Freitag, 11. März 2011

Rezension "Das Mädchen"

Titel: Das Mädchen
AutorStephen King
Verlag: PAN
Seitenzahl: 297
ISBN: 978-3426283561
Einbindungsart: Gebunden
Preis: 14,99 €
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Ein kleines Mädchen, das eigentlich nur dringend aufs Klo muss, dabei zu weit vom Weg abkommt und fast verloren geht.

Zum Inhalt:
"Das Mädchen" erzählt die Geschichte von Trisha. Eines schönen Sommertages ist sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder im Wald unterwegs. Ihre Mutter und ihr Bruder streiten sich am laufenden Band, da ihr Bruder überhaupt keine Lust auf Familienausflüge hat. Deswegen haben sie auch überhaupt kein Auge für Trisha, die gelangweilt und genervt hinter den beiden hertrottet. Als sie dann aufs Klo muss, versucht sie ihre Mutter auf sich aufmerksam zu machen. Doch diese ist so in ihren Streit vertieft, dass sie Trishas Rufe nicht bemerkt. Daraufhin beschließt sie sich einfach kurz hinter einen Baum zu setzen. Ihr erster Fehler. Damit niemand sie sieht, geht sie nämlich ein Stückchen in den Wald hinein. Als sie fertig ist, möchte sie schnell zurück zu ihrer Mutter und ihrem Bruder und nimmt eine vermeintliche Abkürzung. Leider ist das genau die falsche Idee, denn Trisha kommt völlig von der richtigen Richtung ab. In ihrem Versuch zurück auf den Weg zu finden, verläuft sie sich immer mehr. Nachdem sie einige Zeit unterwegs ist, gesteht sie sich das auch ein, sucht aber nach irgendeiner Lösung wieder aus dem Wald herauszukommen. Nebenher hört sie Baseball auf ihrem Walkman und spricht mit der Halluzination ihres Lieblingsspielers. Doch mit der Zeit, lassen ihre Kräfte immer mehr nach, außerdem ist da etwas im Wald, das sie zu verfolgen scheint...

Meine Meinung: 
Zunächst einmal möchte ich auch hier erstmal was zum Äußeren sagen. Das ist dem PAN-Verlag wirklich super gelungen. Das Cover ist ganz toll, es handelt sich um ein Wackelbild, dass sich je nachdem, in welche Richtung man es bewegt verändert. Wunderschön wirklich. Auch die Innenausstattung ist einmalig. Die wunderschönen Zeichnungen von einem Wald vor jedem Kapitel, sind echt klasse. Dadurch fühlt man sich fast so, als wäre man selber im Wald und versteht viel besser wie es Trisha geht.

Die Story fande ich auch gut. Nicht super, aber gut. Obwohl eigentlich so gut wie nichts passiert, sich der Schauplatz und die Protagonistin kein einziges Mal ändern, hatte ich das Buch in einem Rutsch durch. Die Geschichte hat mich schnell gepackt, sie ließ sich sehr gut lesen. Auch die teilweise kurzen Kapitel und die Zeichnungen zwischendrin haben das Lesen angenehm gemacht. Ich habe mich stellenweise so gefühlt, als wäre ich wirklich im Wald, die Beklemmung von Trisha war mit Händen greifbar. Als ich mir vorgestellt habe, ich wäre an Trishas Stelle und hätte mich im Wald verlaufen, ist es mir durch Mark und Bein gefahren. Ich hatte beim Lesen fast eine Gänsehaut, denn Stephen King schafft es unglaublich gut, die Situation und die Gefühle des Mädchens darzustellen. Man ist nicht nur Zuschauer, man ist mittendrin dabei. Selten habe ich eine Geschichte gelesen, bei der das der Autor so gut hinbekommt. Das Buch ist wirklich spannend, ich habe die Seiten immer so schnell wie möglich umgeschlagen, weil ich wissen wollte, wie wohl der nächste Tag im Wald abläuft.

Einige kleine Dinge gibt es leider auch zu bemängeln. Ich finde es etwas unrealistisch, dass ein 9-jähriges Mädchen so rational und überlegt handelt. Sie denkt im Prinzip wie ein Erwachsener und bleibt die meiste Zeit viel zu ruhig. Das einzigste, was vielleicht zum Handeln eines Kindes passt, ist die Tatsache, dass Trisha immer weiter planlos in den Wald reinläuft und nicht einfach abwartet, bis sie jemand sucht. Wobei, wer weiß wie man handelt, wenn man panisch wird ;) Trotzdem finde ich, dass vorallem auch die Gedanken von Trisha nicht zu einem Kind passen. Vielleicht liegt es daran, dass Stephen King normalerweise keine Bücher für Jugendliche schreibt, ich weiß es nicht.

Damit wäre ich schon beim Zweiten, was ich ein Stück weit in Frage stelle. Dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, nur weil es kaum brutale Stellen gibt, finde ich kritisch. - "Kaum brutale Stellen" deswegen, weil es eben doch ein paar gibt.- Das Buch löst teilweise eine wirkliche innere Beklemmung aus. Stellenweise ist es auch ziemlich grußelig und düster, und ich glaube, wenn ich das als jüngeres Mädchen gelesen hätte, hätte ich nachts nicht geschlafen. Das kommt natürlich auf jede einzelne Person an, aber dass ich es für kritisch halte "Das Mächen" als Jugenbuch, bzw. All-Age-Buch zu bezeichnen, wollte ich einfach klarstellen.

An die häufigen Baseball-Szenen musste ich mich auch erst gewöhnen, da ich mit dem Sport eigentlich nichts am Hut habe. Nachdem aber klar war, was der Baseball für Trisha bedeutet fande ich es nicht mehr störend.

Fazit:
Ein wirklich spannendes, wahnsinnig gut geschriebenes Buch, bei dem man jedoch die Altersangabe überdenken sollte.

 Ich bedanke mich ganz herzlich beim Pan-Verlag und Patricia Keßler für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

4 Kommentare:

  1. Ich finde es ja immer interessant, wie Verlage ihre alten Lizenzen verwursten. Das Buch gab es doch schon vor Jahren mal, mit 2 verschiedenen Coverausführungen: einmal schwarz, einmal weiß. Damals hab ich es auch gelesen:)
    HIer: http://booksmybaby.blogspot.com/2011/03/mein-2-award.html

    habe ich übrigens was für dich!
    LG
    Marie

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  2. Huhu Du Liebe,
    .... nööö, ist ja gar nicht schlimm, war ja nur eine Frage. Wenn ich alle Bücher behalten würde, die sich hier so ansammeln, müßte ich die Zweigstelle der Bücherei hier eröffnen *lach*. Schönen Montagabend GLG Myriam

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  3. Nochmal Huhu,
    ... da hast Du natürlich vollkommen Recht! Es sieht toll aus in den Regalen ... deswegen trenne ich mich ja auch nie wirklich ... ich ertausche ja immer ein neues Buch... auf das die Regale nie leer werden *lach*. Gemütlichen Feierabend Myriam

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  4. Was für ein Einleitungssatz! :D
    Ein "Horrorbuch", und das Mädchen verirrt sich bei der Klosuche im Wald... Hach, schön! :D Trotzdem ist deine Rezi super, und obwohl ich eigentlich Abstand zu dem Buch nehmen wollte, muss ich mir das jetzt wohl nochmal überlegen.
    Liebe Grüße von Lurchi!

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