Dienstag, 27. Oktober 2015

Rezension "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt"

Titel: Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
Autor: Nicola Yoon
Verlag: Dressler
Seitenzahl: 335
ISBN: 978-3-7915-2540-2
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 16,99
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(c) Dressler
Zum Inhalt:
Madeline ist schwer krank. Sie hat einen Immundefekt, der es ihr verbietet das Haus zu verlassen oder auch Kontakt mit fremden Menschen zu haben. Lediglich ihre Mutter und ihre Krankenschwester dürfen regelmäßig zu ihr. Madeline kennt nichts anderes als ihr weißes steriles Zimmer und hat sich damit abgefunden ein Leben in Einsamkeit zu führen. Sie liebt Bücher und ihren Online-Unterricht. Jeder Tag ist gleich, immer die selbe Routine. Doch das ändert sich schlagartig, als nebenan eine neue Familie einzieht. Der Nachbarsjunge Olly hat es ihr auf den ersten Blick angetan und das obwohl sie weiß, dass sie niemals direkten Kontakt zu ihm haben wird. Schnell fangen sie an sich Emails zu schreiben und Madeline ist plötzlich gar nicht mehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie will mehr, so viel mehr. Und auch die Schmetterlinge in ihrem Bauch verlangen nach viel mehr, als der Einsamkeit ihres Zimmers.

Meine Meinung: 
Die Geschichte über ein Mädchen mit einem seltenen Immundefekt. Mir war gleich klar, dass mich keine Lektüre erwarten würde, bei der alles eitel Sonnenschein ist. Ich stellte mich auf harte Kost und eine tragische Liebesgeschichte ein. Ich bekam von beidem etwas und dabei doch so viel mehr, als ich erwartet habe.

Von der ersten Seite an, nahm mich die Geschichte gefangen und ließ mich bis zum Schluss nicht mehr los. Ich verbrachte einen ganzen Vormittag im Bett, nur weil ich unbedingt wissen wollte, wie diese Geschichte ausgeht.

Das Buch selbst ist so ganz anders aufgemacht, als ich es erwartet habe. Schon beim ersten Aufschlagen war ich etwas verwundert, was mich erwartete. Es war kein reiner Fließtext, der die Seiten komplett füllte. Nein, manche Seiten waren nur halb gefüllt oder auch nur mit einem Satz. Außerdem wurde die Geschichte durch Bilder, Tabelllen, Krankenblätter, Chatverläufe usw. aufgelockert, was ich richtig klasse fand. Gerade diese Elemente machten die Geschichte lebendig und ließen mich sehr nah an das Geschehen heranrücken. Für mich las sich die Geschichte dadurch so, wie ein Tagebuch. Ich finde es klasse, dass die Autorin uns Leser so noch in ganz anderer Form an den Geschehnissen teilhaben lässt, wie es vielleicht ein reiner Text täte.

Der Stil der Autorin ist ebenfalls klasse. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht bzw. der Ich-Perspektive Madelines. So kam ich hautnah an sie heran und merkte, was es wohl bedeuten mag, sein komplettes Leben in nur einem Haus stattfinden zu lassen, nie den Kontakt zu anderen zu haben, immer nur durch die Fensterscheibe zusehen zu können. Richtig vorstellen kann ich mir nicht, wie das sein muss und doch kann man so viel von Madeline lernen. Sie freut sich an Kleinigkeiten und zeigt dem Leser einmal mehr, wie wertvoll das Leben doch ist. So sagt auch ihre Krankenschwester "Das Leben ist ein Geschenk". Viel zu oft vergessen wir das, doch wenn man von einer Person wie Madeline liest, die es so schwer im Leben hat und es trotzdem als Geschenk betrachten kann, so sollte das unser aller Leben ein stückweit bereichern.

Die Beziehung die sich trotz aller Schwierigkeiten zwischen Madeline und Olly entwickelt ist wunderbar beschrieben. Sie zeigt einmal mehr die Schwierigkeiten auf, mit denen Maddy zu kämpfen hat und lässt dabei trotzdem die Romantik nicht zur kurz kommen. Viel näher möchte ich darauf auch gar nicht eingehen, denn das muss man einfach selbst erleben.

Die Geschichte berührte mich auf eine ganz besondere Weise und bot natürlich den ein oder anderen Tiefpunkt, der mich schwer schlucken ließ. Zudem gipfelt das ganze in einem dramatischen Höhepunkt, der mein Herz schneller schlagen und mich die Seiten noch schneller umblättern ließ.

Ich war ja schon vollkommen gefesselt und überzeugt von dem Buch, doch was dann am Ende kam hat wirklich alle meine Erwartungen übertroffen. Damit hatte ich niemals gerechnet. Selten hat ein Buch so eine Wendung genommen, die mich so überraschen konnte. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich davon nun total begeistert oder aber etwas enttäuscht bin, doch dann habe ich mich für begeistert entschieden. Denn wenn eine Autorin es schafft, einen auf den letzten Metern noch so zu überraschen, dem gehört einfach Respekt gezollt. Klasse Ende, das genauso und nicht anders sein durfte. Es hätte zwar für meinen Geschmack ein paar Seiten länger gehen können, aber das Ende selbst ist einfach nur super.

Fazit:
Ein Buch, das auf ganzer Linie überzeugt. Sowohl die Optik, als auch der Inhalt lassen keine Wünsche mehr offen. Man bekommt genau die richtige Mischung aus Spannung und Romantik und ein Ende, das mehr als nur überrascht.


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