Dienstag, 9. September 2014

Rezension "Atemnot"

Titel: Atemnot
Autor: Ilsa J. Bick
Verlag: Egmont Ink
Seitenzahl: 348
ISBN: 978-3-86396-064-3
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 14,99 €

(c) INK
Zum Inhalt:
Jennas Leben war noch nie wirklich einfach und ist es bis heute nicht. Beide Elternteile, selbst voller Probleme, haben keinerlei Interesse an ihrer Person. Schon immer war Jenna nur die zweite Wahl, hinter ihrem Bruder Matt, der sich allerdings inzwischen als Soldat im Krieg befindet. Und seit diesem Tag, seit Matt weg ging, ist nichts mehr so wie es einmal war. Denn er rettete Jenna aus einem Brand, bei dem sie fast ums Leben gekommen wäre. Und nun braucht sie, ganz allein, alle Kraft, die ihr noch bleibt, um sich nochmal ernsthaft ins Leben zurück zu kämpfen.

Meine Meinung:
Nachdem ich den vielversprechenden Klappentext gelesen hatte, wusste ich, dieses Buch muss ich einfach haben. Ich war gespannt darauf was Ilsa J. Bick, nach Ashes zu bieten hatte und ob sie auch weniger blutrünstig kann.

Die gute Nachricht ist: ja sie kommt auch ohne viel Blut aus. Trotz allem ist dieses Buch auf keinen Fall leichte Kost, sondern sogar ziemlich harter Tobak. Ich muss gestehen, dass die Geschichte mich zeitweise ziemlich runter gezogen und deprimiert hat. Wer eine fröhliche Geschichte oder einen spannenden Thriller mit positivem Ausgang sucht, ist hier definitiv falsch.

Mit "Atemnot" hat Ilsa J.Bick ein Buch geschaffen, welches seinesgleichen sucht. Dies liegt vor allem an dem unnachahmlichen Schreibstil den die Autorin hat. Zu Beginn hatte ich durchaus meine Schwierigkeiten mit der Ich-Perspektive und dem erzählten Monolog. Doch nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, genoss ich den Stil auf jeder Seite. Die Seiten flogen nur so dahin und als ich das Buch zuklappte war es nach halb vier Uhr morgens.

Die Geschichte übte, trotz aller Tragik, eine fast magische Anziehungskraft auf mich aus. Ich musste immer weiterlesen und mit Jenna mitleiden und mitfiebern. Nicht selten musste ich dabei, vor allem über ihre Eltern, den Kopf schütteln.

Das Buch ist gespickt mit tragischen Themen, die von Selbstmord, über Alkoholimus, bis zum Ritzen gehen und noch viele viele mehr. Hier lässt sich durchaus in Frage stellen, inwieweit das noch für Jugendliche geeignet ist. Wer die Autorin allerdings kennt, weiß, dass sie keine Bücher für 12-jährige schreibt. Insofern würde ich das Buch unter 16 Jahren eher nicht empfehlen. Ich, mit Mitte 20, hatte immer wieder so meine Schwierigkeiten mit den ganzen hoffnungslosen Themen und auch das Ende hätte ich mir ein wenig anders gewünscht. Jedoch muss ich sagen, dass es zur Geschichte und deren Verlauf wunderbar passt.

"Atemnot" ist in keinem Fall ein Buch, das man als "schön" bezeichnen kann. Der Schreibstil ist einzigartig, die Erzählung gelungen, fesselnd und spannend. Die schwierigen Themen wurden ganz gut verarbeitet, wenn es auch an manchen Stellen etwas zu viel des Guten war. Die bildhafte Sprache der Autorin lässt die Gefühle von Jenna lebendig werden und den Leser fast am eigenen Leibe spüren. Auch das nächste Buch von Bick wird sicher wieder einen Weg in mein Regal finden.

Fazit:
Einzigartig erzählte Geschichte, die aber nichts für schwache Gemüter und Leser, die auf der Suche nach etwas heiterem sind, ist. Mit ihrem unnachahmlichen Gefühl für Emotionen und Sprache, macht die Autorin dieses Buch zu einem Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Wer mit schwierigen Themen nicht umgehen kann, sollte davon allerdings die Finger lassen, denn die gibt es hier in geballter Form, was für meinen Geschmack stellenweise etwas zu viel war.


6 Kommentare:

  1. Hallo Caro,

    deine Rezension gefällt mir gut. Ich denke das Buch könnte was für mich sein.

    LG
    Anja

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    1. Danke dir, liebe Anja, das freut mich!

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  2. Anonym13:54

    Verdammt, das Buch klingt echt gut.

    Jedoch stellt sich mir die Frage, ob der Umgang mit ernster Thematik noch angemessen ist, oder ob es wirklich zu übertrieben ist. In der Fanfiktion-Szene hat man ja oftmals diese mit Schicksalsschlägen überfüllten Mary-Sue-Stories, und ich habe nun ein wenig Angst, dass mich das Buch an derartige Fanfiktions erinnern könnte. Ist die Sorge berechtigt? Wie würdest du das einschätzen?

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    1. Hmmm sagen wir es mal so, ein wenig übertrieben ist es schon, da es für mich recht unrealistisch ist, dass die Protagonistin sooo viele Probleme hat. Die Autorin packt da wirklich jedes erdenkliche Problem rein, das ihr einfällt, was für meinen Geschmack etwas zu viel ist. Trotzdem beschreibt sie die Gefühle der Protagonistin in den einzelnen Situationen wunderbar :)

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  3. Ich! Will! Es! Sofort! Haben! :-)

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    1. Haha :D Soll ich es dir leihen? Ich brauch es noch bis Sonntag wegen der Challenge, danach kann ich es dir aber gerne schicken! :)

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