Dienstag, 16. Januar 2018

Rezension "Wie Monde so silbern"

Titel: Wie Monde so silbern
Autor: Marissa Meyer
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3-551-58335-2
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 18,99 €

(c) Carlsen
Zum Inhalt:
Cinder ist ein Cyborg. Sprich sie ist kein kompletter Mensch, sondern halb Mensch, halb Maschine. Cyborgs sind in ihrer Welt nicht gerne gesehen. Die Leute behandeln sie wie Müll und halten sich eher von ihnen fern. Cinder hat es also schon so nicht leicht, doch ihre böse Stiefmutter macht es nicht besser. Sie muss für sie arbeiten und hat nur wenig Spaß in ihrem Leben. Als eines Tages der Prinz an ihrem Stand auf dem Markt erscheint, ist er ihr auf Anhieb sympathisch. Sie soll seine Androidin reparieren, was für den Prinz von größter Wichtigkeit ist. Cinder ahnt nicht, was für ein Geheimnis diese birgt. Und auch, dass sie viel mehr als nur ein Cyborg ist, ist ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Als die Königin von Luna auf die Erde kommt, geraten alle in größte Gefahr.

Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch schon gefühlte Ewigkeiten auf meinem SUB. Genauer gesagt, befindet sich die ganze Reihe schon ewig dort. Diese Bücher waren für mich zunächst ein reiner Coverkauf, da ich diese einfach brilliant finde. Bei "Wie Monde so silbern" erkennt man auf den ersten Blick, dass es sich hier um eine Adaption von Aschenputtel bzw. Cinderella handelt. Spätestens aber wenn man den Namen der Hauptperson liest "Cinder", ist es klar.

Endlich kam ich nun dazu zu dieser Reihe zu greifen. Und schon die ersten Seiten von "Wie Monde so silbern" nahmen mich absolut gefangen. Ich frage mich ernsthaft, wieso ich das Buch so lange habe warten lassen. Ich muss zugeben, dass ich mich schon aufgrund des Klappentextes immer wieder gefragt habe, ob das wirklich etwas für mich ist. Die Vorstellung über Cyborgs zu lesen, war mir irgendwie zu abstrakt. Doch schon nach wenigen Seiten wurde ich eines Besseren belehrt. Ich liebe diese moderne Version von Cinderella einfach.

Cinder wuchs mir sofort ans Herz, genauso wie ihre Androidin Iko und Prinz Kai. Alle Figuren finde ich wunderbar ausgearbeitet. Wie im klassischen Märchen gibt es hier auch gut gegen böse. Die eben genannten stehen auf der Seite des Guten, die Königin von Luna, Levana, steht für das absolut böse. Und so grausam sie ist, so wunderbar durchdacht finde ich sie. Die Autorin hat hier extrem glaubwürdige und unverwechselbare Protagonisten geschaffen.

Ein weiterer Punkt, der absolut für dieses Buch spricht, ist das Setting selbst. Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch lest und vor eurem inneren Auge entsteht ein Film? Ihr könnt euch richtig vorstellen, wie ein Buch verfilmt wird und wie dort alles aussehen wird. Und genauso ist es hier. Der asiatische Staatenbund entstand immer mehr vor meinen Augen, je weiter ich gelesen habe. Ich BETE, dass diese Buchreihe verfilmt wird. Sie eignet sich einfach perfekt dafür.

"Wie Monde so silbern" ist ein perfekter Einstieg in eine Geschichte, in ein Epos, das es wirklich in sich hat. Natürlich gibt es einige Gemeinsamkeiten mit Cinderella - was ja so gewollt und zudem richtig toll gemacht ist - aber es fließen auch viele neue Ideen in die Geschichte ein. Das Buch hat durchaus etwas dystopisches an sich, denn es spielt in unserer Zukunft, nach dem vierten Weltkrieg. Die Medizin hat sich weiter entwickelt, weswegen es auch Cyborgs gibt. Diese sind aber, wie schon im Klappentext beschrieben in der Gesellschaft überhaupt nicht angesehen. Auch Cinder leidet sehr unter ihrer Stiefmutter, die sie als billige Dienerin benutzt. Erst Prinz Kai lässt sie spüren, dass es auch etwas anderes im Leben gibt.

Das Buch beginnt zwar recht leise, wird aber sehr schnell sehr spannend. Die Seiten flogen nur so dahin und ich weiß gar nicht ob ich ein oder zwei Abende dafür gebraucht habe. Auf jeden Fall blieb seit langer Zeit mal wieder der Fernseher aus, da ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte.

Das Ende bleibt natürlich offen, denn "Wie Monde so silbern" ist der erste von vier Bänden, der Luna-Chroniken. Deswegen war ich extrem froh, dass ich die Reihe schon komplett hier hatte. Ich hätte es nicht ausgehalten, wenn ich mir den zweiten Band erst noch hätte besorgen müssen.

Fazit:
"Wie Monde so silbern" ist eine tolle moderne Version von Cinderella, die in einer dystopischen Zukunft spielt und die Protagonisten rund um Cinder vor große Herausforderungen stellt. Als Cinder erfährt, welches Geheimnis sie umgibt, ist nichts mehr so, wie es mal war. Leider endet das Buch kurz nach der Offenbarung dieses Geheimnisses und ich rate jedem, der den ersten Teil lesen möchte, sie vorsorglich schon mal den zweiten Teil bereit zu legen, denn diese Spannung hält man einfach nicht aus.

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