Freitag, 18. Februar 2011

Rezension "Das Blut der Lilie"

Titel: Das Blut der Lilie
Autor: Jennifer Donnelly
Verlag: Pendo
Seitenzahl: 440
ISBN: 978-3-86612-288-8
Einbindungsart: Gebunden
Preis: 19,95 € 


Ein Mädchen, das an dem Tod ihres Bruders fast zerbricht, ein geheimnisvolles Tagebuch und ein Einblick in die französische Revolution.

Zum Inhalt:
"Das Blut der Lilie" erzählt die Geschichte des Mädchens Andi. Andi ist seit dem Tod ihres Bruders am Boden zerstört, möchte eigentlich nicht mehr leben und kann nur mit Hilfe ihrer Pillen ihren Alltag halbwegs bewältigen. Dazu kommt noch, dass auch ihre Mutter völlig am Boden ist und ihr Vater die Familie verlassen hat. Als ihr Vater jedoch eines Tages feststellt, in was für einem schlimmen Zustand sich Andis Mutter befindet, entschließt er sich, sie in eine Klinik einzuweisen und Andi für 3 Wochen nach Paris mitzunehmen. Für Andi ist das Alles ganz schrecklich. Eigentlich will sie am Liebsten bei ihrer Mutter bleiben und sich weiter mit ihren Tabletten betäuben. In Paris angekommen bestätigen sich ihre schlimmsten Vermutungen zunächst. Ihr Vater geht ihr auf die Nerven, sie will nur nach Hause. Deswegen handelt sie mit ihrem Vater einen Deal aus, durch den sie eventuell früher nach Hause kann. Doch plötzlich findet Andi ein altes geheimnisvolles Tagebuch, dass sie vollständig in seinen Bann zieht und sie nicht mehr loslässt. Außerdem lernt sie einige Tage später den hübschen Virgil kennen und ist sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie wirklich so schnell nach Hause will. 

Meine Meinung:
Als ich die Leseprobe bei Vorablesen gelesen habe, war ich wirklich begeistert und gefesselt. Allerdings war die Leseprobe mitten aus dem Buch, ich wurde somit nicht vor dem Anfang "gewarnt". Gewarnt, deswegen, weil ich mich die ersten ca.100!!! Seiten wirklich durch das Buch quälen musste. Ich fande es langatmig, die Protagonistin ging mir trotz ihres nachvollziehbaren Schmerzes tierisch auf die Nerven und die ganzen Stellen in der irgendwelche Musikstücke detailliert beschrieben werden, haben mich auch ziemlich gestört. Ich bin leider ein völlig unmusikalischer Mensch und konnte deswegen mit den ganzen Erklärungen der Kompositionen überhaupt nichts anfangen. 

Normalerweise gebe ich einem Buch, dass mich nach 100 Seiten immernoch nicht überzeugt hat, keine Chance mehr. Hier habe ich weitergelesen und ich muss sagen, zum Glück! Denn plötzlich hat sich irgendetwas geändert. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich zu diesem Zeitpunkt erst richtig in der Geschichte drinnen war, ich weiß es nicht genau, jedenfalls war ich auf einmal gefesselt. Vorallem die Tagebuchpassagen, aus der Zeit der französischen Revolution fande ich total toll! Sehr spannend und authentisch erzählt, ich hatte das Gefühl ich bin live dabei. Ich habe mit den Bürgern von Paris mitgelitten und war entsetzt, wie es damals zugegangen ist. Wie leichtfertig die Leute hingerichtet wurden, wirklich erschreckend. 

Die beiden Handlungsstränge der Gegenwart und der Vergangenheit wurden durch diese Tagebucheinträge super miteinander verknüpft und hatten eine schöne Trennungslinie, so dass man auf keinen Fall durcheinander kommen konnte.

Auch die langsame Veränderung von Andi fande ich schön beschrieben. Ich finde sowieso, dass die Autorin einen guten Ton getroffen hat, als sie ihre Gefühlslage beschrieben hat. Sehr melancholisch, sehr drastisch, sehr echt. Auch wenn mir das am Anfang irgendwie zu viel war, weil es mich so traurig gemacht und runtergezogen hat. Als Andi Virgil kennenlernt ändert sie sich, wenn auch nur ein klein wenig. Sie fängt an Hoffnung zu schöpfen und das Leben wieder von seiner positiven Seite zu betrachten. Wirklich schön und hoffnungsvoll beschrieben. Ich habe mich wirklich mit Andi gefreut.

 Achtung Spoiler:

Über die letzten 100 Seiten habe ich schon einige gegenteilige Meinungen gelesen. Ich fande die "Zeitreise", die Andi macht jedoch sehr originell und witzig zu lesen. Die Personen im 18.Jhdt, sind teilweise wirklich zum Schießen. Ich habe mich köstlich amüsiert. Dieser Einblick hat das Buch noch authentischer gemacht und selbst wenn einiges davon vielleicht nicht ganz den historischen Tatsachen entspricht, hat es mir wirklich sehr viel Spaß gemacht ins Paris zur Zeit der französischen Revolution einzutauchen.

Spoiler Ende 

Das Cover gefällt mir auch wahnsinnig gut. Es passt wunderbar zur Geschichte. Das Cover steht vermutlich für die Gegenwart und der Titel des Buches "Das Blut der Lilie" für die Zeit der französischen Revolution. Beides wirklich sehr passend gewählt.


Fazit: 
Lesenswertes Buch, das meiner Meinung nach einen sehr schleppenden Anfang hat, der jedoch vorallem Musikbegeisterte nicht stören dürfte.

Mein herzlicher Dank geht an Vorablesen und den Pendo-Verlag.

 

2 Kommentare:

  1. Hm...das ist heute schon die zweite eher durchschnittliche Meinung zum neuen Buch von Jennifer Donnelly....schade...gehören doch "Die Teerose" und "Die Winterrose" zu meinen LIeblingsbüchern!
    Danke für deine Rezension!
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Und nun habe ich das Buch gelesen und war begeistert!! =)
    Liebe Grüße
    Martina

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