Titel: So unselig schön
Autor: Inge Löhnig
Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 429
ISBN: 978-3548282084
Einbindungsart: TaschenbuchPreis: 8,95 €
Eine enthauptete Frauenleiche, ein scheinbar unlösbarer Fall und eine unerschrockene junge Frau, die auf eigene Faust ermittelt und dem Mörder näher kommt, als ihr lieb ist.
Zum Inhalt:
"So unselig schön" erzählt die Geschichte eines bestialischen Frauenmörders und der jungen "Fotografin" Vicki. Vicki ist ein Mädchen, das es nie leicht im Leben gehabt hat. Sie ist in einem Heim aufgewachsen und vor nicht allzu langer Zeit ist ihr Freund tödlich verunglückt. Sie scheint nur Pech im Leben zu haben, bis sie eine Ausbildung in einem Reisebüro machen darf. Neben ihrer Arbeit hat sie auch noch ein besonderes Hobby. Sie dringt, meist illegal, in abbruchreife alte Gebäude ein und macht dort Fotos. Dabei entdeckt sie eines Tages eine enthauptete Frauenleiche in einer stillgelegten Brauerei. Nachdem die Polizei ihre Aussage aufgenommen hat, beginnt sie auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, was dem Kommissar gar nicht Recht ist und Vicki in ernstliche Schwierigkeiten bringt. Währenddessen verschwinden weitere junge Frauen, die Polizei bemüht sich nach Kräften den Täter ausfindig zu machen, hat jedoch keine heiße Spur. Doch auch Vicki lässt nicht locker und entdeckt bald einen hilfreichen Hinweis. Bei ihrer eigenmächtigen Suche kommt sie dem Mörder jedoch näher als ihr lieb ist.
Meine Meinung:
"So unselig schön" hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich habe zunächst die Leseprobe bei Vorablesen gelesen und war noch nicht vollständig überzeugt, da es am Anfang doch ein bisschen braucht, bis die Geschichte in Fahrt kommt. Zum Glück habe ich mich aber entschlossen, mir das Buch doch zu kaufen. Es ist wirklich wahnsinnig spannend und fesselnd geschrieben und liest sich super.
Es ist allerdings nichts für schwache Nerven, da doch immer wieder eine Leiche relativ detailliert beschrieben wird. Durchgehend blutig ist er allerdings auch nicht, so dass hier vielleicht viele verschiedene Krimileser angesprochen werden.
Inge Löhnig versteht es sehr gut, den Leser immer wieder auf eine neue Fährte zu locken und das Verwirrspiel um die Identität des Mörders auf die Spitze zu treiben. Sie präsentiert immer wieder einen neuen Verdächtigen und lenkt den Verdacht mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Und gerade dann, wenn man denkt, man weiß wer der Täter ist, kommt es doch wieder anders.
Schön fande ich auch das eingebaute Privatleben des Kommissars. Ich mag es, wenn man die Figuren in Büchern auch näher kennenlernt und hinter ihre Fassade blicken kann; wenn man sie in ihr Privatleben begleiten und nicht nur im Beruf erleben darf. Seine romantischen Gefühle für zwei Frauen waren gut beschrieben, hätten jedoch manchmal fast dazu geführt, dass ich mir an den Kopf lange und laut rufe "mannnn jetzt entscheide dich halt, die armen Frauen". Da diese Geschichte hier offen bleibt, hoffe ich auf eine Fortsetzung, der "Liebelei" in Kommissar Dühnforts nächstem Fall.
Außerdem sehr gut, hat mir auch die Protagonistin Vicki gefallen. Eine wirklich eindrucksvolle und starke Persönlichkeit, die schon so viel in ihrem Leben durchstehen musste und immer wieder aufgestanden ist. Sie war am Boden und hat sich wunderbar zurückgekämpft. Inge Löhnig beschreibt sehr schön, dass die Vergangenheit zwar nicht spurlos an Vicki vorbeigegangen ist, sie sich davon jedoch nicht runterziehen und kaputtmachen lässt. Vielleicht eine Ermutigung an uns alle, denn jeder hat mal mit schweren Schlägen zu kämpfen?! Ich hoffe, dass Vicki auch noch in einem der nächsten Krimis von Inge Löhnig Platz haben wird, ich würde wirklich sehr gerne wissen, wie es mit ihr weitergeht und wie sie die ganze Geschichte mit den enthaupteten Frauen verdaut hat.
Fazit:
Ein durch und durch spannender Krimi, der zwar teilweise grausige, jedoch nicht übermäßig blutige Details hat und wirklich super zu lesen ist.
Huhu Caro!
AntwortenLöschenDieses Buch liegt auch auf meinem SuB und dank deiner interessanten Rezension wird das ganz sicher bald eingeschoben. :)
Irgendwie könnte der Tag mindestens 10 Lesestunden haben...
Lg, Sabine