Dienstag, 25. August 2015

Rezension "Die Stadt der verschwundenen Kinder"

Titel: Die Stadt der verschwundenen Kinder
Autor: Caragh O'Brien
Verlag: Heyne fliegt
Seitenzahl: 462
ISBN: 978-3-453-52800-0
Einbindungsart: Gebunden
Preis: 16,99 €

(c) RandomHouse
Zum Inhalt:
Gaia lebt in einer Welt, in der jeden Monat die ersten drei Neugeborenen sofort nach der Geburt an der Stadtmauer abgegeben werden müssen. Für Gaia und ihre Mutter - beides Hebammen - ist das völlig normal, sodass sie dies noch nie in Frage gestellt haben. Doch als Gaias Eltern urplötzlich verschwinden, ist von einem Tag auf den anderen nichts mehr, wie es einmal war. Gaia beschließt sich hinter die Stadtmauern zu schleichen um rauszubekommen, was dort vor sich geht und was mit ihren Eltern geschehen ist. Dabei begibt sie sich in höchste Gefahr und entdeckt Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hätte.

Meine Meinung:
Lange, sehr lange lag "Die Stadt der verschwundenen Kinder" auf meinem SUB. Und das völlig zu unrecht, wie ich jetzt feststellen musste.

Von der ersten Seite an packte mich die spannende, aber auch erschreckende Geschichte rund um die junge Gaia. Fasziniert von der Welt, die die Autorin geschaffen hat, flogen die Seiten nur so dahin. Ich begleitete Gaia auf ihrem gefährlichen Weg hinter die Stadttore und konnte kaum glauben, was ich von dort zu lesen bekam.

Gaia erscheint zunächst als etwas naives 16-jähriges junges Mädchen, das alles tut, was die Regierung von ihr will, ohne dies jemals in Frage zu stellen. Zu ihrer Verteidigung sei gesagt, dass sie natürlich damit aufgewachsen und es somit für sie normal ist. Man merkt jedoch recht schnell, dass ihr das alles gar nicht so egal ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und so konnte ich recht schnell den Wandel von einer kindlichen in eine sehr reife Persönlichkeit, die für das kämpft, was ihr wichtig ist, beobachten.

Die Spannung machte es mir leicht, an der Geschichte dran zu bleiben und schwer das Buch ab und an für Schlaf zu unterbrechen. Denn natürlich wollte ich von Beginn an wissen, was hinter diesem merkwürdigen Gesetz steckt und ob Gaia ihre Eltern wiederfindet. Dass dieser Weg hinein in das innerste der Stadtgrenzen mit einem gewissen Risiko verbunden ist, ist klar. Und so gab es nicht nur eine Situation, in der ich mit Gaia zitterte und mir große Sorgen machte, ob sie das alles heil überstehen würde.

Die unterschiedlichen Personen, die mir auf diesem Weg begegnet sind, sind alle toll dargestellt und jede für sich einzigartig. Viele wuchsen mir schnell ans Herz, einige riefen tiefe Abscheu in mir hervor. Sobald ich mit Protagonisten Emotionen verbinden kann, macht der Autor alles richtig.

Dass es nebenbei auch noch eine kleine, wirklich zarte Liebesgeschichte gib, die sich nur sehr langsam entwickelt, rundet das Buch perfekt ab und lässt mich schnell darüber hinwegsehen, dass es in der Geschichte die ein oder andere Szene gab, die für mich doch recht vorhersehbar war. Ich bin gespannt, wie sich diese Liebe im nächsten Teil weiterentwickelt.

Fazit:
Eine spannende Dystopie, die von einer erschreckenden Welt erzählt, in der man auf keinen Fall leben möchte. Ein toller Schreibstil und die Spannung, die über die komplette Zeit hochgehalten wird, machen die Geschichte zu einem tollen Leseerlebnis.  

Mittwoch, 12. August 2015

Rezension "Heute gibt's indisch!"

