Titel: Wir beide wussten, es war was passiert
Autor: Steven Herrick
Verlag: Thienemann
ISBN: 978-3-522-20219-0
Seitenzahl: 208
Einbindungsart: HardcoverPreis: 14,99 €
(c) Thienemann |
Billy hat die Schnauze voll. Er beschließt die Schule zu schmeißen und von Zuhause abzuhauen. Doch sehr weit kommt er nicht, denn er hat kaum Geld in der Tasche. Er bezieht einen ausrangierten Güterwagon. Er versucht sich durchzuschlagen, isst Reste bei McDonalds und bemerkt ganz schnell, dass das Mädchen, Caitlin, das dort die Tische putzt sehr hübsch und nett ist. Schnell freunden sich die beiden an und treffen sich auch außerhalb ihres Arbeitsplatzes. Doch Billy beschäftigt noch etwas ganz anderes. Sein Nachbar Old Bill scheint tieftraurig und in sich gekehrt zu sein. Billy tut alles um ihm zu helfen und Caitlin zu beeindrucken.
Meine Meinung:
"Wir beide wussten, es war was passiert" ist ein kleines, aber feines Buch, das vom Fallen und wieder Aufstehen erzählt, von den dunkelsten Stunden des Lebens und der Liebe.
Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht der drei Protagonisten. Und dies jeweils aus der Ich-Perspektive. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz und knackig, weswegen man superschnell voran kommt. Die Geschichte ist definitiv sehr poetisch, wie es der Verlag selbst auch ankündigt.
Eigentlich passiert in der Geschichte recht wenig. Billy läuft von daheim weg und versucht sich durchzuschlagen. Er lernt Old Billy und Caitlin kennen und schließt Freundschaften. Sowohl er als auch die beiden anderen erzählen vom Entstehen dieser Freunschaft.
Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen. Er versteht es die Emotionen mit sehr wenigen Worten zu transportieren und die Stimmung des Buches super rüber zu bringen. Ich konnte mir Billy neue Welt super vorstellen und komplett darin eintauchen.
Auch die Freundschafts- bzw. Liebesgeschichte gefällt mir gut. Zunächst deutet es nicht so richtig an, dass es wirklich um Liebe geht und dann geht alles recht schnell. Für meinen Geschmack mal wieder etwas zu schnell. Ich mag es einfach viel lieber, wenn so etwas langsam vonstatten geht und nicht so schnell. Erst Freundschaft und dann zack liegen sie zusammen im Bett. Da fehlt mir einfach der zarte Mittelteil, das Kennenlernen, das Annähern.
Das Buch ist wirklich ein besonderes kleines Erlebnis. Die poetische Sprache des Autors, die leise Handlung und die einprägsamen Protagonisten, machen das Buch zu einem Erlebnis. Das Ende ist schön und rundet das Buch toll ab. Besonders die Beziehung zwischen Billy und Old Bill und deren Entwicklung gegen Ende hat mich nachhaltig beeindruckt.
Fazit:
Ein poetisches, kleines Buch, das von der Liebe erzählt, von Tiefschlägen und vor allem von der Macht der Freundschaft.
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