Titel: Wir beide, irgendwann
Autor: Jay Asher/Carolyn Mackler
Verlag: cbt
Seitenzahl: 395
ISBN: 978-357016151-7
Einbindungsart:Gebunden
Preis: 17,99 €Hier kaufen *klick*
Zum Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1996. Computer beginnen so langsam in die Häuser einzuziehen. Facebook ist längst noch nicht erfunden. Und doch kommt Emma, die sich einfach nur in ihr Emailprogramm einloggen will plötzlich auf eben jene Seite, die sich Facebook nennt. Zunächst kann sie überhaupt nichts damit anfangen, denn natürlich hat sie noch nie davon gehört. Doch plötzlich entdeckt sie, dass sie auf einem Profil gelandet ist, und das Foto sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Mit Schrecken stellt sie fest, dass es sich um ihr eigenes Profil 15 Jahre später handelt. Sie kann sehen, mit wem sie verheiratet ist, wo sie arbeitet und ob sie glücklich ist. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Josh beginnt sie Facebook nach immer mehr Details zu durchforsten, fasziniert von der einmaligen Chance, die eigene Zukunft zu sehen. Doch dann stellen beide fest, egal was sie in der Gegenwart tun, es verändert ihr Facebookprofil in der Zukunft. Jeden Tag ist irgendetwas anders und sei es auch nur eine Kleinigkeit. Doch plötzlich sind die beiden auf dem Facebook der Zukunft, und auch in ihrem gegenwärtigen Leben nicht mehr miteinander befreundet und Emma hat keine Ahnung, was sie tun soll, um dies in der Gegenwart wieder zu verändern.
Meine Meinung:
"Wir beide, irgendwann", sprang mich sofort an, als ich es gesehen habe. Ich wusste, DAS muss ich lesen. Schon "Tote Mädchen lügen nicht" von Asher haben mir wirklich sehr gut gefallen. Ich finde mit "Wir beide, irgendwann" setzt er nochmal einen drauf. An nur einem Wochenende war ich durch mit dem Buch und restlos überzeugt.
Die Idee des Facebooks in der Zukunft, also die eigene Zukunft sehen zu können, finde ich total gelungen. Ich bin so froh, endlich mal wieder eine neue Idee abseits der ganzen Dystopien und Fantasybücher gelesen zu haben. Die Autoren transportieren Emmas und Joshs Faszination von Facebook bis zum Leser und man denkt im Prinzip bei jeder Kleinigkeit, die die beiden tun, "hoffentlich haben sie jetzt nicht wieder ihre Zukunft verändert". Die Seiten flogen nur so dahin, in der Erwartung auf die nächsten Facebookeinträge.
Emmas Sucht ihre Zukunft unbedingt verändern zu wollen, überträgt sich ebenfalls auf den Leser, bis man merkt, dass man das vielleicht gar nicht tun sollte, denn nicht immer gelingt Emma das, was sie gerne hätte. Die Faszination, die eigene Zukunft zu kennen und verändern zu können, würde wohl jeden packen, nur denke ich würde sich das auch sehr schnell in etwas Negatives verwandeln. Ich glaube ich hätte keine ruhige Minute mehr in meinem Leben. Ständig würde ich darüber nachdenken, welcher kleine Schritt jetzt was in meiner Zukunft verändert, und aufhören im Hier und Jetzt zu leben. Genau das passiert fast auch der Protagonistin Emma, denn sie verliert immer mehr den Blick für die Realität und was dort wichtig ist.
Ich denke ein Stück weit wollten die Autoren auch darauf anspielen, wie wichtig Facebook für das Leben mancher Menschen geworden ist. Nämlich so wichtig, dass sie ihr wahres Leben, ihre Freunde usw. einfach vergessen. Ich finde, dass ist den beiden hervorragend gelungen, kommen diese "Warnungen" doch sehr unterschwellig daher.
Aufgrund der Thematik Facebook könnte ich mir vorstellen, dass das Buch "Wir beide, irgendwann" eine breite Leserschaft anspricht, ich hoffe es sogar. Wenn man sich selbst nämlich mit Facebook beschäftigt, ist das Buch nochmal einen Ticken origineller. Es gibt durchaus die ein oder andere Szene in der Josh und Emma sehr hilflos vor ihrem PC sitzen, weil sie gar nicht wissen, was Facebook ihnen mit gewissen Dingen sagen will, oder was z.B. eine SMS ist o.ä. Das gab mir dann doch schon häufig Anlass zum Schmunzeln.
Die Geschichte von Emma und Josh gefällt mir auch sehr gut. Wie man dem Klappentext entnehmen kann, handelt es sich dabei auch um eine kleine Liebesgeschichte, die aber die ganze Zeit nicht so offensichtlich ist. Ich finde die Autoren haben hier in die Geschichte genau die richtige Portion Liebe eingebaut, die sich der Geschichte sehr gut anpasst.
Das Ende fand ich klasse. Einerseits eine Botschaft, die durchaus Facebook betrifft, andererseits auch ein Happy End, dass die Protagonisten glücklich zurücklässt. Genauso und nicht anders muss so eine Geschichte enden!!! Wirklich toll gemacht!
Fazit:
Ein Buch, mit einem Thema, dass aus der Masse heraussticht, eine originelle Anspielung auf Facebook und eine kleine aber sehr schöne Liebesgeschichte enthält.