Titel: Jane Eyre
Autor: Charlotte Bronte
Verlag: Aufbau
Seitenzahl: 700
ISBN: 9783746661223
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 9,95 €
Preis: 9,95 €
Ein Waisenmädchen, das von ihrer Tante verstoßen wird, somit ganz allein ist, sich aber letzendlich trotzdem im Leben durchschlägt.
Zum Inhalt:
Wer kennt ihn nicht? Den Klassiker "Jane Eyre". Zumindest vom Titel werden die meisten von euch schon gehört haben. "Jane Eyre" ist eine herzzerreisende Geschichte, die von dem jungen Waisenmädchen Jane erzählt, die sich praktisch ohne Verwandte durchs Leben schlagen muss. Zunächst einmal wächst sie nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Als ihr Onkel stirbt, bleibt ihr nur noch ihre Tante und deren Kinder. Doch mit dem Tod ihres Onkels, geht es für Jane Eyre bergab. Ihre Tante behandelt sie kalt und hat nur Verachtung und Zorn für sie übrig. Ihr Cousin quält sie und ihre Cousinen strafen sie mit Nichtachtung und Überheblichkeit. Als ihre Tante ihrer überdrüssig wird, schickt sie Jane auf eine Erziehungsschule, weit weg von ihrem eigenen Heim. Zunächst ist in der Schule und der neuen Umgebung alles fremd für Jane und es fällt ihr schwer sich einzuleben, doch nach und nach findet sie Freunde und fühlt sich immer wohler. Als sie Erwachsen ist arbeitet sie noch einige Zeit als Lehrerin an der Schule, verlässt diese dann aber um eine neue Stellung als Gouvernante in einem Privathaushalt anzutreten. Hier trifft sie auf den launischen Hausbesitzer und Vormund ihrer Schülerin, Mr.Rochester. So unnahbar und kautzig er ist, sie verliebt sich rettungslos in ihn und merkt nicht, dass ein düsteres Geheimnis zwischen ihnen steht.
Meine Meinung:
Zunächst einmal will ich gleich etwas zum Cover sagen. Ich finde es einfach wunderschön und total gut gelungen. Die Reihe "Aufbau-Klassiker" gefällt mir einfach super gut. Auch für den Preis von 9,95 € ist die Ausstattung mit einem Lesebändchen fast einmalig. Zumal das Buch auch noch wie ein Hardcover aussieht. Für die Gestaltung gibt's also schon mal die volle Punktzahl.
Nun zum Inhalt. Ich hatte schon seit langer Zeit vor, mich in die Welt der Klassiker um Jane Austen und den Bronte-Schwestern einzulesen. Als ich die "Werde-Entdecker-Challenge" entdeckte, dachte ich mir, das passt doch gut und habe mich für das Thema Klassiker entschieden. Meine Kollegin hat mir dann auch noch vorgeschwärmt, wie toll "Jane Eyre" sei, da musste ich es einfach selbst ausprobieren. Ich muss sagen, es hat sich wirklich gelohnt. Ein wunderschönes, wenn auch stellenweise wirklich sehr trauriges und berührendes Buch, dass definitiv nichts von seiner Aktualität verloren hat. Trotz der alten Sprache, liest es sich wirklich gut und ich hatte kaum Mühe mich auf den Text zu konzentrieren. Die 700 Seiten hatte ich relativ schnell gelesen, vorallem wenn ich einmal drin war und auch drangeblieben bin. Natürlich liest sich ein älterer Text nicht so einfach runter, wie die heutigen Geschichten, vorallem nicht wenn man den Stil nicht gewöhnt ist. Aber wenn man sich einmal daran gewöhnt und in die Geschichte reingefunden hat, kann man eigentlich nur dranbleiben.
Die traurige Geschichte von "Jane Eyre" hat mich sehr berührt und nicht nur einmal hätte ich wegen der Ungerechtigkeiten, die ihr zuteil geworden sind laut aufschreien können. Ich habe ständig mit diesem armen Mädchen, dass sich teilweise das Leben wirklich auch selber ein bisschen schwer gemacht hat mitgelitten. Vorallem die Kindheit von Jane Eyre wird wirklich als sehr traurig und einsam geschildert. Ich bin froh, dass ich nicht so eine Kindheit hatte. Nachdem Mr.Rochester in der Geschichte aufgetaucht ist, war natürlich meine alles entscheidende Frage: Bekommen sich die zwei oder bekommen sie sich am Ende doch nicht? Das war wiederum ein Grund an der Geschichte dranzubleiben und schnell die Seiten vorzublättern.
Ein großer Teil des Buches ist auch der christliche Glauben. Die Figuren in dem Buch sind alle gläubig und es wird natürlich häufig gebetet. Auch wird Gott immer wieder erwähnt und einige Bibelstellen zitiert. Mich hat das überhaupt nicht gestört, aber es gibt sicherlich Menschen, denen das zuviel des Guten ist, deswegen wollte ich es einfach kurz erwähnen.
Eine winzige Kleinigkeit hat mich allerdings ein bisschen gestört. Und zwar waren das die stellenweise wirklich langen Absätze, die auf Französisch waren. Das war immer dann der Fall, wenn die Schülerin von Jane Eyre gesprochen hat. Es mag vielleicht blöd klingen, aber ich kann leider nur ganz ganz wenig französisch und hätte wirklich gerne gewusst was das Mädchen zu sagen hatte. Leider gibt es nirgends eine Übersetzung und nur durch die Antworten der Personen, die sich mit dem Mädchen unterhalten, kann man manchmal schließen um was es jetzt eigentlich ging. Aber das ist wirklich nur ein kleiner Kritikpunkt der kaum ins Gewicht fällt.
Fazit:
Ein wunderschönes, ein bisschen melancholisches Buch, das auf eine andere, besondere Art zu fesseln weiß und wie auch auf dem Buchrücken zu lesen "Ein erstaunlich moderner Roman".