Titel: Casting - Spiel ums Leben
Autor: Yvonne Richter
Verlag: Fabulus-Verlag
Seitenzahl: 295
ISBN: 978-3-944788-28-9
Preis: 16,95 €
Einbindungsart: Hardcover
Alter: ab 10
(c) Fabulus-Verlag |
Lovis lebt in einer Welt in der alles durch Castings bestimmt wird. Ob man zu essen hat, wo man wohnt, ob man zur Schule gehen darf. Je besser man ist, je mehr Castings man gewinnt, desto mehr Vorteile hat man in dieser Welt. Bei einem dieser Castings trifft er auf das Mädchen Jo. Sie teilt völlig überraschend ihren Essensgewinn mit ihm und die beiden werden Freunde. Schnell merken sie, dass die Castingwelt alles andere als fair ist und sie beschließen etwas dagegen zu unternehmen. Doch das ist zunächst gar nicht so leicht, wie sie denken.
Meine Meinung:
Der Klappentext klang spannend. Ich erwartete eine dystopische Welt, wie ich sie so noch nicht bekommen habe. Und so war es auch. Sind viele dystopische Romane geprägt von Gewalt, so geht es in diesem Buch eher harmlos zu. Trotzdem würde ich sagen, dass es sich hierbei um ein dystopisches Szenario handelt.
Denn die Welt ist eine andere, als die die wir kennen. Wohnen in einer Wohnung, Essen, zur Schule gehen, Kleidung oder Geld sind nicht selbstverständlich. Alles muss erspielt werden. An der Spitze die jeweiligen Juroren der Castings. Die Castings selbst sind mal gemein, mal schwer, mal etwas leichter, aber immer geht es ums nackte Überleben.
Die Grundidee gefiel mir gut. Auch Lovis und Jo konnten mich schnell von sich überzeugen. Die beiden sind ein starkes Team, die nicht akzeptieren wollen, dass die Welt so ist, wie sie dort eben ist. Doch schnell fand ich auch Punkte die mich anfingen zu stören. Die beiden Jugendlichen unterhalten sich beispielsweise viel zu gewollt jugendlich. Ich hatte sofort das Gefühl, hier war ein Erwachsener am Werk, der der Jugendsprache unbedingt einen Platz in seiner Geschichte geben wollte. So fallen zu den unpassendsten Momenten Worte wie krass usw. Immer wieder dachte ich mir, kein Mensch redet doch wirklich so.
Wäre es bei dem einen Punkt geblieben, dann hätte ich da aber noch gut drüber hinwegsehen können. Als jedoch die Juroren ins Spiel kamen musste ich ein ums andere Mal den Kopf schütteln. Was für andere vielleicht witzig und originell erscheint, kam bei mir nur ziemlich lächerlich an. Die Namen der Autoren waren für mich echt zum Fußnägelhochrollen. Da haben wir eine Kami Katze, eine Kroko Flanell, eine Folta Kräh oder auch einen Herrn Kon To, der der Finanzier des ganzen ist. Ich kann mir echt nicht helfen, aber das war für mich viel zu übertrieben. Statt darüber zu schmunzeln verdrehte ich darüber nur jedes Mal die Augen. Auch diese Namen wirkten auf mich einfach zu gewollt lustig.
Doch diese beiden Punkte waren für mich zum Glück kein Grund das Buch abzubrechen. Ich las weiter und muss zugeben, dass die Geschichte immer spannender wurde. Ich war gefesselt vom Geschehen und fand es wirklich klasse, dass die Autorin eine Dystopie schaffte, die ohne Blutvergießen und extrem brutale Szenen auskommt. Natürlich gibt es auch hier Unterdrückung und die Benachteiligten aber alles von der Beschreibung her in dem Rahmen, dass ich das Buch auch ohne groß nachzudenken, einem unter 16-jährigen in die Hand drücken würde - und das ist nicht bei vielen Dystopien der Fall. Somit kann ich die Altersangabe, ab 10, des Verlages sofort unterschreiben.
Die Entwicklung von Lovis und seinen Freunden gefiel mir gut. Die Geschichte nahm immer mehr an Fahrt auf und gipfelte in einem Finale, welches ich als sehr befriedigend und schön empfand. Alles in allem habe ich das Buch dann doch gerne gelesen und war nach zwei Abenden damit fertig.
Fazit:
Eine Dystopie, die ohne brutale Szenen auskommt, mir manchmal etwas zu gewollt lustige Szenen einbaut, ansonsten aber spannend ist und sich gut lesen lässt.
3,5 Kerzen |
Hey!
AntwortenLöschenDanke für die Rezension. Das Buch war mir noch gar nicht über den Weg gelaufen, aber die Dystopie hört sich super an. Wie furchtbar, wenn man für alles, was man so zum leben benötigt, erst ein Casting durchlaufen muss. Ich werde mir das Buch auf jeden Fall mal merken.
LG
Yvonne