Mittwoch, 21. August 2019

Rezension "The black coats - ... denn wir vergeben keine Schuld"

Titel: The black coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
Autor: Colleen Oakes
VerlagBeltz
Seitenzahl: 397
ISBN: 978-3-407-78998-3
Einbindungsart: Hardcover
Preis: 16,95 €
Alter: ab 14 Jahren

(c) Beltz
Zum Inhalt:
Theas Cousine wurde ermordet und seitdem ist nichts mehr so, wie es einmal war. Thea bekommt ihr Leben kaum noch in den Griff und ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Eines Tages erreicht sie ein mysteriöser Brief, der sie zu den Black Coats einlädt. Die Black Coats sind eine Vereinigung von Frauen, die es sich zum Ziel gemacht haben Ungerechtigkeit zu rächen. Sie wollen Männer ihrer gerechten Strafe zuführen sollte sie mit einer Straftat gegenüber einer Frau ungeschoren davon gekommen sein. Doch ehe Thea merkt, wie schnell so etwas eskalieren kann, ist sie schon viel zu tief drin um noch auszusteigen.

Meine Meinung:
Der Titel, das Cover, der Klappentext, alles hat irgendwie eine krasse Wirkung auf mich. Die Marketingaktion des Verlages, die mich erst auf das Buch aufmerksam machte, tat ihr übriges, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen wollte.

Zunächst einmal möchte ich aber gerne eine Triggerwarnung aussprechen, die meiner Meinung nach auf dem Buch fehlt. Denn schon der Prolog startet mit einer Vergewaltigung, im weiteren Verlauf der Geschichte, wird vor Gewalt nicht gerade Halt gemacht. Dadurch, dass das Buch ab 14 Jahren empfohlen wird, würde ich definitiv dazu raten, auf der Rückseite eine deutlich sichtbare Triggerwarnung auszusprechen.

Aber kommen wir nun mal zur Geschichte selbst. Da mich schon der Klappentext so krass in seinen Bann zog, musste ich das Buch einfach recht schnell lesen. Und was soll ich sagen? Ich wurde definitiv nicht von der Handlung enttäuscht. Zu Beginn ist sie sehr geheimnisvoll aufgebaut, man weiß als Leser nicht so genau was hinter den Black Coats steckt, was das ganze noch spannender macht. Man lernt Thea etwas besser kennen und erfährt immer mehr darüber, was mit ihrer Cousine geschehen ist. Auch taucht man zusammen mit Thea immer tiefer bei den Black Coats ein und merkt zusammen mit ihr, dass vielleicht doch nicht alles nur schwarz und weiß ist.

Ich fand das Buch spannungstechnisch unheimlich gut. Ich war mir nie sicher, was mich auf der nächsten Seite erwarten würde und so flogen die Seiten auch nur so dahin. Hier muss man vielleicht auch noch dazu sagen, dass das Buch auf jeden Fall nicht vor Gewalt zurück schreckt. Es gibt schon einige Szenen, die nicht so ganz harmlos sind und daher sollte man das Buch auf jeden Fall nur lesen, wenn man mit solchen Szenen umgehen kann - vor allem wenn man noch Jugendlicher ist.

Auch die Charaktere finde ich hier richtig gut gemacht. Zwar wird auch irgendwie das ein oder andere Klischee erfüllt, doch die Charaktere sind so wunderbar facettenreich, sodass man sie alle super unterscheiden kann. Zudem entwickeln sie sich im Verlauf der Geschichte und verändern sich. Sie wachsen an den Geschehnissen, was die Charaktere unheimlich glaubwürdig und authentisch macht.

Die Botschaft des Buches finde ich toll. Ich ging ja davon aus, dass es sich tatsächlich um eine Vereinigung handelt, die sich an Männern rächt. Dem ist auch so und ich möchte auch gar nicht so viel zum Inhalt verraten, aber was zunächst alles richtig erscheint wird nach und nach zumindest grenzwertig. Als Leser merkt man, dass Rache nicht unbedingt der richtige Weg ist und Selbstjustiz nicht die Lösung sein kann. Dass es einen Grund gibt, warum wir ein Rechtssystem haben und nicht jeder einfach irgendwelche Strafen verhängen darf. Ich finde die Botschaft wichtig, denn das Buch zeigt auf jeden Fall, dass man Gewalt nicht Gewalt vergelten darf und viele Dinge oft anders sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen.

Was die Geschichte wunderbar abrundet, ist die zarte Liebesgeschichte, die so neben der Haupterzählung herläuft. Damit hätte ich gar nicht gerechnet und man könnte auch meinen, dass eine Liebesgeschichte gar nicht in das Setting passt. Doch ich fand sie dagegen tatsächlich ziemlich klasse, denn sie gibt der recht düsteren ERzählung einen hellen Schein und ist ein toller Gegenpol, der der Geschichte die nötige Hoffnung gibt.

Das Ende der Geschichte ist zufriedenstellend. Das Buch hätte nicht anders enden dürfen, denn so viel sei verraten, ein absolutes Happy End ist es nicht und einige Personen bleiben unbelehrbar. Doch auch dies ist authentisch und passt zur Geschichte und so bin ich sehr zufrieden damit.

Fazit:
Ein tolles Buch, welches definitiv aus der Masse heraussticht. Mich überzeugt es auf ganzer Linie, denn es ist unheimlich spannend, hat eine moralische Botschaft und bleibt dabei immer glaubwürdig und unterhaltend.


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