrem Blog lustig macht. Dass sie dabei viele Menschen verletzt fällt ihr gar nicht auf. Auch in ICQ, SchülerVZ usw. ist Alice unterwegs und geht relativ sorglos mit ihren Daten um.

Und da fängt die Geschichte an, richtig unter die Haut zu gehen. Ich weiß nicht, ob dass der Verlag damit bezweckt hat. Ob sie mit Absicht einigen Bloggern dieses Buch angeboten haben um uns auch ein Stückweit aufzurütteln und zum Nachdenken zu bringen. Denn überlegt doch mal, was ihr alles auf euren Blogs preisgebt. Es werden wahnsinnig private Sachen erzählt, Fotos von sich selbst und der Umgebung in der man wohnt gezeigt usw. Ich nehme mich davon gar nicht aus, nur hat mich das Buch in der Hinsicht wirklich sehr zum Nachdenken gebracht. Ich würde sagen, dass ich schon immer eher versucht habe vorsichtig mit meinen Daten im Internet umzugehen (ist mir glaube ich nicht immer gelungen), aber wenn ich überlege, wem ich zum Beispiel alles schon meine Adresse gegeben habe und dass das auch hätte schief gehen können (so wie bei "Alice im Netz") wird mir ganz anders.

Das Buch schafft es in jedem Fall einen in dieser Hinsicht aufzurütteln. Denn seit doch mal ehrlich, keiner von uns weiß wirklich wer hinter den einzelnen Blogs steckt (ausgenommen die, die sich schon mal privat getroffen habe). Man verrät fremden Menschen Dinge über sich, die man wenn man jemanden zum Beispiel in einer Bar treffen würde vermutlich erstmal eher nicht erzählen würde.

Das Buch schockiert und weckt auf. Das Buch zeigt, dass das Internet nicht vergisst. Man kann zwar etwas löschen, doch ganz tilgen kann man Dinge, die man einmal im Netz preisgegeben hat, nie wieder. Dabei ist das Buch sehr spannend und kommt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher. Eher finde ich, dass Antje Szillat es schafft, den Leser auf die Gefahren hinzuweisen, in dem sie einfach eine sehr interessante Geschichte erzählt, die so auch theoretisch jeden Tag passieren könnte.

Was mir sehr gut gefällt ist, dass Antje Szillat eine nette kleine Liebesgeschichte einbaut. Ich mag es ja immer, wenn das in den Geschichten vorkommt, vorallem wenn sich die Liebe erst zart entwickelt (ich weiß, dass ich mich vermutlich wiederhole, aber auch bei "Alice im Netz" gibt es eben eine so zarte Liebesgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat.)

Ein wirklich tolles Buch, dass wie ich finde in jeder Schule gelesen werden sollte. Denn die meisten Jugendlichen (und natürlich auch viele Erwachsene) gehen wirklich viel zu sorglos mit ihren Daten um. Wenn ich daran denke, was mein Bruder bei Facebook alles von sich gegeben hat, dreht sich mir der Magen um. Und selbst nach gutem Zureden hat er nicht kapiert, was er da eigentlich macht und wie gefährlich das werden kann. Ihm würde dieses Buch sicherlich mal guttun, wie es glaube ich allen, die im Internet unterwegs sind guttun würde. Ich denke, ich werde es meinem Bruder demnächst mal in die Hand drücken.

Nach der Geschichte gibt es hinten in dem Buch noch einen kleinen Abschnitt mit Geleitinformationen, hilfreichen Websites und Hinweisen für Lehrer und Eltern. Auch das finde ich nicht schlecht, trägt es doch dazu bei, dass Eltern, die sich Gedanken machen auch gleich eine Anlaufsstelle haben, an die sie mit ihren Sorgen herantreten können. 

Noch ein kleine Bemerkung zum Cover. Das ist echt super! Die vielen Bildschirme mit den Augen drauf sind richtig gruselig, passen aber super zu der Geschichte und greifen die Thematik des Buches exzellent auf.

Fazit:
Die Autorin schafft es den Leser zu sensibilisieren, und zwar im Umgang mit seinen Daten im Internet. Dabei schreibt sie noch eine spannende Geschichte, die man fast als Krimi bezeichen könnte und schafft es auch noch eine wunderschöne Liebesgeschichte miteinzubauen. Und das auf gerade mal knappen 150 Seiten. Hut ab!!!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Edition Zweihorn für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

7 Kommentare:

  1. Ich bin gespannt. Momentan werde ich aber erst noch Ascheherz zuende lesen ehe ich Ashes 01 anfangen werde :D

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  2. Eine tolle Rezi!
    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen!
    Liebe Grüße
    Anka

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  3. Eine tolle Rezension. So ein Buch sollte wirklich Pflichtlektüre an Schulen sein. :)

    LG, Sabine

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  4. @Bella: Ja lies schnell Ashes 01, das lohnt sich echt!
    @Anka: ja es ist echt gut, gell? und trotzdem auch beängstigend *g*
    @Sabine: Danke! Ja finde ich auch, die Schulen sollten was das Internet angeht, viel mehr aufklären!

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  5. Das Buch muss wirklich Pflichtlektüre sein. Hoffe, dass ich meine Rezi, die wahrscheinlich ähnlich wie deine ist ;-) heute noch fertig wird. Aber ich versacke hier wieder einmal :D
    LG
    Marie

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  6. @Marie: ich hab schon wieder 4 Rezis in der Warteschleife *g* ich les grad einfach zu viel.. ;)

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  7. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen ;o)
    Liebe Grüße, Petra

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