Sonntag, 20. März 2016

Rezension "All die schönen Dinge"

Titel: All die schönen Dinge
Autor:Ruth Olshan
Verlag: Oetinger
Seitenzahl: 287
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 14,99
ISBN: 978-3-7891-0371-1

(c) Oetinger
Zum Inhalt:
Tammie weiß nicht wie lange sie noch leben wird. Von heute auf morgen könnte alles vorbei sein. Denn Tammie hat ein Aneurysma, das irgendwann, ganz ohne Vorwarnung, einfach platzen könnte. Und so macht sich Tammie auf einem Friedhof auf die Suche nach dem perfekten Grabspruch für sich selbst.  Denn sie will auf alles vorbereitet sein. Auf dem Friedhof begegnet ihr Fynn. Und schnell ist es um Tammie geschehen. Er bringt sie dazu mehr über das Leben und weniger über den Tod und was wäre wenn nachzudenken. Und so beginnt Tammie endlich ihr Lebe - eben "All die schönen Dinge" in vollen Zügen zu genießen.

Meine Meinung:
Der Klappentext dieses Buches wirkte schon auf den ersten Blick vielversprechend. Vermittelt er doch den Eindruck, dass die Geschichte trotz des heftigen Themas sehr lebensbejahend ist.  

Und genau das ist sie auch. Trotz ihres schweren "Schicksals" lässt sich Tammie nicht unterkriegen. Sie begegnet ihrer Krankheit ganz offen, was jedoch für ihre Umwelt nicht immer ganz einfach ist. Einen Großteil ihrer Freizeit verbringt sie auf dem Friedhof, um einen Grabspruch für sich selbst rauszusuchen. Dies ist besonders für ihre Eltern schwer, denn so zeigt Tammie ihnen immer wieder aufs Neue, dass siSe sich mit ihrem eigenen Tod auseinander setzt. Im Verlauf der Geschichte lernt Tammie jedoch, sich nicht so sehr mit ihrem Tod, sondern mehr mit dem Leben zu beschäftigen.

Sie lernt Fynn kennen und verliebt sich. Sie erlebt eine erste Liebe mit allen berauschenden Gefühlen, die eine erste Liebe haben kann. Stellenweise ging es mir etwas zu viel um Sex, bzw. es wurde so sehr "einfach" mit Sex umgegangen. Tammie, die noch null Erfahrung hat, hat dies plötzlich als größtes Ziel und ist sich schnell sicher, dass sie mit Fynn schlafen möchte, obwohl sie ihn kaum kennt. Das hat mich so ein bisschen gestört, da ich es lieber mag, wenn sich Liebesgeschichten ganz zart und langsam aufbauen. Ansonsten gefiel mir die Beziehung der beiden aber sehr gut.

Beides sind ganz besondere Charaktere, die die Autorin sehr gelungen beschreibt. So bekommen beide Figuren genug Tiefgang, dass man sie sich als Leser super vorstellen kann. Fynn kommt hierbei gut weg. Er ist der lustige, manchmal aber auch sehr nachdenkliche Junge von nebenan, der seinen Hund Okay über alles liebt und alles für ihn tun würde. Seine Gefühle für Tammie sind stürmisch und explosiv und er ist ihr eine wunderbare Stütze dabei, herauszufinden, wie schön das Leben sein kann.

Mit Tammies Krankheit wird in der Geschichte ganz offen umgegangen, auch wenn sie selbst ihrer Umwelt gegenüber eher darüber schweigt. Man erfährt als Leser ein paar medizinische Details zum Thema Aneurysma und lernt, dass das Leben trotzdem lebenswert ist und man jede Sekunde davon genießen sollte. Die Autorin beschreibt außerdem sehr glaubwürdig die Gefühle und Reaktionen von Tammies Familie und Freunde. Trotz der positiven Einstellung, die Tammie im Verlauf der Geschichte, gegenüber dem Leben gewinnt, bleiben Rückschläge und "depressive" Gefühle nicht aus.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Zudem ist sie total originell, was Grabsprüche und Namen angeht. So heißt Fynns Hund "Okay" und auf dem Friedhof findet sich eine "Frau Blumentopf". Viele Ideen der Autorin gefallen mir total gut. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen, denn es ist trotz des schweren Themas, tolle Unterhaltung, die einfach Spaß macht.

Fazit:
Toll zu lesendes Jugendbuch, über ein Mädchen, das mit einem Aneurysma leben muss und dabei entdeckt, dass das Leben noch viel mehr für sie bereithält, als nur die Angst vor dem Tod.

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