Sonntag, 24. April 2016

Rezension "Die Kinder vom Birnbaumhaus"

Titel: Die Kinder vom Birnbaumhaus
Autor: Anna Herzog
Verlag: Coppenrath
Seitenzahl:180
Einbindungsart: Hardcover
Alter: ab 9
Preis: 9,99
ISBN: 978-3-649-66890-9
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(c) Coppenrath
Zum Inhalt:
Mieke wünscht sich nichts sehnlicher als eine eigene Bande zu ihrem Geburtstag. Doch wie soll sie das anstellen, steht doch das Nachbarhaus seit Ewigkeiten leer. Doch kurze Zeit später zieht dort eine Familie mit zwei Jungen ein, die genau in Miekes Alter sind. Perfekt für eine Bande, oder? Doch weit gefehlt. Der eine ist ein Kotzbrocken und der andere zu schüchtern. Mieke ist enttäuscht und wütend und als dann auch noch ihr Baumhaus zerstört wird, ist es mit der Ruhe endgültig vorbei.

Meine Meinung:
Seit ich selbst ein Kind habe, ist mein Interesse an Kinderbüchern total gewachsen. Zwar ist meine Tochter noch ein bisschen klein für "Die Kinder vom Birnbaumhaus" aber man kann ja nie früh genug anfangen, geeignete Bücher für die Kleinen zu suchen, denn Bücher werden ja zum Glück nicht schlecht. 

Leider konnte mich "Die Kinder vom Birnbaumhaus" nicht so richtig überzeugen. Zunächst einmal jedoch das Positive. Die Bilder gefallen mir total gut. Das Cover ist richtig niedlich, die Figuren total schön gezeichnet. In dem Buch selbst gibt es einige schwarz/weiß Bilder die immer zu der entsprechenden Textstelle passen. Auch diese sind wirklich super. Die Bilder passen klasse zu der Geschichte.

Der Stil der Autorin ist sehr speziell. Leider wurde ich damit über die komplette Zeit nicht so richtig warm. Was toll ist, ist die sehr bildhafte Sprache. Man kann sich die Orte und Personen in der Geschichte total gut vorstellen. Doch ich fand den Stil mit der Zeit leider ziemlich anstrengend. Ich hatte immer wieder das Gefühl, die Autorin muss unbedingt eine besonders tolle Beschreibung für die Textstellen finden, das wirkte auf mich sehr gewollt. Manche Sachen wirkten auf mich einfach viel zu übertrieben und deswegen war ich mit der Zeit eher genervt von der Geschichte.

Was ich aber leider am "schlimmsten" fand, ist die Hauptperson. Ich finde Mieke irgendwie ganz schrecklich. Ich weiß gar nicht so genau warum, aber sie konnte mich auf keiner Seite wirklich überzeugen. Sie ist ziemlich energisch und macht sich dadurch nicht nur einmal bei ihrer Umgebung unbeliebt. Zudem denkt sie so Sachen wie, dass sie einen anderen verprügeln oder gar umbringen möchte, was meiner Meinung nichts in einem Kinderbuch zu suchen hat. Auch ein anderes Kind sieht seine Lösung für Probleme immer darin etwas kaputt zu machen oder zu stehlen. War für mich für ein Kinderbuch irgendwie nicht so richtig passend.

Bei der Altersangabe bin ich mir nicht ganz sicher, ob das tatsächlich für ein 9-Jähriges Kind geeignet ist, dafür fehlt mir im Moment noch die Erfahrung, aber vor allem gegen Ende hatte ich das Gefühl dass das Buch doch ein bisschen zu dramatisch für dieses Alter ist. Denn der Showdown endet fast mit einem tödlichen Unfall.

