Autor: Nicholas Evans
Seitenzahl: 366
ISBN: 978-3352008153
Einbindungsart: Gebunden
Preis: 19,99 €
Bezogen über: Blogg dein Buch
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Zum Inhalt:
Tom hatte kein einfaches Leben. Schon als Kind wurde er von seinen Eltern in ein Internat abgeschoben, in dem er nur drangsaliert und gequält wurde. Und das solange bis seine Schwester ihn da rausholte. Alles schien so, als würde er endlich glücklich werden. Seine Schwester, ein aufgehender Stern in Hollywood kümmerte sich rührend um ihn, Tom ging es noch nie so gut. Doch eines Tages änderte sich alles und es kam zu einer Katastrophe. Viele Jahre später hat Tom selbst einen erwachsenen Sohn, zu dem er allerdings fast jeglichen Kontakt verloren hat. Als er erfährt, dass dieser in Schwierigkeiten steckt, reist er umgehend zu ihm, um ihm zu helfen. Und dabei merkt er dann, dass er sich seiner Vergangenheit endlich stellen muss und die Geheimnisse, die er so lange für sich behalten muss, endlich loswerden muss. Denn nur dann gibt es eine Chance, die Beziehung zu seinem Sohn und sein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Meine Meinung:
Positiv:
Ein berührendes Buch, geschrieben von dem Autor von "Der Pferdeflüsterer". Viele kennen sicher den schönen, aber auch tragischen Film, oder aber auch das Buch. Da ich früher diesen Film geliebt habe, dachte ich mir, ein neues Buch des Autors könnte doch auch etwas für mich sein und trug mich bei "Blogg dein Buch" dann auch dafür ein.
Nicholas Evans bleibt seinem Stil treu. Auch mit "Die wir am meisten lieben" schafft er eine berührende Geschichte, mit sehr tragischem Hintergrund, die am Ende jedoch soweit glücklich enden kann, wie es eben die Erlebnisse der Protagonisten zulassen. Seine Art zu erzählen, verleiht der Geschichte etwas unglaublich realistisches. Normalerweise liebe ich ja Geschichten mit Happy Ends, Geschichten, die es gut mit den Protagonisten meinen. Hier ist das aber nicht der Fall. Alle erleben tragische Dinge und es wird auch nicht alles zum Ende gut. Ich finde, dass gerade das den Reiz dieser Geschichte ausmacht.
Nicholas Evans, hat es geschafft, mich mit seiner Geschichte zu berühren. Vorallem am Ende musste ich ziemlich heftig schlucken und mich schwer zusammenreißen, dass ich nicht anfange zu weinen. Manchmal wollte ich in die Geschichte reinspringen, weil vieles, was den Protagonisten zustieß, einfach sooo unfair war und ich das gerne geändert hätte. Denn letztendlich hatte keiner das verdient, was ihm zugestoßen ist. Ebenfalls hat Nicholas Evans es geschafft, bei mir eine gewisse Beklemmung auszulösen. Teilweise gibt es so schreckliche Dinge, die in der Geschichte passieren, dass es mir förmlich den Atem abgeschnürt hat.
Evans hat mit seiner Geschichte etwas geschaffen, dass fesselt und mich als Leser total in die Geschichte hineingezogen hat. Ich wollte unbedingt, dass alles gut wird, obwohl man schon ab dem ersten Kapitel weiß, dass es nicht so werden wird. Unsinnigerweise habe ich trotzdem weiter darauf gehofft und bin am Ende zumindest nicht völlig enttäuscht worden, da es doch für viele der Protagonisten zumindest halbwegs befriedigend ausgeht. Der leicht zu lesende Schreibstil des Autors, machte es mir auch spät am Abend noch leicht, die Geschichte praktisch in einem Rutsch zu lesen und zu genießen.
Obwohl man als Leser schon nach dem ersten Kapitel weiß, was tragisches passieren wird, schafft es Nicholas Evans einen doch das ein oder andere Mal und vorallem am Ende zu überraschen. Es kommt dann nämlich doch immer wieder etwas, was man so nicht erwartet hätte. Das Ende ist dann ebenfalls ganz anders als man eigentlich vermutete.
Toll gewählt, ist übrigens auch der Titel. Wenn man das Buch liest, merkt man nach einer Weile, wie gut "Die wir am meisten lieben" zu der Geschichte passt. Hier wurde wirklich die sprichwörtliche Faust aufs Auge getroffen.
Negativ:
In der Geschichte werden mehrere verschiedene Zeitabschnitte beschrieben, was für mich zu Beginn etwas verwirrend war, wie ich doch zugeben muss. Da es keine klaren Überschriften gibt, musste ich mich am Anfang jedes Kapitels erst wieder einlesen, um feststellen zu können, wo ich mich denn gerade befinde. Stellenweise fand ich das etwas mühsam. Zunächst gibt es da die Zeit, in der Tom bzw. Tommy noch ein Kind und auf dem Internat ist, bis seine Schwester ihn rettet. Ebenfalls aus dieser Zeit wird auch Dianes (Schwester von Tom) Geschichte und die ihres Lebensgefährten Ray erzählt. Man hatte also praktisch aus dieser Zeitspanne alleine drei verschiedene Geschichten, die erzählt wurden. Natürlich gehören die alle irgendwie zusammen, nur ist es eben so, dass mal ein Kapitel anfängt und von Tommy erzählt und dann wieder eines, dass von Diane oder Ray erzählt. Und das fand ich schon etwas schwierig einzuordnen, vorallem, als ich müde war. Ebenfalls erzählt wird dann noch aus der "heute"-Zeit, die Geschichte von Tom und seinem Sohn. Wie sich ihre Beziehung verändert, durch die Schwierigkeiten in denen Danny steckt und wie sie letztendlich gemeinsam eine Lösung finden. Das ist natürlich nicht nur negativ, da diese verschiedenen Einblicke in die Geschichte, sie ja gerade erst so spannend machen. Trotzdem finde ich, dass man das irgendwie besser hätte verpacke können, sodass man nicht zu Beginn von fast jedem Kapitel Startschwierigkeiten hat.
Was mich auch ein bisschen gestört hat, waren die stellenweise doch sehr ordinären Wörter und Sätze, wie "das geile kleine Fohlen"( Seite 271 oben)& "treiben"(z.B. Seite 270 unten) usw. Ich finde einfach, dass das nicht zur Geschichte passt. Im Prinzip handelt es sich um eine ernste, gut geschriebene Geschichte und da sind solche Wörter meiner Meinung nach Fehl am Platz, auch wenn sie zu dem Protagonisten, der sie benutzt durchaus passen.
Fazit:
Eine berührende Geschichte, die mich des Öfteren schlucken ließ, stellenweise durch die häufigen Perspektivewechsel etwas verwirrend war, ein bisschen zu viele ordinäre Wörter benutzte und am Ende trotzdem durch ihre Spannung und Tragik überzeugen konnte.