Titel: Mind Games
Autor: Friederike Schmöe
Verlag: Kosmos
Seitenzahl: 253 Seiten
ISBN: 978-3440126370
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 12,95 €
Empfohlenes Alter:14-17
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Zum Inhalt:
Als Kris aus dem Schullandheim zurück nach Hause kommt, stellt er fest, dass sich seine Schwester Aki, in den zwei Wochen in denen er weg war, ganz schön verändert hat. Sie ist total komisch, isst und trinkt kaum und zudem ist sie ständig müde. Als Kris nachfragt, erhält er praktisch keine Antworten. Eines Abends wird das Hausboot, auf dem die beiden leben überfallen und Aki entführt. Kris kann nur vermuten, dass das mit ihrem komischen Zustand in Verbindung steht, denn er kann sich in letzter Sekunde vor den Entführern in Sicherheit bringen. Zusammen mit seinen beiden besten Freunden, Val und John, versucht er das Rätsel um Akis Verschwinden zu lösen. Doch das ist leichter gesagt, als getan, denn zum einen ist Kris total in Val verknallt und kann an nichts anderes denken, wenn sie in der Nähe ist, zum Anderen legen sich die drei Jugendlichen während ihrer Recherchen mit einem Gegner an der mächtiger ist, als sie ahnen können.
Meine Meinung:
Als ich den Klappentext las, war ich sofort von dem Plot und der Idee gefangen und habe richtig Lust bekommen, das Buch zu lesen. Zumal ich aus dieser Kosmos-Thriller-Reihe schon ein paar Bücher gelesen habe und die eigentlich alle ganz gut waren.
Doch nach dem Lesen muss ich sagen, dass ich finde, dass schon der Klappentext allein viel zu viel verrät. Ich habe in meiner eigenen Inhaltsangabe oben das Hauptthema ausgespart um möglichen Lesern nicht die Spannung zu nehmen. Doch im Klappentext des Buches und auf Amazon und co. kann man praktisch schon komplett lesen, woher Akis Zustand kommt und mit wem Kris und seine Freunde sich anlegen. Zunächst einmal, als ich nur den Klappentext kannte, hat mich das ja gar nicht gestört. Als ich dann aber das Buch gelesen habe und feststellen musste, dass im Buch selbst so gut wie nichts neues kommt (was man nicht schon aus dem Klappentext weiß), war ich schon sehr enttäuscht.
Das Buch lies deutlich die Spannung vermissen, die ich erwartet hatte. Vieles wusste man schon vorher, vieles konnte man sich zusammenreimen. Und vieles löst sich dann einfach viel zu schnell auf oder ist zu offensichtlich. Einzig der Showdown am Ende konnte mit ein bisschen Spannung punkten, sodass ich hier nochmal unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.
Neben der fehlenden Spannung, muss ich leider auch die Protagonisten bemängeln. Da sie zum Einen total naiv sind und handeln. Natürlich sind es Jugendliche und noch keine Erwachsenen. Trotzdem hat man das Gefühl, die drei wären gerne die drei ??? und denken überhaupt nicht über das nach was sie tun und in welche Gefahr sie sich vielleicht begeben. Als Johns Vater dann auch noch mitmischt, verhält auch dieser sich meiner Meinung nach total naiv und will zunächst überhaupt nicht mit der Polizei über die ganzen Vorfälle reden.
Zu der Naivität kommt leider auch noch dazu, dass ich Kris stellenweise so nervig fand, dass ich am Liebsten die Passagen mit ihm überblättert hätte. Er denkt nämlich eine Zeitlang, er hätte eine Psychose. Und das erwähnt er so oft und denkt so oft darüber nach, dass ich ihn am Liebsten geschüttelt hätte. Bei allem, was ihm passiert, denkt er "ohje ich habe echt eine Psychose" oder so ähnlich. Das ging mir so auf die Nerven, dass ich teilweise gar keine Lust mehr hatte weiter zu lesen.
Neben all dieser negativen und wahrscheinlich doch recht harten Kritik muss ich aber auch sagen, dass die Autorin einen toll zu lesenden Schreibstil hat, welcher durch die sehr kurzen Kapitel noch begünstigt wird. Das trägt natürlich zu einem tollen Lesefluss und einer schnellen Lesegeschwindigkeit bei und lässt die Seiten nur so dahin fliegen.
Zudem schafft es die Autorin die Geschichte mit einigen echt spannenden medizinischen und psychologischen Details aufzufrischen. Das fand ich wirklich total spannend, hätte mir allerdings ein Nachwort gewünscht, in dem sie erklärt, was davon Fiktion und was davon wirklich recherchiert ist.
Ich finde aus dem grundsätzlichen Thema hätte die Autorin mehr machen können, als sie es getan hat. Aufgrund ihrer flüssigen und tollen Art zu schreiben, hätte die Geschichte wirklich zu einem Highlight werden können. Leider hapert es halt ein bisschen an der Ausführung. Zudem würde ich das Problem mit dem Klappentext dem Verlag ankreiden, da diese ja in der Regel dafür zuständig sind. Er verrät einfach zu viel und nimmt dem Buch so seine Spannung. Schade!
Fazit:
Ein Thema, aus dem man deutlich mehr hätte machen können, ein Klappentext, der zu viel verrät, Protagonisten die stellenweise sehr naiv sind und trotz allem eine gut zu lesende, flüssig geschriebene Geschichte, der es leider ein bisschen an Spannung fehlt.
Ich bedanke mich herzlich bei
Lies&Lausch und
Kosmos für die Bereitstellung des Leseexemplars!