Alles in allem bin ich irgendwie enttäuscht. Die Geschichte selbst ist ganz nett erzählt, die Umgebung toll und bildhaft beschrieben, die dazu passenden Illustrationen sind ebenfalls gelungen. Die ziemlich unsympathische Hauptperson gibt der Geschichte leider einen ziemlich starken Knick, die Beschreibungen, die irgendwann dann doch zu übertrieben wurden, tun ihr übriges, dass mir dieses Buch leider nicht so gut gefällt. Ich werde es meiner Tochter im entsprechenden Alter sicher trotzdem mal vorlesen, Kinder selbst sehen das ja oft ein bisschen anders.

Fazit:
Leider ein etwas enttäuschendes Kinderbuch, bei dem mir weder der Stil noch die Protagonisten sonderlich gefallen.

Mittwoch, 20. April 2016

Rezension "Wer war Alice"

Titel: Wer war Alice
Autor: T. R. Richmond
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 443
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 14,99
ISBN:  978-3-442-20508-0

(c) RandomHouse
Zum Inhalt:
Alice ist tot. Ertrunken in einem kalten Fluss. War es Selbstmord, Mord oder doch nur ein tragischer Unfall? Diese Frage beschäftigt alle Personen in dieser Geschichte. Alice war ein Mensch mit vielen Facetten und keiner kannte sie wirklich. Sie hatte ihre dunklen Geheimnisse und viele Wünsche, die sich nun niemals erfüllen werden. Was geschah in der Nacht in der Alice starb? Immer wieder verstrickt sich jemand in Widersprüche, doch bis wirklich geklärt wird, was geschah vergeht eine lange Zeit. Der mysteriöse und auch etwas unheimliche Professor Cooke spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle. Doch auch er wird am Ende mehr als überrascht. 

Meine Meinung:
"Wer war Alice"? Dieser Frage wollte ich unbedingt auf den Grund gehen. Schon das Cover gefällt mir total gut, passt es doch erschreckend gut zu meinem Bild von der ertrunkenen Alice.

Und auch die Geschichte selbst finde ich absolut grandios. Der Stil des Autors ist unglaublich gut und packend. Er erzählt die Geschichte nicht aus der Sicht einer Person, ja eigentlich auch nicht aus der Sicht mehrerer Personen. Nein, die komplette Geschichte besteht aus Briefen, Interviews, Chats, SMS usw. Was vielleicht zunächst etwas gewöhnungsbedürftig klingt, ist schlussendlich einfach nur genial.

Richmond erschafft mit diesem Stil nach und nach ein Bild von Alice, das so von den unterschiedlichsten Seiten beleuchtet werden kann. Jeder hat eine andere Meinung von ihr, jeder kennt eine unterschiedliche Seite, einen unterschiedlichen Charakterzug. Und so hatte ich nach und nach das Gefühl langsam ein vollständiges Bild von Alice, ihrer Vergangenheit, ihrem Leben, ihren Wünschen und Sehnsüchten zu bekommen. Sicher bleibt einiges trotzdem im Verborgenen, denn kein Mensch ist komplett durchschaubar.

Was diese Geschichte außerdem zu etwas sehr besonderem macht sind ihre Charaktere. Der Autor arbeitet diese wunderbar heraus. Mit ihren Macken und kannten sind sie alle unverwechselbar, wenngleich mir auch keiner wirklich sympathisch war. Und das ist das "witzige" an der Geschichte. Ich fand fast alle Charaktere wirklich unsympathisch oder nervig, der eine ein Stalker, der andere ein Fremdgänger, einer unheimlich besessen von Alice, die anderen dem Alkohol sehr zu getan oder depressiv. Und trotz alledem macht das in diesem Buch gar nichts aus. Ich kenne das eigentlich auch so, dass ich immer einen Protagonist brauche, den ich liebe, mit dem ich mitfiebere. Hier war das überhaupt nicht der Fall. Selbst Alice war mir ziemlich unsympathisch. Doch dem Lesefluss tat dies überhaupt keinen Abbruch, denn alleine die Frage, was mit Alice geschah ist so fesselnd, dass ich völlig vergaß genervt von den Charakteren zu sein.

