Donnerstag, 8. September 2016

Rezension "Dark Memories - Nichts ist je vergessen"

Titel: Dark Memories - Nichts ist je vergessen
Autor: Wendy Walker
Verlag: Fischer / Scherz
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 14,99 €

(c) Fischer
Zum Inhalt:
Jenny wurde vergewaltigt. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Gemeinsam mit den Ärzten beschlossen ihre Eltern, ihre Erinnerungen an diese schreckliche Tat, durch Medikamente auszulöschen. Doch Jenny kommt nicht zur Ruhe. Sie muss wissen was passiert ist. Zudem ist der Täter immer noch auf freiem Fuß. Und so gelangt sie letztendlich in die Praxis eines Psychiaters, der versucht, gemeinsam mit ihr an ihre Erinnerungen zu kommen. Was jedoch dabei herauskommt, damit hätte sie niemals gerechnet.

Meine Meinung:
Beworben wird dieses Buch als "der Thriller des Jahres". Leider kann ich dieser Aussage überhaupt nicht zustimmen.

Von Anfang an, hatte ich große Probleme mit der Geschichte. Ich glaube ich habe alles in allem zwei Monate für dieses Buch gebraucht, immer wieder ein anderes dazwischen geschoben. Weil ich einfach nicht weiter kam. Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Erzählt wird aus der Sicht des Psychiaters. Dieser hat nicht nur Jenny in Behandlung, nein auch ihre Eltern und einige weitere Personen, die für diese Geschichte eine Rolle spielen. Und so erzählt er abwechselnd, was er mit dem jeweiligen Patienten erlebt, was er erfährt. Dies tut er völlig durcheinander, springt auch in der Zeit, was für den Leser allerdings nicht immer ersichtlich ist. Dies fand ich sehr anstrengend.

Was ich ebenfalls extrem krass finde, ist die Beschreibung der Vergewaltigung. Natürlich war mir von Anfang an klar, dass es um dieses Thema gehen wird. Doch dass die Szenen teilweise so detailliert beschrieben werden, schockierte mich extrem. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und so konnte ich das Buch niemals abends lesen, denn mit diesen Bildern wollte ich einfach nicht ins Bett gehen.

Abgesehen von der Vergewaltigung dreht sich in der Geschichte grundsätzlich vieles um Sex. In jeglicher Form. Ob in der Ehe, beim Fremdgehen, oder aber auch die verschiedensten Positionen. Oft erschließt sich nicht, was dies für eine Relevanz für die Geschichte haben könnte. Gegen Ende wird das zwar etwas klarer, doch hätte auch ein Teil davon gereicht, denn meiner Meinung nach, war das definitiv zu viel des Guten.

Erschwerend zu dem Ganzen kommt noch hinzu, dass ich keinen wirklichen Zugang zu den Personen gefunden habe. Weder zu Jenny noch zu ihren Eltern, besonders nicht zu dem Psychiater. Letzterer wurde mir sogar von Seite zu Seite immer unsympathischer, weswegen ich immer widerwilliger zu der Geschichte zurück kehrte.

Und leider macht es das Ende auch nicht wett. Da erzählt die Autorin so lange um den heißen Brei herum und dann kommt die Auflösung innerhalb von ein/zwei Sätzen. Ich war total überrascht und las das ganze gleich zweimal, weil ich es einfach nicht glauben konnte. Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Ende so nicht gerechnet hatte, doch überzeugen konnte mich das nicht. Es wirkte alles irgendwie aus der Luft gegriffen und nicht so richtig schlüssig. Zwar gibt es am Ende einige Erklärungen die durchaus Verständnis für verschiedene Situationen schaffen, doch mehr auch nicht. Ich bin wirklich enttäuscht.

Fazit:
Dieses Buch war für mich auf gar keinen Fall "der Thriller des Jahres". Viel mehr hat es mich fast komplett enttäuscht. Der sehr spezielle Schreibstil der Autorin ist extrem gewöhnungsbedürftig, die Charaktere nicht überzeugend und die Auflösung gefiel mir gar nicht. Schade!

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