Titel: Heute gibt's indisch
Autor: Karen Webb
Verlag: SüdWest
Seitenzahl: 159
ISBN: 978-3-517-08941-6
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 19,99 €

(c) RandomHouse
Meine Meinung:
Mit Indien verbinde ich intensive Gerüche und Geschmäcker, Curry liegt in der Luft. Und so dachte ich mir, warum sollten wir nicht mal daheim die indische Küche ausprobieren?

Das Buch von Karen Webb ist hierbei ein sehr persönliches, da sie selbst indische Wurzeln hat und in diesem Buch von den Lieblingsrezepten ihrer Familie erzählt. Diese sind unterlegt mit herrlichen Bildern, die einem noch mehr Lust auf indisches Essen machen.

Ein Inhaltsverzeichnis gleich zu Beginn, gibt eine schöne Übersicht, was für Rezepte man in dem Buch findet. So kann man sich gleich entscheiden, ob man etwas mit Fleisch, Salat oder doch lieber etwas Süßes machen möchte. Ein langes Vorwort gibt Einblicke in die persönliche Geschichte Webbs'.

Umrahmt werden die Rezepte von einer Übersicht über die typischen Zubereitungsarten und Küchengeräte, einer Übersicht über indische Gewürze, so wie ganz hinten im Buch einem indischen Küchenlexikon. Vor allem das Küchenlexikon empfand ich als sehr hilfreich, da in den Rezepten einige Zutaten verwendet, oder einige Rezepte Namen haben, die mir so auf den ersten Blick nichts sagen.

Die Übersicht über die indischen Gewürze ist eigentlich auch recht interessant, da man zu jedem Gewürz eine kleine Abbildung hat. Leider sind hier einige Angaben fehlerhaft, was wirklich schade ist. Ich selbst, als unerfahrene Köchin hätte das zunächst gar nicht erkannt, meinem Mann aber fiel das sofort auf.

Und dann geht es auch schon mit dem umfangreichen Anteil an Rezepten los. Die Seiten sind echt toll gestaltet und wenn es ein Foto zu einem Rezept gibt, ist es, wie oben schon erwähnt, ein sehr ansprechendes was unglaublich Lust auf das Essen macht. Allerdings gibt es nicht zu jedem Rezept ein Foto, was ich sehr schade finde. Ich brauche eigentlich, um Lust auf ein Rezept zu bekommen, immer auch ein Foto. Und gerade bei solch exotischen Gerichten, bei denen man nicht weiß, wie sie aussehen sollen, finde ich es besonders schade, dass ein Foto auf vielen Seiten fehlt.

Positiv hervorheben lässt sich jedoch die Rubrik "Karen Kulinarisch", die immer wieder unterhalb der Rezepte auftaucht. Hier hat die Autorin einige persönliche Anmerkungen zu den Rezepten oder den jeweiligen Inhaltsstoffen parat.

Da ich natürlich auch etwas aus dem Buch ausprobieren wollte, nutzten wir die Gelegenheit eines Grillabends um mit passenden indischen Salaten, Dips und Brot die klassischen Grillgerichte aufzuwerten. Leider muss ich hier sagen, dass wir alle nicht so 100% überzeugt waren, von den Gerichten. Das indische war oft kaum spürbar und man hätte es auch einfach als normalen Salat "verkaufen" können, das hätte niemand gemerkt. Uns fehlte leider etwas der Pfiff, was sehr schade ist. Allerdings werde ich sicher noch weitere Rezepte ausprobieren, denn an die ganz großen Fleischgerichte habe ich mich bisher nicht gewagt. Sicherlich wird da das indische deutlich mehr spürbar sein.

Insgesamt ist das Buch vor allem optisch sehr gelungen. Auch die Rezepte selbst sind schön übersichtlich, was Zutaten und Zeitangaben angeht und machen Lust auf indisches Essen. Leider habe ich wohl einige Gerichte erwischt, die mir den typisch indischen Charakter nicht wirklich vermitteln konnten, das kann aber natürlich auch an meinen Erwartungen gelegen haben. Ich bin trotzdem sehr gespannt, auf das weitere Ausprobieren und freue ich schon, wenn wieder indische Gerüche durch unsere Küche ziehen!