Die Frage, was mit Alice geschah, beschäftigt die Protagonisten und den Leser bis zum Schluss. Hier überzeugt der Autor nicht nur durch seinen einmaligen Stil, auch seine immer wieder frischen und neuen Ideen tragen ihren Teil dazu bei, dass die Geschichte nie langweilig wird. Durch die Zeitsprünge, die immer wieder stattfinden, erfordert das Buch zwar ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, damit man nicht durcheinander kommt. Doch diese sind nötig um Alice wirklich richtig kennenzulernen. Denn wenn man ihre Vergangenheit nicht kennen würde, würde man vieles aus der Gegenwart nicht verstehen.

Obwohl es kaum Action in dem Buch gibt, war es von der ersten bis zur letzten Seite spannend und fesselnd. Auch dass hier meine obligatorische Liebesgeschichte fehlt, hat mich überhaupt nicht gestört. Zu spannend war es den vielen offenen Fragen auf den Grund zu gehen. Zu spannend mit zu verfolgen, was mit Alice tatsächlich geschah. Ich will unbedingt mehr von dem Autor, wenn er immer so klasse schreibt.

Tja und die Frage, was mit Alice geschah? Das wird hier natürlich nicht verraten, im Buch jedoch wird diese Frage umfassend geklärt. Das Ende ist überraschend und ich wäre da so nicht drauf gekommen. Doch alles ist schlüssig und rund und bringt die Geschichte zu einem gelungenen Abschluss.

Fazit:
Ein packendes Buch, das mich nicht losgelassen hat. Der einmalige Stil des Autors und die ausdrucksstarken Charaktere machen dieses Buch zu einem echten Erlebnis. Lesen!


Dienstag, 19. April 2016

Rezension "Zur Geburt"

Titel: Zur Geburt
Autor: Katja Berlin, Peter Grünlich
Verlag: Heyne
Seitenzahl:144
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 9,99
ISBN:  978-3453603738

(c) RandomHouse
Meine Meinung:
Da ich selbst vor kurzem ein Baby bekommen habe, war ich sehr gespannt auf das Buch "Zur Geburt". Schon der Klappentext versprach alle möglichen lustigen Grafiken zum Thema Baby und Geburt. Und genau das bekam ich auch.

Nicht nur einmal fand ich mich in diesen äußerst lustigen Grafiken wieder. Natürlich ist das Buch nicht so wirklich umfangreich, aber die kurze Zeit, in der ich es durchgeblättert habe, war ich bestens unterhalten und musste nicht nur einmal herzhaft lachen. Meinem Mann ging es später nicht anders. Auch ihm entlockte das Buch lautes Lachen.

Ich glaube dieses kleine, feine Buch ist das perfekte Geschenk zur Geburt. Auch wenn sich Eltern tatsächlich vor allem zu Beginn eher über Schlaf freuen (wie man schon auf dem Cover erkennen kann) so hätten wir uns ganz bestimmt auch über das Buch gefreut, wenn wir es zur Geburt bekommen hätten.

Ich finde es total faszinierend, dass eigentlich alle Babys unterschiedlich sind, aber doch alle Eltern immer wieder vor die gleichen Probleme gestellt werden oder die gleichen Gedanken haben. Die Balken- und Kreisdiagramme treffen so oft ins Schwarze, dass ich es schon fast unheimlich finde.

Ich werde mir sicher noch das ein oder andere Buch aus dieser äußerst gelungenen Reihe besorgen. Wenn man mal ein kleines, unverfängliches Geschenk sucht, findet man hier genau das richtige. Denn die beiden Autoren, die auch einen Blog führen, decken nicht nur das Thema Geburt ab. Es gibt ein Buch zum Thema Geburtstag, zum Thema Hochzeit oder aber auch zu den Themen "Was wir tun wenn der Aufzug nicht kommt" oder "Was wir tun, wenn der Chef reinkommt". Die Idee ein Buch nur mit Grafiken zu machen finde ich total klasse. Ich bin sehr gespannt, was die Autoren sich in den anderen Büchern haben einfallen lassen und ob sie damit wieder genauso ins Schwarze treffen wie mit "Zur Geburt".

Fazit:
Wer ein Geschenk zur Geburt sucht, ist hier genau richtig. Das Buch ist kurzweilig und bringt sicher alle Eltern zum Schmunzeln. Klasse!

Montag, 18. April 2016

Rezension "Witch Hunter"

Titel: Witch Hunter
Autor: Virginia Boecker
Verlag: dtv
Seitenzahl:400
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 17,95
ISBN: 978-3423761352

(c) dtv
Zum Inhalt:
Elizabeth Grey ist 16 Jahre alt und eine der besten Hexenjägerinnen des Landes. Jede Verhaftung scheint ihr zu gelingen, keine Hexe vor ihr sicher. Elizabeth lebt in einer Welt, in der Hexerei und alles was auch nur im entferntesten danach aussieht, streng verboten ist. Keiner weiß das besser als Elizabeth und doch begeht sie einen schweren Fehler, der sie selbst unter die Anklage stellt, eine Hexe zu sein. Schnell wird ihr klar, dass sie kaum eine Chance hat, lebend wieder aus dem Gefängnis zu kommen. Zu oft musste sie mit ansehen, was mit Hexen und Zauberern passiert, die ihrer Taten überführt werden. Doch kurz vor ihrer geplanten Hinrichtung passiert etwas, womit Elizabeth nie gerechnet hätte. Der meist gesuchte Zauberer aller Zeiten, befreit sie aus dem Gefängnis. Doch damit geht ihr Kampf ums Überleben erst richtig los und nicht nur einmal muss sie sich zwischen ihren Freunden und ihrem Leben entscheiden.

Meine Meinung:
Schon lange habe ich kein Fantasybuch mehr gelesen, schon lange nichts mehr über Hexen und Co. Deswegen kam mir "Witch Hunter" gerade recht. Ich fand es spannend, das Thema Hexen mal aus einer anderen Perspektive beleuchtet zu sehen. Aus der Sicht einer Hexenjägerin, die plötzlich selbst als Hexe verfolgt wird.

Der Beginn erinnert erschreckend an die vielen Hexenverbrennungen im Mittelalter. Da musste man nur einmal die falschen Kräuter bei sich haben, einmal jemandem etwas gegen seinen Husten geben, schon war man als Hexe verdammt und landete im schlimmsten Fall auf dem Scheiterhaufen. Hier ist es ähnlich, auch wenn man in dieser Geschichte tatsächlich Hexen und Zauberer findet, die Magie beherrschen. Doch auch diese werden scheinbar willkürlich und ohne wirklich ersichtlichen Grund verhaftet und abgeschlachtet, allein ihrer Fähigkeiten wegen.

Zunächst ist mir Elizabeth darum auch etwas unsympathisch. Sie scheint dem Inquisitor vollkommen hörig zu sein und stellt nichts von dem was sie tut in Frage. Und das obwohl sie es hasst, bei den Hexenverbrennungen dabei zu sein. Allerdings kann ich sie auch auf der anderen Seite wieder ein bisschen verstehen, da sie von Kindesbeinen an mit dem Gedanken aufgewachsen ist, dass Hexerei böse und schlecht ist und verfolgt werden muss. Dadurch hatten diese Gedanken natürlich genug Zeit sich in ihrem Kopf fest zu setzen. Selbst als sie selbst als Hexe verhaftet wird, glaubt sie noch immer an das System und dass sich alles als Missverständnis rausstellen wird.Viel mehr möchte ich hier gar nicht zum Inhalt verraten.

Die Geschichte selbst fand ich total spannend und klasse. Das Buch hat mir wirklich richtig gut gefallen. Die Autorin kommt immer wieder mit einer neuen Überraschung um die Ecke und so ist irgendwann gar nicht mehr wirklich klar, wer jetzt gut und wer böse ist. Ich liebe diese Welten, seit ich Harry Potter gelesen habe. Diese Welten, die wie unsere oder unserer sehr ähnlich sind und trotz alledem der Magie ein perfektes Zuhause bieten. Dieses Zusammenspiel von Realität und Magie ist auch hier wieder sehr gut gelungen. Mit ihrem mittelalterlichen Flair, ist die Geschichte der perfekte Handlungsort für alles, was mit Hexen zu tun hat.