Mittwoch, 5. August 2015

Rezension "Sommersüße Erdbeerträume"

Titel: Sommersüße Erbeerträume
Autor:diverse
Verlag: Bassermann
Seitenzahl: 87
ISBN: 978-3 572-08183-7
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 12,99 €

(c) RandomHouse
Meine Meinung:
"Sommersüße Erdbeerträume" ist schon auf den ersten Blick total ansprechend gestaltet. Da ich Erdbeeren liebe, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch haben muss. Als ich das Buch aufschlug wurde ich nicht enttäuscht. Die Vielfalt der Rezepte erschlug mich beinahe - im positiven Sinn. Ich konnte mich kaum entscheiden, was ich alles machen möchte und so dauerte es natürlich etwas länger, dieses Buch zu testen und zu bewerten.

Aufgeteilt sind die Rezepte in drei Kategorien. Zum einen gibt es "Kuchen&Torten", außerdem "Konfitüre, Saft & Likör" und zuletzt "Eis & Dessert". Mich zog sofort die erste Kategorie wie magisch an. Da ich sowieso immer mehr das Backen für mich entdecke, stürzte ich mich begeistert auf die vielen unterschiedlichen Rezepte. Die wunderbar ansprechenden Fotos machten es nicht gerade leicht, sich für etwas zu entscheiden. Man muss das Buch nur aufschlagen, schon bekommt man Lust auf Kuchen. Angefangen mit einer Erdbeersahnetorte, über kleine Erdbeertörtchen in den verschiedensten Formen bis zu einer Kokos-Erdbeer-Torte gibt es hier einfach für jeden Geschmack etwas. Die nächste Erdbeersaison ist auf jeden Fall wieder gerettet. Auch der zweite Abschnitt mit den Konfitüren und Co. bietet viele interessante Rezepte. Hiervon habe ich jetzt selbst noch nichts ausprobiert, werde es aber sicher noch tun. Die Abteilung "Eis &Dessert" ist dann wieder eine die mein Herz höher schlagen lässt.Von Erdbeermousse, über Erdbeertiramisu bis zu herrlich aussehendem Erdbeereis, wird auch hier sicher jeder fündig.

Obwohl das Buch mit 87 Seiten nicht wirklich dick ist, so bietet es doch eine Vielzahl an Rezepten die sich wirklich sehen lassen kann.

Ein weitere Pluspunkt ist die sehr klare Aufteilung der Rezepte selbst. Für jedes Rezept gibt es eine Doppelseite. Rechts gibt es das passende Foto, links die Anweisungen. Und auch diese bieten auf den ersten Blick alles was man wissen muss. Die Zutaten sind klar und übersichtlich zu sehen, aufgeteilt nach den Kategorien "Für den Teig", "Für die Füllung" & "Für die Dekoration". Außerdem sieht man sofort welches Werkzeug man braucht und wie lange die Zubereitungs-, Back- und Kühlzeit ist, was ich extrem wichtig finde. Bei manchen Büchern muss man erst das ganze Rezept durchlesen, bevor man rausgefunden hat, wie lange man es doch backen muss. Hier ist das in roter Schrift hervorgehoben und sehr klar ersichtlicht.

"Sommersüße Erdbeerträume" bietet genau das, was der Name verspricht. Herrlich aufgemachte Rezepte, lassen einen nicht nur von Sommer träumen, nein, man will regelrecht in den Sommer eintauchen, wenn man dieses Buch durchblättert. Es gibt noch so viele Rezepte die ich daraus ausprobieren möchte, sodass mir so schnell sicher nicht langweilig wird. Eine klare Empfehlung für dieses Buch.