Natürlich handelt es sich hier mal wieder um den Beginn einer Reihe, wie sollte es auch anders sein. Und natürlich endet die Geschichte deswegen recht offen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon deutlich schlimmere Cliffhanger in so manch einer Geschichte hatte. Die wichtigsten Fragen werden hier erst einmal geklärt und die Autorin lässt die Geschichte nur so weit offen, dass man weiß, dass es weitergehen wird. Worüber ich mich im Übrigen sehr freue.

Obwohl ich lange Zeit nicht so viel Lust auf fantastisches hatte und eher immer Bücher gelesen habe, die in der Realität spielen, so konnte mich Witch Hunter doch durchweg überzeugen und begeistern. An die Protagonisten musste ich mich zwar erst einmal ein bisschen gewöhnen, doch nach kurzer Zeit war die Geschichte einfach nur klasse.

Fazit:
Gelungenes Fantasy-Jugendbuch über Hexenverfolgung, das mich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit vollständig überzeugen konnte.

Rezension "Eier von überglücklichen Hühnern"

Titel: Eier von überglücklichen Hühnern
Autor: Katy Buchholz
Verlag: Karina-Verlag
Seitenzahl:144
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 9,90
ISBN: 978-3-903056725

(c) Karina-Verlag
Zum Inhalt:
Die Autorin Katy Buchholz hat erst recht spät das Schreiben für sich entdeckt. Mit "Eier von überglücklichen Hühnern" legt sie ein biographisches Werk vor. Sie berichtet von lustigen, bewegenden und interessanten Begebenheiten aus ihrem Leben. Zudem zeigt sie dem Leser private Bilder und selbst geschriebene Gedichte. So gibt sie einen tiefen Einblick, in das was sie bisher alles erlebt hat.

Meine Meinung:
Als die Autorin mich fragte, ob ich Interesse an Ihrem Buch habe, dachte ich mir, das könnte doch das perfekte Buch für zwischendurch sein. Seit der Geburt meiner Tochter, komme ich mal mehr, mal weniger zum Lesen, weswegen Bücher, die man in kleinen Happen lesen kann, perfekt sind. Und genau das war es auch, ein schönes Buch für zwischendurch. Das Buch überzeugt eher durch die leisen, oft nachdenklichen Töne.

Man lernt die Autorin Katy Buchholz von allen Seiten kennen. Durch die Geschichten über ihr Leben, aber noch mehr durch die durchaus sehr privaten Gedichte. Wer hier packende Literatur erwartet, ist allerdings fehl am Platz. Die kleinen Anekdoten aus dem Leben der Autorin, sind durchaus immer wieder amüsant zu lesen, doch packende Spannung ist hier natürlich nicht zu finden. Doch diesen Anspruch hat das Buch auch sicher nicht.

Ich finde es immer wieder schön, wenn Autoren einem einen Einblick in ihr privates Leben geben. Der Schreibstil der Autorin ist recht einfach und ich hatte oft das Gefühl, genauso würde sie mir die Geschichte auch erzählen, wenn sie mir direkt gegenüber sitzen würde.

Was ich ein bisschen schade finde ist die "Qualität" des Buches. Und zwar nicht bezogen auf den Inhalt, der ganz schön zu lesen ist. Sondern mehr auf die Papierqualität und das Lektorat. Leider wellt sich der Umschlag total schnell, was ich echt schade finde. Zudem habe ich nicht wenige Rechtschreibfehler in dem Buch gefunden, was ebenfalls sehr schade ist. Selbst wenn kein professionelles Lektorat über die Geschichte drüber schaut, sollten die Fehler doch nicht so häufig vorkommen, wie es hier der Fall ist.

Alles in allem bekommt man hier wirklich einen schönen Einblick in das Leben der Autorin. Man erfährt vieles über ihre Vergangenheit, ihre Jugend, ihre Hochzeit mit ihrem Mann, Reisen die sie mit ihrem Mann unternommen hat. Wer also auf der Suche nach kurzweiliger biographischer Lektüre ist und auch gerne das ein oder andere Gedicht liest, ist hier genau richtig. Wer hohe Literatur oder packende Spannung möchte ist allerdings fehl am Platz.

Fazit:
Eine Biographie, die sich super in kleinen Häppchen lesen lässt. Untermalt von privaten Fotos und eigenen Gedichten bekommt man hier einen schönen Einblick in das Leben von Katy Buchholz.

Sonntag, 3. April 2016

Rezension "Die Vertriebenen: Flucht aus Camp Eden"

Titel: Die Vertriebenen: Flucht aus Camp Eden (Bd.1)
Autor: Kevin Emerson
Verlag: Heyne fliegt
Seitenzahl: 432
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 8,99
ISBN: 978-3453596450
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(c) RandomHouse
Zum Inhalt:
Die Erde in der Zukunft. Sie ist durch die Klimaerwärmung kaum noch bewohnbar. Lediglich unter Kuppeln lässt es sich noch leben. Als Owen beim einem Tauchwettbewerb die Tauchlehrerin Lilly beeindrucken will und über seine Grenzen hinausgeht, hat er einen Unfall. Aber statt zu ertrinken, überlebt er. Denn Owen hat eine Gabe, eine Gabe die mächtiger ist, als er sich in diesem Moment bewusst ist. Seine Gabe könnte die komplette Menschheit retten. Doch irgendjemand hat etwas dagegen und Lilly und er geraten in große Gefahr.

Meine Meinung:
Ich stehe ja total auf Dystopien und so dachte ich mir, dass ich mit "Die Vertrieben - Flucht aus Camp Eden" auch nicht viel falsch machen kann.

Leider habe ich mich in dieser Annahme getäuscht. Iclh wurde mit dem Buch überhaupt nicht warm, zu keinem Zeitpunkt. Das ist echt schade, denn der Klappentext klang so vielversprechend und spannend. Als ich dann aber zu lesen angefangen habe, hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte überhaupt nicht in Gang kommt.

Owen entdeckt seine Fähigkeiten und lernt andere Jugendliche mit den gleichen Fähigkeiten kennen. Und mehr passiert gefühlt auch nicht, auf den ersten 100-200 Seiten. Und so schleppte sich die Geschichte nur so dahin und ich musste mich regelrecht zum Lesen zwingen.

Auch den Protagonisten fühlte ich mich zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form nah. Sie blieben blass und so konnte ich auch keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Es gibt Bücher, da retten die Protagonisten die Geschichte, einfach weil sie so klasse ausgearbeitet sind oder man so mit ihnen mitfühlt. Hier ist das dem Autor leider so gar nicht gelungen, schade.

Auch im weiteren Verlauf, gelingt es der Geschichte nicht, eine wirkliche Spannung aufzubauen. Ich quälte mich mühsam durch die Seiten und wartete darauf, das endlich etwas passiert. Zugegeben, die Idee selbst, ist gar nicht so schlecht, aber die Umsetzung ist für mich nur wenig überzeugend. Die fesselnde Spannung, die ich mir erhofft hatte, blieb leider aus und so kann ich dem Buch nur wenig positives abgewinnen.

Zudem ist dieses Buch der Beginn einer Reihe, weswegen natürlich vieles offen und ungeklärt bleibt. Ich denke jedoch nicht, dass ich zu den weiteren Bänden greifen werde, denn dafür fehlt mir einfach die Motivation. Ich habe überhaupt kein Interesse daran zu erfahren wie die Geschichte weitergeht. Zudem ist mir das Buch schon jetzt überhaupt nicht mehr so richtig präsent, was für mich ein eindeutiges Zeichen ist, dass ich diese Reihe wohl tatsächlich nicht mehr weiter verfolgen werde.