Montag, 3. August 2015

Rezension "Elias &Laia"

Titel: Elias & Laia
Autor: Sabaa Tahir
Verlag: One
Seitenzahl: 509
ISBN: 978-3-8466-0009-2
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 16,99 €

(c) One/Lübbe
Zum Inhalt:
Elias und Laia. Zwei junge Menschen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide leben in einer Welt voller Gewalt. Einer Welt die von einem grausamen Imperium beherrscht wird, das seinen Willen mit Hilfe seiner brutalen Helfer, den Masken" durchsetzt". Doch beide stehen auf unterschiedlichen Seiten. Laia, ein Kundigenmädchen, das dieser Gewalt hilflos ausgesetzt ist und Elias ein Absolvent der Akademie, in der die Masken ausgebildet werden. Zwei junge Menschen, die eigentlich nichts verbindet und letztendlich doch so viel. Zunächst Feinde, sind sie sich doch ähnlicher als sie eigentlich wissen.

Meine Meinung:
Das Thema der Geschichte reizte mich sofort. Auf den ersten Blick wirkte es etwas dystopisch, auch wenn es das eigentlich gar nicht ist. Obwohl ich gerade eigentlich nicht so auf Fantasy stehe, hat dieses Buch genau den richtigen Anteil daran. Nicht zu viel, nicht zu abgedreht, nein, genau richtig.

Zu Beginn fand ich jedoch trotz des tollen Schreibstils nicht so richtig in die Geschichte rein. Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit für nur wenige Seiten und so kam ich nur langsam voran. Dies legte sich aber als mir die Personen und und die Umgebung so langsam vertraut wurden und ich mich richtig in die Geschichte einfühlen konnte.

Laia wirkt zunächst wie ein verschüchtertes kleines Mädchen, dem man eigentlich nichts zutrauen kann. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Ihre starke Persönlichkeit scheint ihr oft selbst nicht so bewusst zu sein und so macht sie sich meistens kleiner als sie eigentlich ist. Dies ist im Laufe der Geschichte aber auch ab und an ein Vorteil. Ich muss zugeben, dass ich manchmal trotz alledem etwas genervt von ihrer auf der einen Seite sehr zurückhaltenden und auf der anderen Seite sehr risikofreudigen Art. Mir erschien es manchmal so, als würde sie es einfach nicht schaffen einen guten Mittelweg zu finden. Das war manchmal echt anstrengend, denn daraus ergaben sich sehr gefährliche Situationen.

Elias war mir vor der ersten Seite an sehr sympathisch. Er weiß genau was er will und geht diesen Weg auch. Natürlich gibt es immer wieder Situationen aufgrund derer er seine Richtung ändern muss, doch sein Hauptziel verliert er nie aus den Augen. Er hat einen unheimlich starken Charakter, den er sich zum Glück bis zum Schluss bewahrt. Seine Mutter und viele andere versuchen nicht selten, ihn schwach zu machen. Dass das nicht gelingt ist allein seinem Vertrauen in die richtig Sache zu verdanken.

Nachdem ich dann so richtig in der Geschichte angekommen war, fesselte sie mich unheimlich. Trotz Leseflaute, die leider schon seit Monaten anhält, fing ich plötzlich abends wieder an zu lesen. Auch einen halben Sonntagnachmittag verbrachte ich mit der Lektüre von Elias und Laia. Das hat davor und seitdem kein Buch geschafft.

Tahir berichtet aus zwei unterschiedlichen Perspektiven - Elias' und Laias. So hat man als Leser einen perfekten Blick auf das Geschehen und kann es aus zwei Blickwinkeln wahrnehmen. Die 500 Seiten flogen letztendlich nur so dahin und dann war die Geschichte leider auch schon zu Ende. Und was gab es? Natürlich einen Cliffhanger. Ich habe zwar schon deutlich schlimmere Cliffhanger in Geschichten gehabt, doch trotz allem muss ich jetzt bis nächstes Jahr warten, bis ich weiß wie die packende Geschichte der beiden weitergeht.

Fazit:
Nach schleppendem Anfang ein tolles und fesselndes Buch, das mich super unterhalten hat und eine perfekte Mischung aus römischem Reich und Fantasy bietet.