Fazit:
Leider eine sehr enttäuschendes Jugendbuch, das weder durch seine Charaktere noch durch eine spannende Handlung überzeugen kann. Schade :(

Rezension "Und draußen stirbt ein Vogel"

Titel: Und draußen stirbt ein Vogel
Autor: Sabine Thiesler
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 448
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 19,99
ISBN: 978-3-453-26968-2

(c) RandomHouse
Zum Inhalt:
Rina ist eine erfolgreiche Autorin. Manuel das genaue Gegenteil. Und genau das, ist das Problem. Manuel empfindet tiefen Hass gegenüber Rina. Diese ahnt nicht, was sie in ihm für einen Feind hat. Manuel schleicht sich tief in Rinas Leben ein. Als er sich als Feriengast in ihre Gästevilla einmietet, ahnt sie nicht in was für einer Gefahr sie schwebt. Uns das ganz allein und fern ab von jeglichen Nachbarn. 

Meine Meinung:
Ich habe schon einige Bücher von Sabine Thiesler gelesen. Fast alle konnten mich überzeugen. An das letzte Buch erinnere ich mich nicht mehr so gut,  da es schon eine Weile her ist, allerdings weiß ich, dass ich etwas enttäuscht von der Story war. Nun hatte ich aber Lust mal wieder etwas von ihr zu lesen und so kam mir ihr neuestes Werk gerade recht. 

Eines von Thieslers Markenzeichen ist definitiv der Handlungsort ihrer Bücher - die Toskana. Diese beschreibt sie auf so authentische Weise, dass man das Gefühl hat selbst dort gewesen zu sein. Auch dieses Buch spielt wieder in den schönsten Regionen Italiens, unter anderem Rom. Diese Beschreibungen gelingen ihr jedes mal aufs Neue und geben den Büchern ein richtiges Urlaubsfeeling.

Auch der ermittelnde Kommissar ist immer der gleiche. Auch wenn Neri hier eher eine untergeordnete Rolle spielt und mit dem Fall nicht viel zu tun hat, so taucht er doch in jedem ihrer Bücher auf. So ganz sympathisch finde ich ihn zwar nicht, da er sich meistens bei den Ermittlungen ziemlich tollpatschig anstellt, aber auch das scheint ein Markenzeichen von Thiesler zu sein.

Dafür war mir die Hauptperson Rina Kramer sehr sympathisch, wenn ich auch großes Mitleid mit ihr hatte, da ihr Mann ein echter Vollidiot zu sein scheint. Trotz ihres Erfolges als Autorin ist sie eine bodenständige Frau, die ihren Sohn mehr als alles auf der Welt liebt und alles für ihn tun würde. Das konnte ich sehr gut nachempfinden.

Der Fall selbst ist sehr spannend, ohne das wirklich viel passiert. Mit leisen Tönen erschafft Thiesler eine Stimmung, die aufgeladen ist und einen auf jeder Seite den großen Knall vermuten lässt. Und so hatte ich mal wieder eine Lektüre vor mir, bei der die Seiten nur so dahin flogen. Ich wollte unbedingt wissen, wie weit Manuel gehen wird und wie das ganze Drama ausgeht.

Thiesler hat einen Schreibstil der zu fesseln weiß und sich außerdem noch super lesen lässt. Es gab Momente da wollte ich das Buch überhaupt nicht zuklappen so spannend fand ich die Handlung. Besonders beeindruckend finde ich hier eben, dass weder viel Blut vergossen wird noch sonderlich viele actionreiche Szenen zu finden sind. Allein mit ihrer Art zu erzählen, weiß Thiesler zu fesseln und zu überzeugen.

Fazit:
Ein super gelungener Thriller aus der Feder von Sabine Thiesler, der mit leisen Tönen zu fesseln und überzeugen weiß. Die wunderschön beschriebene Umgebung der Toskana tut ihr übriges für ein absolut gelungenes Buch.